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Vollbeschäftigung bei Elektroingenieuren

Ein Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Olaf Friedewald , Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign

Haushaltsgeräte verbinden sich automatisch untereinander, die Wohnung weiß, wann ich anwesend bin, Daten werden erfasst und gesammelt, alles wird vernetzt - in kaum einem anderen Gebiet als der Informations- und Kommunikationstechnik hat es in den zurückliegenden Jahren eine schnellere Entwicklung gegeben. Doch nicht nur die technische Entwicklung spielt eine Rolle sondern vor allem auch der verantwortungsbewusste Umgang mit den Möglichkeiten technischer Entwicklungen.

Fachleute sind gefragt wie nie

In zahlreichen Meldungen wird immer wieder vom Fachkräftemangel gesprochen. Mit 2,3% liegt die Arbeitslosenquote der Elektroingenieure deutlich unter der für die Vollbeschäftigung geltenden 3% Marke[1]. Damit bestehen auch in der nächsten Zeit beste Berufsaussichten für Absolventen eines Studiums der Elektrotechnik. Pro arbeitssuchendem Ingenieur der Elektrotechnik gab es etwa 3 zu besetzende Stellen.[1] Das ist jedoch nur die eine Seite. Auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik warten interessante Aufgaben. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entwickeln. Dabei ist es nicht nur so, dass Großunternehmen Mitarbeiter suchen[2], auch in zahlreichen klein- und mittelständischen Unternehmen warten interessante Aufgaben. Von den Elektroingenieuren mit einem Diplom oder FH-Abschluss sind 86% mit ihrer Berufswahl so zufrieden, dass sie sagen, sie würden wieder das gleiche Fach studieren[3, S. 19]. Diese Identifikation mit der Fachrichtung und den übertragenen Aufgaben spiegelt sich auch darin wieder, dass die Fluktuation deutlich niedriger ist, als in anderen akademischen Berufen.
Zunehmend mehr Frauen wenden sich den Ingenieurberufen zu und die Arbeitsfelder und Teams werden immer internationaler. [3] Mit 46.500 € Jahreseinkommen sind Absolventen eines Studiums der Elektrotechnik die bestbezahlten Ingenieure aller Fachgruppen[3, S21].

Tätigkeitsfelder für IUK

Neben den auch in der Vergangenheit typischen Tätigkeitsfeldern im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik wie:
› Nachrichtentechnik, Signalverarbeitung, Telekommunikation, Hochfrequenztechnik, Funk, Elektronik, technische Informatik

kommen zunehmend neue Tätigkeitsfelder hinzu:
› Datenkommunikation im Maschinenbau, der Autoindustrie, Gesundheitswesen, Smart Home, Sicherheit für Kommunikationsanwendungen, Smart Grid, Entwicklung von Anwendungssoftware u.v.a.

Die Arbeitsfelder für die Absolventen sind vielfältig und reichen von Forschung und Entwicklung über die Produktentwicklung, Vertrieb, Marketing und Projektierung bis zu Montage, Service und Fertigung. Besonders dynamisch sind die Entwicklung zu fachübergreifenden Teams und die Integration immer komplexerer Systeme.

Studium

Das Studium bildet die Basis für die Tätigkeit im späteren Berufsfeld. Durch die schnelle technische Entwicklung und die sich verändernden Bedingungen im Beruf ist die Ausbildung jedoch keinesfalls mit dem Studium abgeschlossen. Das Studium legt jedoch die entscheidenden Grundlagen. Neben der notwendigen theoretischen Basis werden vielfältige Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die für moderne Arbeitswelten notwendig sind.
Als besondere Herausforderung ist in den ersten Semestern der Erwerb der für das Studium erforderlichen grundlegenden naturwissenschaftlichen und methodischen Kenntnisse zu meistern. Dazu werden neben den Vorlesungen, Seminaren, Laborpraktika und übungen erfolgreich Tutorien genutzt, um individuelle Leistungsunterschiede zu reduzieren und alle Studienanfänger beim Erreichen der Studienziele zu unterstützen. Schwerpunktfächer sind Mathematik, Physik, Informatik, wissenschaftliche Arbeitsmethoden und die Möglichkeit zur Beteiligung an wissenschaftlicher- und Projektarbeit. Darauf bauen in den folgenden Semestern die verschiedenen Fächer der Studiengänge auf.
Das Bachelorstudium der Elektrotechnik kann in verschiedenen Vertiefungsrichtungen absolviert werden. Dazu zählen Elektrische und Regenerative Energien, Industriesteuerungen, sowie IT- und Kommunikationsnetze.
Studienziele der Vertiefungsrichtungen sind:

Elektrische und regenerative Energien

› Projektierung, Errichtung und Vertrieb von Elektroenergieanlagen › Betreiben von Elektroenergieversorgungssystemen › Einsatz moderner Leistungselektronik und Antriebstechnik › Konzeption, Planung und Betrieb von Anlagen regenerativer Energie

Industriesteuerungen

› Entwicklung und Projektierung steuerungstechnischer Anlagen › Betrieb, Wartung und Instandhaltung von Automatisierungsanlagen › Modernisierung und Automatisierung technologischer Prozesse › Gebäudesystem- und Gebäudeinformationstechnik

IT- und Kommunikationsnetze

› Entwicklung, Projektierung, Errichtung und Betrieb von IT- und Kommunikationsnetzen › Entwicklung von Hard- und Software für Einrichtungen der IT- und Kommunikationstechnik › Service und Vertrieb von Kommunikationssystemen und -netzen › Entwicklung von Diensten in IT- und Kommunikationsnetzen

Durch vielfältige Angebote von nichttechnischen Fächern werden neben den technisch-fachlichen Kenntnissen weitere Fähigkeiten vermittelt so z.B., Rhetorik, Unternehmensgründung, Englisch und andere. Durch Wahlpflichtfächer eigenen sich die Studierenden Wissen entsprechend der persönlichen Neigungen und Interessen an.
Großer Wert wird auf eine praxisnahe Ausbildung gelegt. Das beginnt mit praktischer Arbeit vor dem Studienbeginn und setzt sich mit Projektarbeiten während des Studiums und in einem Pflichtpraktikum vor Beginn der Abschlussarbeit zum Bachelorstudium fort. Laufende Forschungsprojekte sichern einen ständigen Austausch zwischen Forschung und Lehre und sichern ein hohes Niveau der Ausbildung auf neuestem wissenschaftlichem Stand.

Masterstudium

Nach Abschluss des Bachelorstudiums können die Absolventen ein Masterstudium direkt anschließen oder nach einigen Jahren praktischer Tätigkeit beginnen.
Schwerpunkt des Masterstudiums ist die Vertiefung des im Bachelorstudium erworbenen Wissens auf einem speziellen Gebiet. Im ersten Semester des Masterstudiums Gebäudesystemtechnik- Vertiefung Gebäudekommunikationssysteme werden systemtechnische und wissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Daneben werden zur individuellen Gestaltung des Studiums Wahlpflichtfächer angeboten.
Schwerpunkt des zweiten Semesters sind die Fächer zur Vertiefung Gebäudekommunikationssysteme. Inhaltlich konzentriert sich die Ausbildung in diesem Semester auf digitale Systemtechnik, erweiterte Grundlagen der HF-Technik, Nahbereichsfunktechniken und ein umfangreiches Projekt, das fachgebietsübergreifend vorgesehen ist. Mit dem wissenschaftlichen Charakter der Masterarbeit weisen die Studenten nach, dass sie den akademischen Grad Master of Eng. erreicht haben. › [1] Institut der Deutschen Wirtschaft, Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen, November 2014 › [2] VDI, Bekannte Unternehmen suchen Ingenieure aus Sachsen, Pressemitteilung, 28.03.2013, 15:32 Uhr › [3] VDI, 2013 Ingenieure auf einen Blick
Kommunikationstechnik - Prof. Dr.-Ing. Olaf Friedewald

Kurzvita

Prof. Dr.-Ing. Olaf Friedewald wurde zum 01.01.2008 als Professor im Institut Elektrotechnik berufen. Er vertritt das Lehrgebiet Kommunikationsnetze und -protokolle. Nach dem Abschluss eines Universitätsstudiums der Nachrichtentechnik 1980 promovierte er 1989. Er war bei der Deutschen Post und beim ZZF u.a. als Abteilungs- und Referatsleiter tätig und führte nach einer Tätigkeit bei Bosch Telecom über mehrere Jahre ein Ingenieurbüro. Forschungsschwerpunkte sind Positionsbestimmung mit RFID und Netzqualität in Kommunikationsnetzen. Er ist momentan als Prodekan für Studium und Lehre am Fachbereich IWID tätig.
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