International Business & Management
Ein Beitrag von Prof. Dr. Franz Josef Gellert, FOM Hochschule für Ökonomie und Management, Hochschulstudienzentrum Bremen, Hanze UAS, IBS Groningen
»Ich studiere International Business & Management an der Hanze University Groningen. Nach meinem Abitur war mir allerdings nicht sofort bewusst was ich gern machen würde und vor allem mir auch langfristig als Beruf vorstellen konnte. Ich entschied mich für diesen Bachelorstudiengang in den Niederlanden, da mir mit dem Abschluss viele Türen offen stehen ...
... Der Studiengang ist sehr praktisch orientiert und beinhaltet ein Auslandssemester als auch ein Praktikum bei dem man seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Weitere Kriterien waren die
internationale Atmosphäre und die Möglichkeit meine Englischkenntnisse zu optimieren, womit auch einer Karriere im Ausland nichts im Wege steht. Mir war es wichtig, dass der Studiengang Flexibilität ermöglicht und mit der Entscheidung für den Bereich Wirtschaft kann ich später sowohl in einem großen Konzern als auch in einem kleinen Start-up arbeiten. Die Kurse sind breit gefächert und geben einen Einblick in Wissensgebiete von Marketing über Finanzen bis hin zu Corporate Social Responsibility. Dadurch konnte ich meine Interessen besser kennenlernen und weiß nun, was mich wirklich interessiert. Ich möchte im Anschluss nun meinen Master in Sustainable Leadership in Schweden machen, da mir besonders die Kurse im letzten Jahr als auch meine Bachelorarbeit zeigten, dass ich gern eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft unterstützen möchte. Neben diesen Gründen spricht aber auch ein abwechslungsreiches Studentenleben für die Entscheidung sich an einer Universität bzw. Fachhochschule einzuschreiben.«
Janna R. Absolventin Hanze University of Applied Sciences, IBS Groningen
Wie aus dem obigen Statement abgeleitet werden kann, hat sich die Berufswelt sowie die Ausbildungswelt in den letzten Jahren verändert. Heute (im Jahr 2013/2014) strömen mehr denn je junge Leute nach dem Abitur zu Fachhochschulen oder Universitäten, um einen qualifizierten Hochschulabschluss zu bekommen und somit im internationalen und nationalen Vergleich mit Bewerbern mithalten zu können.
Aus verschiedenen Gesprächen mit Abiturienten lässt sich der Rückschluss ziehen, dass es darauf ankommt. Ein Hochschulabschluss ist heute kein Garant mehr dafür, dass man (frau) einen guten »Job« mit einer guten Bezahlung bekommt. Es ist vielmehr eine Frage was ich in Zukunft erreichen will? Wo möchte ich mich nach einer Anzahl von Jahren wiederfinden? Bin ich mehr der Mensch, der weiter die Schulbank drücken möchte oder bin ich eher handwerklich begabt und kann meine Stärken und Vorlieben in praktischer Anwendung einsetzen?
Fällt die Entscheidung zugunsten eines Studium sollte von vornherein geklärt sein, ob das Studium im Ausland oder im Inland absolviert werden soll. Soll das Studium mehr die betriebswirtschaftlichen oder die naturwissenschaftlichen Fächer betreffen? International zu studieren ist recht attraktiv aber auch herausfordernd. In welchem Land soll ich studieren? Was sind die Voraussetzungen an der ausländischen Hochschule und wie kann ich mich als Bewerber dort bestens einbringen. Wie das oben genannte Beispiel zeigt, war die Entscheidung in die Niederlande zu gehen gut vorbereitet und sehr erfolgreich umgesetzt.
»Ich habe mich für ein Studium an der FOM entschieden, da ich die Kombination aus Praxis und Theorie bevorzuge. Meine vorausgehende Ausbildung zur Industriekauffrau hat mir die nötigen Grundlagen beigebracht, sodass ich mir sicher war, dass ich die Doppelbelastung meistern kann. Das Masterstudium strebe ich noch an, allerdings ist der Plan dieses in Singapur zu absolvieren, da ich den Einblick in neue Kulturen sehr spannend finde.«
Jana L., FOM, Hochschule für Ökonomie und Management, Bremen
Wird nach dem Abitur der Einstieg in die Berufswelt angestrebt, so ist das aus den verschiedensten Motiven gegeben. Zum Einen ist die Zeit des »Lernens« endlich vorbei und man kann sich den »richtigen und wichtigen Dingen« des Lebens widmen (so der Irrglaube), zum Anderen können materielle Gründe eine Rolle spielen. Fest steht, dass fast alle Wirtschaftszweige und auch öffentliche Institutionen gerne Abiturienten einstellen und ihnen gute Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, sofern sie sich dazu motiviert fühlen und auch die notwendigen Einstellungen und Fähigkeiten mitbringen. Die Möglichkeiten mit Abitur in Unternehmen und Organisationen Karriere zu machen sind nicht nur auf die firmeninternen Möglichkeiten begrenzt. Zum späteren Zeitpunkt kann ein Studium auch neben dem Beruf aufgenommen werden, was meistens durch die Arbeitgeber positiv begleitet und unterstützt wird. Natürlich ist das eine große Herausforderung für die Studierenden, da sie meistens einen Tag in der Woche und/oder am Wochenende in Seminare gehen und sich dort den theoretisch/praktischen Teil des gewählten Studienfaches anhören dürfen. Die Motivlage und die Klarheit über die Herausforderungen motivieren die Teilnehmer, den Zeitraum durchzuhalten und einen guten Abschluss neben dem Beruf zu erzielen. »Die Motive für mich ins Berufsleben einzusteigen waren, Praxiserfahrung zu sammeln, Geld zu verdienen und auf eigenen Beinen zu stehen. Ich plane derzeit einen Master zu machen und habe mich auch dafür beworben. Auslöser waren größtenteils Gespräche mit Festangestellten bei Beiersdorf, die es letztendlich sogar bereuen nicht den Master gemacht zu haben. Außerdem möchte ich mich gerne noch weiter entwickeln.«
Tanja L., Alumna Hanze University of Applied Sciences, Groningen
»Ich habe mich aus unterschiedlichen Gründen für den Master International Communication des Geert Hofstede Consortiums entschieden. Nach meinem sehr theoretischen Bachelor in Europäischer Literatur und Publizistik wollte ich einen Master machen, der mich praktisch auf das Berufsleben vorbereitet. In einem Praktikum habe ich das Feld der Unternehmenskommunikation kennen gelernt, weshalb der Schwerpunkt des Masters auch in der Kommunikation liegen sollte. Aus diesen Gründen war der Inhalt und die Struktur des MIC genau das Richtige für mich. Außerdem ermöglicht mir das Programm, in zwei europäischen Ländern mit Kommilitonen und Dozenten aus aller Welt zu studieren und somit verschiedene Kulturen an der Uni, aber auch im Alltag kennen zu lernen. Diese intensiven interkulturellen Erfahrungen sind wohl einmalig und unheimlich wertvoll für mich, weil sie mir helfen, meine eigene und andere Kulturen besser zu verstehen, und mich für den Joballtag in der globalisierten Welt wappnen.«
Katharina T., MIC Program Hanze University of Applied Sciences, Groningen
»Es kommt immer auf die persönliche Zielsetzung und Karriereplanung an, um dann den geeigneten Weg einzuschlagen.«
Wenn dann ein geeignetes Bachelorprogramm (im In- oder Ausland) ausgesucht wurde, stellt sich nach 3 oder 4 Jahren oft die Frage und nun? »Mache« ich meinen Master oder gehe ich weiter einer Berufstätigkeit nach? Es ist festzustellen, dass mittlerweile das Angebot an Masterprogrammen unübersichtlich geworden ist und die Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten ein Auswahlproblem haben. Zudem werben die Angebotsinstitute massiv sodass eine Übersicht kaum zu erlangen ist. Also was soll ich nun wirklich tun als Bachelorabsolvent? Was sind die Motive um einen Master-Studiengang zu belegen? Wie in den beiden vorangestellten Aussagen zu erkennen ist, wird auf der einen Seite die Notwendigkeit eines Masterabschlusses gesehen, auf der anderen Seite ist eine Selektion des geeigneten Programms nur möglich, wenn eigene Kriterien entwickelt werden die eine Entscheidung erleichtern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es durchaus sinnvoll sein kann erst einen Berufsstart zu absolvieren und später ein Studium aufzunehmen. Es kommt immer auf die persönliche Zielsetzung und Karriereplanung an um dann den geeigneten Weg einzuschlagen. Durch die ständige Weiterentwicklung der Ausbildungssysteme in Europa und der Welt stehen Abiturienten und Studierenden eine Vielzahl an Möglichkeiten hinsichtlich Studium oder Berufswahl zur Verfügung.
Kurzvita
Prof. Dr. Franz Josef Gellert ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere internationales Management und Marketing an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management, Hochschulstudienzentrum Bremen. Prof. Gellert lehrt auch seit 2001 an der niederländischen Hanze University of Applied Sciences, Groningen, in den Bereichen Marketing und Interkulturelles Management.