Jobmessen (auch Recruiting Messen oder Absolventenmesse genannt) sind sowohl bei den Studenten und Absolventen
als auch bei den Unternehmen eine beliebte Möglichkeit für den ersten Kontakt zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Oft sind sie auch das ideale Sprungbrett zum Karrierestart.
Die Chance für deine Karriere
Du bist im Moment auf der Suche nach einem Praktikum, einem Thema für eine Abschlussarbeit oder einem Berufseinstieg?
Recruiting Messen bieten die ideale Gelegenheit für Bewerber und Personalverantwortliche, die ersten Kontakte zu knüpfen,
sich kennenzulernen und erste Gespräche zu führen.
Mittlerweile gibt es sehr viele Jobmessen, auch für unterschiedliche Einstiegsformen oder Fachrichtungen. Zum Beispiel richten sich die
Recruiting Messen von Bonding, Konaktiva oder Ikom an Hochschulabsolventen, wührend Jobmessen von Barlag oder vocatium verstürkt Auszubildende
ansprechen. Aber auch hier gibt es Angebote an Hochschulabsolventen oder Young Professionals.
»Neben den gegebenen fachlichen Voraussetzungen müssen auch die Soft Skills erfüllt werden.«
Die Suche nach dem idealen Arbeitgeber kann sich als sehr schwierig herausstellen, da nicht alle Unternehmen den eigenen Ansprüchen an
einen Job gerecht werden können. Schließlich soll diese neue Herausforderung Spaß machen, den eigenen Fähigkeiten entsprechen und
zugleich den Karrierestart in Schwung bringen. Allerdings haben es auch die Unternehmen nicht leicht ihre Stellen mit den richtigen Kandidaten
zu besetzten. Neben den gegebenen fachlichen Voraussetzungen müssen auch die Soft Skills erfüllt werden, um den geeigneten Bewerber
zu finden.
Die Chance, Unternehmen gebündelt an einem Ort zu treffen, solltest du daher unbedingt nutzen, um dir ein erstes Bild vom Unternehmen
zu machen und einen möglichst guten Eindruck von dir selbst zu hinterlassen. Zudem bietet dir die Messe auch die Möglichkeit,
erste Antworteten auf deine Fragen bekommen. Somit lassen sich Unklarheiten über Bewerbungszeiträume, Auslandseinsätze oder
Themenvorschlägen für eine Abschlussarbeit aus dem Weg räumen.
In einem ungezwungenen Gespräch auf einer Absolventenmesse kannst du Antworten erhalten, einen Eindruck hinterlassen und dich direkt
bewerben.
Weniger ist mehr
Der erste Eindruck kann - wie so oft im Leben - der entscheidende sein. Saubere Kleidung und ein gepflegtes Äußeres tragen viel
zum Erfolg oder Misserfolg beim ersten Kennenlernen bei.
»Der sogenannte Business-Look hat nichts mit dem Freizeit-Outfit zu tun.«
Der sogenannte Business-Look hat nichts mit dem Freizeit-Outfit zu tun - Trainingsanzug und Turnschuhe sind absolut tabu. Gleiches
gilt auch für Mützen und Caps - sie werden als äußerst unhöflich eingestuft. Mit ganz feinem Zwirn und Krawatte musst du nicht
unbedingt auftauchen - ein Hemd, Jeans (selbstverständlich ohne Flicken und Fransen) und Sakko ist ausreichend. Für die Frau gilt
Rock/Hose, Bluse und Blazer. Der Minirock bleibt für diese Veranstaltung im Schrank. Weniger ist mehr. Das gilt vor allem bei der
Auswahl des Schmuckes. Entferne unbedingt alle sichtbaren Piercings und verdecke eventuell vorhandene Tattoos.
Am wichtigsten auf den Jobmessen ist es jedoch, sauber und gepflegt zu erscheinen und möglichst neutral zu riechen. Kleidung und Schuhe sollten immer
sauber und ordentlich sein. Und ganz wichtig - du solltest dich in deiner Kleidung wohlfühlen - Unwohlsein wirkt sich negativ auf deine
Ausstrahlung aus.
Mit Vorsprung Eindruck hinterlassen
Einen guten Eindruck bei dem angestrebten Unternehmen zu hinterlassen, haben sich viele als Ziel gesetzt. Daher ist eine gute Vorbereitung das A und O, denn Personalverantwortliche merken schnell, ob jemand nur zufällig vor Ort ist oder gezielt auf den Messestand zukommt.
»Nach einem ersten persönlichen Kontakt auf einer Recruiting Messen behält man dich im Gedächtnis.«
Du kannst einen schlechten Eindruck vermeiden, indem du nicht mit wehenden Zetteln mehrmals am Stand vorbeiläufst oder
unsicher aus sechs Metern Entfernung den Messestand lange beobachtest. Mit Notizzetteln gespickte Messekataloge, angemessene, legere
Business-Kleidung und ein zielstrebiger Schritt auf den Unternehmensstand, wirken bei Personalverantwortlichen dagegen positiv
und wecken vor allem Interesse an deiner Person.
Bei vielen Jobmessen erhältst du den Messekatalog bereits einige Tage vor dem eigentlichen Messetermin - nutze diesen Vorsprung! Oftmals wird
benannt, welche Unternehmensvertreter an der Messe teilnehmen. Ideal, denn du kannst deine Bewerbung vorbereiten und direkt an
die entsprechende Person richten. Das gilt allerdings nur, wenn sie auf das Unternehmen zugeschnitten ist, ansonsten empfehlen wir einen Bewerbungsflyer mit den wichtigsten Kontaktdaten. Das wirkt nicht nur positiv, es erfüllt einen weiteren Zweck: Nach
einem ersten persönlichen Kontakt behält man dich im Gedächtnis, weil man deine Unterlagen im Gepäck hat. Wenn du im Anschluss eine
Mail schreibst, in der du dich für das Gespräch auf der Messe bedankst und eventuell fehlende Unterlagen nachsendest, kannst du sicher sein, dass du durch dein Interesse und Engagement bleibenden Eindruck hinterlassen hast.
Die Macht der Sympathie
Wenn du demnächst auf eine Absolventenmesse gehst, notiere dir die Unternehmen, die dich sehr interessieren und die, die dich eigentlich
überhaupt nicht interessieren! Warum? Damit du üben kannst und zwar an den für dich nicht interessanten Unternehmen. Du weißt ja, Übung
macht den Meister. Du wirst nach den fünf uninteressanten Unternehmen, die du besucht hast merken, die Fragen, die dir gestellt werden,
sind in der Regel immer gleich. Je mehr du geübt bist, desto besser und ausgefeilter werden deine Antworten. So bist du dann für deine
interessanten Unternehmen gewappnet. Renne nicht blindlings zu einem Unternehmen! Stelle dich erst neben den Stand und höre zu, wie sich
deine Bewerbungsmitstreiter blamieren. Du hörst sehr schnell heraus, bei welchen Fragen jemand aufgeweckt ist und welche Fragen ihn oder
sie langweilt.
»Die Macht der Sympathie solltest du auf keinen Fall unterschätzen.«
Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen einem Gespräch auf einer Jobmesse und einem Vorstellungsgespräch? Im Prinzip
ist es das Gleiche, daher auch die Vorbereitung mit dem Messekatalog, aber eine Messe hat einen unsagbaren Vorteil. Während du
dir in einem Vorstellungsgespräch deine Gesprächspartner nicht aussuchen kannst, stehen auf den Messeständen immer mehrere
Ansprechpartner bereit. Spreche, nachdem du eine Weile zugehört hast, den Ansprechpartner an, der dir am sympathischsten wirkt. Die
Macht der Sympathie solltest du auf keinen Fall unterschätzen.
Du hast ein gutes Gespräch mit dem Unternehmen, versuche jetzt nicht mit aller Gewalt deine Bewerbungsunterlagen zu hinterlegen,
die sind eh nicht auf das Unternehmen gemünzt, mit dem du gerade gesprochen hast. Also Bewerbungsunterlagen hinterlegen - keine gute
Idee, zumal die meisten Unternehmen dich auf das »tolle« Bewerbungsmanagementsystem des Unternehmens lotsen werden. Viel
wichtiger ist die Visitenkarte, die man dir eventuell übergeben wird. Mit der Visitenkarte signalisiert der Personalverantwortliche,
dass du zumindest nicht uninteressant bist und dieser auch eine gewisse Position bekleidet, sonst hätte man dich wieder - du weißt
schon - zum »tollen« Bewerbermanagementsystem geschickt. Aber was machst du nun mit der Visitenkarte? Natürlich schickst
du nicht gleich deine Bewerbung dorthin, denn diese musst du erst auf das Unternehmen und das Gespräch zuschneiden, das benötigt
seine Zeit. Im ersten Schritt bedankst du dich lediglich für das informative Gespräch und natürlich wirst du in Kürze deine
optimierten Bewerbungsunterlagen zusenden.
Tipp
Manche Unternehmen haben einige Exponate am Messestand, wenn du diese Produkte nicht kennst, kannst du ruhig mal nachfragen.
Besonders Wirtschaftswissenschaftlern fällt dies eigentlich sehr leicht, weil sie von Technik nur wenig Ahnung haben. Auch
für Ingenieure ist es eine gute Möglichkeit, lenke die Fragestellung in Richtung Problemlösung des jeweiligen Produktes.
Ein Personalverantwortlicher, der sich mit seinem Unternehmen identifiziert, gibt dir sicherlich eine kurze Erläuterung und
schon beginnt ganz unverfänglich ein Gespräch!
Reden und zuhören
Die Vorstellungsrunde am Messestand eines Unternehmens ist beendet und jetzt? Ein geeignetes Gesprächsthema mit einer völlig
fremden Person zu finden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Sei du selbst, dann bist du auch nicht unsicher. Versuche weder
dominant noch schüchtern zu wirken. Dein Gesprächsverhalten, kannst du vorher im Alltag beobachten und reflektieren.
»Heikle Themen solltest du vermeiden!«
Im Gespräch geht es darum den Mittelweg zu finden. Die Themen sollten nicht belanglos, aber auch nicht zu privat sein. Das Spiel
zwischen Reden und Zuhören, Nachfragen und Nachhacken muss stimmig sein. Der wichtigste Tipp hierbei: Lasse deinen Gesprächspartner
immer ausreden, in den Satz des anderen fallen ist ein absolutes K.O.-Kriterium.
Welche Themen könnten den Gesprächseinstieg erleichtern? Zunächst einmal bist du ja auf einer Jobmesse und könntest dich z.B.
über die tolle Atmosphäre auf der Messe, eines besuchten Vortrages und das schöne Wetter unterhalten. Du wirst sehen, das Gespräch wird
zum Selbstläufer und wenn nicht? Die meisten Personaler kennen die Situation und können sich in dich hineinversetzen. Diese werden
versuchen, dich an entsprechender Stelle abzuholen und das Gespräch auffangen. Heikle Themen solltest du vermeiden, dazu
gehören: politische Streitpunkte, Religion und natürlich persönliches (z.B.: Krankheiten). Äußerst unangebracht ist es auch sich über
andere lustig zu machen oder schlecht zu reden - das versteht sich von selbst, so viel Feingefühl sollte jeder haben.