Ein Masterstudium in Betriebswirtschaft: Häufig eine gute Wahl
Ein Beitrag von Prof. Dr. Dorothea Alewell und cand. M.Sc. Stephanie Ditz, Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg
Betriebswirtschaftliche Entscheidungen finden in den Unternehmen unter rechtlichen, gesellschaftlichen, politischen und sozialen Restriktionen und Rahmenbedingungen statt. Diese müssen bei Entscheidungen in angemessener Form berücksichtigt werden.
Das Fach Betriebswirtschaft zeichnet sich dementsprechend durch eine große inhaltliche Breite und durch eine innerhalb des Faches bestehende
Interdisziplinarität aus. So werden etwa ökonomische, betriebswirtschaftliche, psychologische, soziologische und juristische Inhalte in den betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen kombiniert. Auf der methodischen Ebene werden neben der mathematischen Modellierung von Problemstellungen und der experimentellen Forschung auch Methoden der quantitativen und qualitativen empirischen Sozialforschung verwendet. Der Masterstudiengang M.Sc. Betriebswirtschaft der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg bietet daher den Studierenden die Möglichkeit, aus sechs verschiedenen Schwerpunktfächern zwei auszuwählen und diese Schwerpunkte neben der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre und einem Freien Wahlbereich zu studieren.
»Bei der Entscheidung für ein Studium stellt Flexibilität in den Tätigkeiten ein hohes Gut dar.«
Dabei eröffnet die bewusste Entscheidung für ein Studium der BWL viele verschiedene Möglichkeiten für einen späteren Berufsverlauf und bietet enorme Flexibilität auch bei wechselnden Arbeitsmarktkonstellationen. Häufig hört man die etwas despektierliche Aussage, viele der BWL-Studierenden wüssten nicht so richtig, was sie wollen und hätten dann aus Verlegenheit dieses Fach gewählt. Wer so argumentiert, übersieht etwas Wichtiges: Bei der Entscheidung für ein Studium als eine zentrale Basis für lebenslange Berufstätigkeit stellt Flexibilität in den später wählbaren Tätigkeiten ein hohes Gut dar. Diese bietet sehr viel berufliche Freiheit zur Wahl von Standorten, Arbeitgebern und Aufgaben, auch über wechselnde Lebenssituationen und wirtschaftliche Phasen hinweg. Genau diese Flexibilität bietet ein betriebswirtschaftliches Masterprogramm, ganz besonders eines, welches mit vielen internen Wahlmöglichkeiten ausgestattet ist.
Arbeitsfelder für Betriebswirte mit Universitätsstudium
Mit einem Studium der Betriebswirtschaftslehre werden die Studierenden für Arbeitsfelder ausgebildet, in denen komplexe betriebswirtschaftliche Problemstellungen anhand fundierter methodischer Vorgehensweisen unter effizienter Verarbeitung großer Informationsmengen gelöst werden müssen. Damit sind die Studierenden einerseits hervorragend in forschungsnahen betriebswirtschaftlichen Arbeitsfeldern an Universitäten, in Forschungsinstituten und in Fachhochschulen einsetzbar.
Mit einem Studium im M.Sc. Betriebswirtschaft der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg ist man gut gerüstet für eine Laufbahn in der Forschung an Universitäten und Fachhochschulen. Wer gerne forscht und unterrichtet, kann damit eine Tätigkeit als Dozent oder Professorin anstreben. Andererseits werden Personen mit diesem Profil auch in vielen Unternehmen der Wirtschaftspraxis im Bereich des mittleren und oberen Managements und der Unternehmensberatung benötigt. Es eröffnen sich mit diesem Studium breite Einsatzfelder, z.B. Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen, Beschaffung/Einkauf, Supply-Chain-Management und Logistik, Produktion, Vertrieb, Marketing sowie Unternehmensberatung/Consulting, Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung. Aufgrund der Vielseitigkeit des BWL-Studiums und der Breite der Einsatzfelder eröffnen sich den Absolventinnen und Absolventen unzählige Jobmöglichkeiten.
Ob für die berufliche Laufbahn ein Bachelorstudium ausreicht oder ein Masterabschluss empfohlen wird, darüber kann keine generelle Aussage getroffen werden. Vielmehr muss hier auf das persönliche Potential der Studierenden und ihre jeweiligen Karriereziele geschaut werden. Wird zum Beispiel eine Laufbahn in der Wissenschaft oder im höheren Dienst der öffentlichen Verwaltung angestrebt, bildet ein Masterabschluss eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Auch für viele Führungspositionen in großen Unternehmen oder Tätigkeiten in Beratungsunternehmen werden ausschließlich Masterabsolventinnen und Masterabsolventen rekrutiert.
Masterstudium an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg
Die Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg hat sich ein Leitbild für die Lehre gegeben, in welchem viele Aspekte des Studiums im M.Sc. Betriebswirtschaft an dieser Fakultät zusammen gefasst sind.
»Damit stellt universitäre Lehre die unverzichtbare Anstrengung des Selbstdenkens in den Mittelpunkt.«
Ich zitiere auszugsweise: »Universitäre Lehre ist forschungsorientiert. Sie präsentiert nicht nur gesichertes Wissen, sondern bedenkt und trainiert zugleich den Prozess von dessen Generierung, Erwerb, kritischer überprüfung, Weiterentwicklung und Erneuerung. Damit stellt universitäre Lehre die unverzichtbare Anstrengung des Selbstdenkens in den Mittelpunkt. Diese Anstrengung des Selbstdenkens gewinnt ihre Impulse aus einer intrinsisch motivierten Auseinandersetzung mit der Sache, wobei Selbst und Sache unter der Maßgabe einer kritischen Reflexivität in ein Wechselverhältnis treten.
»Selbstdenken und kritische Reflexivität sind ohne ein souveränes Vertraut-sein mit den Sachverhalten nicht möglich.«
Insofern initiiert und fördert solche Bildung die Bereitschaft zu offener Horizonterweiterung und zur Infragestellung von vermeintlichen Selbstverständlichkeiten. Sie mündet damit in einen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung für Studierende. Selbstdenken und kritische Reflexivität sind ohne ein souveränes Vertraut- Sein mit den Sachverhalten nicht möglich. Genauso setzt das Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz und die übernahme von Verantwortung für einen Sachbereich dessen gründliche Kenntnis voraus.
Aneignung und Präsentieren des aktuellen Wissensstands sind daher auch im Masterstudium von Bedeutung. über dieses Fundament der reinen Aneignung von Wissensinhalten gehen aber die mit »universitärer Lehre« zu beschreibenden Prozesse weit hinaus. Sie zielen nämlich auf einen bestimmten Umgang mit diesem Wissenshorizont ab - den Erwerb und die Ausübung eigenständiger analytischer Urteilskompetenz.« Die Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg gehört für dieses Fach zu den ersten Adressen in Deutschland. Die forschungsstarke und schlank verwaltete Fakultät verfügt über sehr gut gemanagte und stark nachgefragte Studiengänge mit guten Wahlmöglichkeiten für die Studierenden. Der auf eine zweijährige Dauer angelegte Studiengang Master of Science »Betriebswirtschaft (Business Administration)« wurde zum Wintersemester 2009/2010 eingeführt und kann 185 Studierende pro Jahr aufnehmen. Die Zulassung erfolgt jeweils zum Wintersemester. Der Studiengang ist forschungs- und methodenorientiert mit sehr breiten internen Wahlmöglichkeiten für die Studierenden aus dem gesamten Gebiet der Betriebswirtschaftslehre und ihrer Teildisziplinen. Das Lehrprogramm folgt dem Primat der wissenschaftlich orientierten Methodenausbildung mit einer Vielzahl an Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb des Fachs Betriebswirtschaft. Studierende, die in diesem Masterprogramm ausgebildet werden, verfügen als Absolventen und Absolventinnen über hervorragende analytische und methodische Kompetenzen. Im Bereich der »Allgemeinen Betriebswirtschaft und Methoden« wird ein breites Spektrum an methodischen, insbesondere auch statistischen und analytischen Lehrinhalten angeboten, die das Handwerkszeug ökonomischer und empirischer Forschung vertieft vermitteln. Zudem erwerben die Studierenden sehr gute Kenntnisse sowie einen vertieften Einblick in mindestens zwei der folgenden betriebswirtschaftlichen Teilgebiete, die als Schwerpunktfächer wählbar sind:
› Finanzen und Versicherungen
› Marketing und Medien
› Operations and Supply Chain Management
› Unternehmensführung
› Wirtschaftsprüfung und Steuern
› Management im Gesundheitswesen
Daneben können die Studierenden über die Module des Freien Wahlbereichs weitere disziplinäre oder interdisziplinäre Module, auch aus anderen Fächern, wählen und so den Grad der Interdisziplinarität ihres Studiums erhöhen.
Kurzvita
Prof. Dr. Dorothea Alewell leitet den Studiengang M.Sc. Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Sie ist seit 2007 Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für ABWL, insbesondere Personalwirtschaft an der Universität Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Personalwirtschaft und der ökonomischen Analyse des Arbeitsrechts. Seit 2008 ist sie Programmdirektorin und seit 2009 auch Prüfungsausschussvorsitzende des Masterstudiengangs M.Sc. Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg.
Kurzvita
Stephanie Ditz ist Studierende des Masterstudiengangs M.Sc. Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg. Seit September 2014 ist sie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Alewell als studentische Hilfskraft beschäftigt.
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