Ich studiere Internationale Kommunikation und Übersetzen mit den Sprachen Englisch und Französisch in dem Fachbereich Technik an der Universität Hildesheim. Ich habe gerade das erste Semester meines Bachelors beendet. Um praktische Erfahrungen zu sammeln und auch, um herauszufinden, in welchen Bereichen ich nach meinem Studium Arbeit finden kann, wollte ich gerne ein freiwilliges Praktikum absolvieren.
Bereits bei den Bewerbungen dafür habe ich feststellen müssen, dass die Übersetzungsbranche recht klein ist und ein Einstieg sich schwierig gestaltet. Von einem Bekannten habe ich dann von Alfa Laval, einer internationalen Firma mit Niederlassung in Glinde bei Hamburg, erfahren. In dieser Firma gibt es zwar keine ausgesprochene Übersetzungsabteilung, aber stets einen großen Bedarf an Übersetzungen. Ich habe mich also beworben und bekam schon bald eine positive Rückmeldung aus der Marketingabteilung. Da ich nicht vor Ort war, lief das Bewerbungsgespräch per Telefon ab. Leider hatte ich nur die Semesterferien für mein Praktikum zur Verfügung, weshalb sich meine Zeit bei Alfa Laval in Glinde auf nur einen Monat beschränkte.
Während meines Praktikums wurden einige Teile der internationalen Internetseite und anderer Werbekampagnen auf die Kundschaft im deutschsprachigen Raum ausgerichtet. Damit waren auch Übersetzungen von bereits vorhandenen Kampagnen aus dem Englischen ins Deutsche verbunden. Einen Teil der Übersetzungen, die sonst einem Übersetzungsbüro zugeschickt werden, durfte ich übernehmen. Alfa Laval vertreibt technische Produkte und Anwendungen, die in nahezu allen Branchen weltweit zum Einsatz kommen. Der Fokus liegt dabei auf Energieoptimierung und Umweltschutz in den Hauptbereichen Wärmeübertragung, Separation und Fluid Handling.
Drei Wörter, von denen ich zuvor noch nichts gehört hatte. Ich habe etwas Zeit gebraucht, mich in die Terminologie einzuarbeiten. Dabei ging es nicht nur um die technische Fachsprache, die mir sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch weitestgehend unbekannt war, sondern auch um die firmenintern bevorzugte Wortwahl. Nachdem ich mich an diese Sprache gewöhnt hatte, verstand ich den Großteil der Texte jedoch recht gut. Da Alfa Laval ein ursprünglich schwedisches Unternehmen ist, duzen sich die Mitarbeiter untereinander bis in die Chefetage hinein. Dies war für mich zuerst ungewohnt, schaffte jedoch eine vertraute und lockere Arbeitsatmosphäre.
Im Nachhinein hat sich Alfa Laval als die perfekte Firma für mein Praktikum herausgestellt. Mit der Kombination aus Internationalität und technischen Anwendungen spiegelten meine Aufgaben sehr gut meine Studieninhalte wider. Ich war überrascht, wie viel von dem, was ich theoretisch schon in meinen Vorlesungen gelernt hatte, ich hier anwenden konnte. Darüber hinaus habe ich natürlich noch viel mehr dazu gelernt, vor allem, weil ich viel selbstständig arbeiten durfte und nicht nur jemand anderem bei der Arbeit über die Schulter geguckt habe. Ebenfalls war es für mich ungewöhnlich, wie viel Vertrauen mir entgegen gebracht wurde. Nach meiner Einführungszeit habe ich oft Aufträge zugeschickt bekommen, die ich ohne viele Kommentare einfach bearbeiten sollte.
Das hat mir das Gefühl gegeben, Mitarbeiterin dieser Firma zu sein und auch einen Beitrag leisten zu können. Dabei wurden meine Fragen stets ausführlich beantwortet und ich habe immer ein Feedback zu meiner Arbeit bekommen. Dadurch konnte ich sowohl meine Stärken als auch meine Schwächen bezüglich der Übersetzungen herausfinden und an mir arbeiten. Besonders gut hat mir gefallen, dass ich in einem neuen Auftrag bereits versuchen konnte, die Anmerkungen zu meiner letzten Arbeit umzusetzen.
Ich bin der Meinung, dass man durch Anwendung deutlich mehr lernt als durch bloßes Zuhören. Ich bin sicher, dass mir die Erfahrungen, die ich hier sammeln konnte, auch in meinem weiteren Studium helfen werden. Dieses Praktikum hat meine Erwartungen übertroffen, und ich kann jedem Studenten nur empfehlen, ebenfalls eines zu absolvieren.
Autor / Werdegang
Lena M.
Studium Internationale Kommunikation und Übersetzen mit den Sprachen Englisch und Französisch in dem Fachbereich Technik an der Universität Hildesheim
Praktikantin bei Alfa Laval