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Die Chemie der Farben und Lacke – ein Studium mit Perspektiven

Ein Beitrag von Prof. Dr. Elke von Seggern, Hochschule Esslingen, Fakultät Angewandte Naturwissenschaften im Studiengang: Chemieingenieurwesen Farbe und Lack

Bringen Sie Farben in ihr Leben - Das Studium ist technisch-naturwissenschaftlich orientiert und umfasst Chemie, Lacktechnologie, Beschichtungstechnik, Korrosions- und Bautenschutz sowie den Umweltschutz. Schwerpunkte sind moderne, umweltfreundliche Beschichtungen, wie z. B. wässrige Lacksysteme oder vollständig lösungsmittelfreie Pulverlacke.

Chemie - Hochschule Esslingen Im zweiten Studienabschnitt wird aber auch der Wahlpflichtblock »Gestaltung« angeboten. Hier wird Farbdesign für Gebäude oder Automobile gelehrt. Eine Besonderheit der HS Esslingen, die an den anderen Hochschulen zum Lackingenieur so nicht angeboten wird. Das breit gefächerte Angebot der Lehrveranstaltungen macht die Absolventen zu gefragten Fachleuten in den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie.

Theorie und Praxis gut gemixt - das Studium im Überblick

Chemie - Hochschule Esslingen Der Bachelor-Studiengang zum Chemieingenieur Farbe und Lack umfasst einen Zeitraum von 7 Semestern von denen zwei Semester das Grundstudium und 5 Semester das Hauptstudium bilden. Das Fachwissen wird durch Vorlesungen, Praktika und Übungen erworben. Neben einer theoretischen Ausbildung wird die praktische Laborarbeit groß geschrieben. Das 5. Semester absolvieren die Studenten als praktischen Studienabschnitt in Industriebetrieben der Branche.

Wissen und Lernen - für die Aufgaben von morgen

Chemie - Hochschule Esslingen Das Rückgrat einer Beschichtung ist der Filmbildner, meist ein organisches Polymer. Zur Farbgebung setzt man Pigmente ein, Additive verwendet man, um bestimmte Eigenschaften wie etwa die Oberflächenglätte oder das Haftvermögen zu verbessern. Durch Lösemittel werden die Beschichtungsstoffe rührbar, pumpbar und applizierbar. Nach der Applikation verdunsten sie, deshalb versucht man sie in modernen Lacken zu reduzieren oder gänzlich darauf zu verzichten. Weitgehend gelungen ist dies bereits in Wasser-, Pulver- und UV-härtenden Lacken.

Lackchemiker forschen und entwickeln intelligente Lösungen um Oberflächeneigenschaften zu verbessern. Dabei bewegen sie sich im Spannungsfeld von Produkteigenschaften auf der einen Seite und der Ökologie und Ökonomie auf der anderen Seite. Herausforderungen der Lackchemie und der Lacktechnologie sind Beschichtungen mit intelligenter Funktion (Gleitschichten, antiseptische Schichten, leicht reinigbare Schichten), Entwicklung Ressourcen schonender Materialien und Verfahren, Einsatz nachwachsender Rohstoffe, die Reduktion von Emissionen, Entwicklung effektiver Prozesse und Verfahren und vieles mehr.

Im Anschluss Master

Wer noch mehr möchte, kann im Anschluss den Masterabschluss im Studiengang Oberflächen- und Materialwissenschaften absolvieren. Dieser wird in drei weiteren Semestern erreicht. Dazu wird ein Semester in Esslingen und eines an der Hochschule Aalen absolviert, im dritten Semester wird dann die Masterarbeit, meist in der Industrie, angefertigt.

Interessant und vielseitig - Ihre Berufsaussichten nach dem Studium

Absolventen dieser Studiengänge erwarten ausgezeichnete Berufsaussichten. Bachelorabsolventen finden problemlos eine Anstellung. Die breit gefächerte Ausbildung macht sie zu gefragten Fachleuten

› in der chemischen Industrie (Lackrohstoffhersteller)
› bei Herstellern von Lacken bzw. Druckfarben
› in der Kleb- und Dichtstoffindustrie
› in Applikationsbetrieben (z.B. Automobilindustrie)
› in der Kunststoffindustrie
› im Maler- und Lackiererhandwerk
› an beruflichen Schulen
› im öffentlichen Dienst, z.B. im Denkmalsamt
› in den Farbdesignstudios der großen Bautenfarben- oder Pigmenthersteller

Kontakt:

Hochschule Esslingen
Fakultät Angewandte Naturwissenschaften
Kanalstr. 33
73728 Esslingen
Tel.: (0711) 397-3501
www.hs-esslingen.de
Chemie - Hochschule Esslingen

Zur Person

Studium: Chemiestudium und Promotion an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg.
Berufliche Tätigkeit: 10 Jahre in der Entwicklung und Anwendungstechnik für Polyurethansysteme bei der Bayer AG in Leverkusen Seit dem Sommersemester 2000 Professorin an der Hochschule Esslingen mit den Lehrgebieten: Organische und Makromolekulare Chemie, Nachwachsende Rohstoffe und Biopolymere. Dekanin der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften.
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