Interviewpartner
Hanns Kordes, Staffing Manager bei ADWEKO Consulting GmbH
Wie steigen Sie in ein Vorstellungsgespräch ein, um möglichen Ängsten vorzubeugen?
Wenn eine Bewerberin bzw. ein Bewerber bei uns ankommt, wird sie bzw. er zunächst in Empfang genommen und zum Meetingraum gebracht. Hier hat man dann Zeit, durchzuatmen, etwas zu trinken oder sich nochmal frisch zu machen. Wir beginnen das Gespräch dann recht ruhig und versuchen über Smalltalk dem Gegenüber zu signalisieren, dass wir auch nur normale Menschen sind und versuchen die Hemmschwelle für den Bewerber zu reduzieren. Anschließend stellen wir uns erstmal kurz vor, um die Last des Redens nicht direkt dem Bewerber aufzuerlegen. Letztlich stellen wir sehr offene Fragen ohne direkt Druck erzeugen, so dass sich der Bewerber in die Richtung bewegen kann, wo er sich wohlfühlt.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen gegenüber ein Bewerber sitzt, der offensichtlich sehr nervös ist und Angst hat, sich
zu verzetteln?
Wir versuchen dann das Tempo rauszunehmen und nochmal etwas zu trinken anzubieten und selber Redeanteile zu übernehmen, dass sich der Bewerber nochmal sammeln kann. Zudem steuern wir dann mehr das Gespräch und geben Tipps, worüber der Bewerber noch etwas berichten könnte, wo wir glauben, dass er sattelfest ist.
Wie sehen Sie mögliche Unsicherheiten der Bewerber während des Vorstellungsgespräches?
Wenn Bewerber nervös sind, wird dies zunächst an der Stimme deutlich. Nervosität erzeugt eine Unruhe sowohl in der Tonlage als auch in der Geschwindigkeit der Aussagen. Weiterhin ist dem Bewerber eine generelle Anspannung anzumerken. Anspannung beim Vorstellungsgespräch ist zwar auch gut, um konzentriert zu sein, aber sollte sich nicht zu Stress entwickeln.
Was kann ein Bewerber Ihrer Meinung nachtun, damit es erst gar nicht zu Unsicherheiten und Ängsten während des
Vorstellungsgespräches kommt?
Das wichtigste ist die Vorbereitung auf die Fragen, wer bin ich und warum bin ich hier. Wenn die Grundpfeiler sitzen, kann sich der Bewerber immer wieder darauf zurückgreifen, wenn Stress aufkommt. Zudem ist es wichtig durchzuatmen und sein Tempo selber zu steuern und nicht durch Aufregung immer schneller zu werden. Letztlich kann ein Schluck Wasser zur rechten Zeit eine kleine Pause verschaffen.