Bereiten Sie den erfolgreichen Berufseinstieg in die Kommunikationsbranche im Studium vor!
Ein Beitrag von Prof. Dr. Elke Theobald, Hochschule Pforzheim
Die Kommunikationsbranche hat viele Facetten. Strategische Planung, Corporate Publishing, Redaktion, Werbung, Online-Marketing, Filmproduktion, Verkaufsförderung, Krisenkommunikation und internationale PR, Eventmanagement, Produktkommunikation oder Dialogmarketing - all diese Themenfelder sind Teil der Kommunikationsbranche. Der folgende Beitrag gibt eine Orientierungshilfe für den Einstieg in die Welt der Kommunikationsbranche und zeigt Studierenden, wie sie sich bereits im Studium optimal auf einen Berufseinstieg vorbereiten können.
Berufsfelder in der Kommunikationsbranche
Der Berufsstart in der Kommunikationsbranche erfolgt typischerweise in einer der 3 folgenden Bereiche.
Agenturen
Ob als strategischer Planner, Art Director, Kontakter/Kundenberater oder Art Buyer arbeiten die Absolventen auf Agenturseite für die Kunden der Agentur, die aus B2C- und B2B-Branchen stammen können. Dabei sind die Agenturen so vielfältig wie die Themenfelder der Kommunikationsbranche: Kreativagenturen, Eventagenturen, PR-Agenturen, Mediaagenturen, Digitalagenturen, Dialogagenturen und internationale Agenturnetzwerke bieten Einstiege in die Kommunikationsbranche an. Sie betreuen bei dieser abwechslungsreichen Tätigkeit unterschiedlichste Kundenprojekte und arbeiten sehr teamorientiert an einer kommunikativen Aufgabe von der Aufgabenstellung bis zum Projektabschluss.
Unternehmen
In den Unternehmen ist die Kommunikationsfunktion in den Abteilungen Marketingkommunikation, Unternehmenskommunikation/PR, dem Brand Management oder generell in der Marketingabteilung verortet. Die Unternehmenskommunikatoren verantworten die Kommunikation für die Produkte / Dienstleistungen oder das gesamte Unternehmen und steuern häufig mit Unterstützung von Dienstleitern wie Agenturen den kommunikativen Gesamtauftritt.
›Wer sich in einem Wettbewerb wie dem GWA Junior Agency Award beweist hat gute Startchancen
Bedarf an diesen Fachkräften besteht bei allen Unternehmen, sowohl bei Markenartiklern, in der Investitionsgüterindustrie, im Handel, bei Dienstleistern und in Non-Profit-Organisationen. Durch die Betreuung eines Themenfeldes entwickeln die Absolventen langfristige Kommunikationsstrategien und begleiten diese kontinuierlich. Häufig ist die Kommunikation international angelegt und erfordert die Zusammenarbeit mit internationalen Agenturen.
Medien
Die Unternehmenskommunikation erfolgt in der Regel über Medien, seien es Verlagserzeugnisse wie Zeitschriften und Zeitungen, TV-Sender, Radiosender, Online-Medien oder mobile Anwendungen. In den Medien betreuen Kommunikationsfachleute die kommunikativen Auftritte der werbetreibenden Unternehmen, beraten diese und entwickeln mit ihnen gemeinsam die passenden Formate des medialen Auftritts. Wie in den Agenturen handelt es sich hier um eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit mit wechselnden Kunden und Aufgabenstellungen. Gemeinsam mit Kunden entwickeln sie kreative mediale Lösungen für den optimalen Medienauftritt der Werbetreibenden. Die Kommunikationsbranche umfasst eine Reihe von Traumberufen, für die sich viele Studierende begeistern. Doch nicht immer gelingt der Berufseinstieg reibungslos. Was Sie bereits im Studium tun können, um einen erfolgreichen Berufseinstieg vorzubereiten, verraten Ihnen die nachfolgenden sieben Tipps.
1. Keine ollen Kamellen
In der Regel gibt es in allen Agenturen und Unternehmen bereits Experten für die Themen, die seit Jahren für die Kommunikation produziert werden. Mit der Einstellung eines Berufsanfängers bzw. Hochschulabsolventen soll häufig gerade frisches Wissen an Bord geholt werden. So finden sich überproportional viele offene Stellen in den Bereichen Online-Marketing und Mobile Marketing. Wer sich bereits im Studium auf diese Themenfelder fokussiert, dem stehen viele Türen offen.
2. Früh übt sich, wer Erfolg haben will
Nutzen Sie alle Möglichkeiten, möglichst viele Schnupperpraktika in der vorlesungsfreien Zeit zu absolvieren. Je mehr sie gesehen haben, um so weniger laufen sie Gefahr, sich für das falsche Stellenprofil zu bewerben. Ihre Bewerbung wird wertvoller, wenn sie schon einschlägige Erfahrungen vorweisen können, seien es auch nur wenige Monate.
3. Das Studium strategisch planen und Fachexpertise aufbauen
Bereits im Studium kann man viele Chancen nutzen, um nachgefragte Fachexpertise zu entwickeln. Jedes Studium ist durch typische Meilensteine geprägt, die sie bereits als Student zu einem Experten formen. So ist z.B. ein in das Studium integriertes Praxissemester eine sehr gute Chance, Netzwerke zum Wunschunternehmen oder in die Wunschbranche aufzubauen.
›Netzwerke aufbauen: Studenten im Gespräch mit Peter Waibel, Geschäftsführer Jung v Matt/Neckar
Wer vorausschauend ist kann im Rahmen des Praktikums zusammen mit dem Unternehmen ein Thema für die Abschlussarbeit entwickeln und damit vielleicht auch schon den Einstieg nach dem Studium avisieren. Auch die Themenfindung für die Aufgabenstellung der Thesis ist ein weiterer wichtiger Meilenstein. Durch die intensive fachliche Auseinandersetzung mit dem Thesisthema kann sich jeder Student eine sehr gute Expertise erarbeiten, die ihn beim Berufseinstieg hilft. Ähnliches gilt für den Innovationsgehalt der Themenwahl: Hier sollten Sie auf innovative Fragestellung achten, die für viele Unternehmen von Interesse sind.
4. Über den Tellerrand schauen und Kommunikation üben
Befragt nach den wichtigsten Entscheidungskriterien für die Bewerberauswahl im Rahmen einer Stellenbesetzung zitieren die Personaler immer wieder die Persönlichkeit des Bewerbers als die ausschlaggebende Komponente. Wer in der Lage ist ein angemessenes Bewerbungsgespräch zu führen und adäquat auf Fragen zu antworten hat einen Vorteil. Diese Eigenschaften kann man bereits im Studium im Lehrgespräch oder in Seminaren trainieren. Aktive Studierende erkennen die Chance und ergreifen gerne die Gelegenheit, interessante Gespräche mit den Dozenten zu führen. Ein gutes Gespräch braucht aber vor allen Dingen auch Inhalte. Hier helfen eine gute Allgemeinbildung und Interesse für die Branche des Unternehmens und das Unternehmen selbst. Die Bildung der Persönlichkeit durch Lektüre von Zeitungen und Fachzeitschriften, der Besuch fachübergreifender Vorlesungen wie Studium Generale oder Vortragsreihen helfen Ihnen dabei, Ihre eigene Persönlichkeit zu formen und im persönlichen Gespräch zu überzeugen.
5. Jeder kann Vitamin B haben
Viele Studenten glauben, dass immer nur andere über das viel gepriesene Vitamin B in die Arbeitswelt eintreten. Doch das ist weit gefehlt. Sehr häufig nutzen Studierende nicht die ihnen gebotenen Möglichkeiten zum Netzwerken. Das Netzwerken kann bereits über die Professoren erfolgen, die häufig über sehr gute Kontakte in die Wirtschaft verfügen - das setzt jedoch voraus, dass man sich aktiv darum bemüht. Daneben bieten sehr viele Hochschulen Alumni-Veranstaltungen an, die Studierende und Alumni zusammenführen. Gerade Kontakte zu den Absolventen der eigenen Hochschule können der Beginn des eigene Netzwerks sein. Aber auch Gastreferenten und Lehrbeauftragte können aktiv angesprochen werden und Ihnen zu Ihrem Wunschkontakt verhelfen.
6. Probieren sie sich aus
Probieren geht über Studieren - in der Tat sollten Sie neben dem Studium auch jede Form des Ausprobierens aufnehmen. Sei es beim Junior Agency Award des gwa, bei Recruiting Days der Agenturen oder Kreativwettbewerbe bei Markenartiklern. Durch den Wettbewerb und die Chance der wettbewerblichen Präsentation lernen Sie weitere Personen für Ihre Netzwerke und vielleicht ihren künftigen Arbeitgeber kennen.
7. Die Welt ist unsere Bühne
In fast jeder Branche ist die Kommunikation inzwischen international. Bereiten Sie sich optimal auf Ihr Arbeitsleben vor, indem Sie im Rahmen eines Auslandssemesters nicht nur die optimalen Voraussetzungen für die englische Sprachkompetenz erwerben, sondern auch interkulturelle Erfahrungen sammeln.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Eintritt in die Kommunikationsbranche. Folgend Studiengänge mit Kommunikationsbezug werden an der Business School Pforzheim angeboten:
› Bachelor: Marketingkommunikation und Werbung (Vollzeit)
› Bachelor: Media Management und Werbepsychologie (Vollzeit)
› Master: Creative Communication and Brand Management (Vollzeit, konsekutiv)
› Mehr unter: www.hs-pforzheim.de
Kurzvita
Prof. Dr. Elke Theobald hat seit 1998 die Professur für computergestützte Medien an der Hochschule Pforzheim inne. Nach ihrem Studium der Computerlinguistik in Heidelberg und Mannheim startete sie ihre Karriere bei der Langenscheidt KG in München. Nach einer Station als Marketingleiterin in einer New Media Agentur wechselte sie auf die akademische Seite und führt seither Studierende in die Welt des Online-Marketing ein. Sie leitete lange Jahre den Studiengang Marketing-Kommunikation und Werbung an der Hochschule Pforzheim und hat dort 2012 den Studiengang Media Management und Werbepsychologie aufgebaut. Die Fakultät für Wirtschaft und Recht an der Hochschule Pforzheim zählt mit über 3.000 Studierenden zu den größten BWL-Fakultäten in Deutschland.