Leiter der Forschungs- und Entwicklungsgruppen für organische Rheologieadditive
Zu welchem Thema haben Sie promoviert?
Nach dem Chemiestudium an der RWTH Aachen promovierte ich im Bereich Makromolekulare Chemie (Arbeitskreis Prof. Höcker) über die Herstellung maßgeschneiderter Polymerstrukturen durch kontrollierte radikalische Polymerisation.
Wie sind Sie auf ALTANA als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Bereits während meiner Promotionszeit bestanden zwischen unserem Lehrstuhl und der BYK-Chemie Kontakte und ein wissenschaftlicher Austausch. Als Promotionsstudent war es für mich faszinierend zu sehen, dass es Unternehmen gibt, die moderne Polymerisationstechniken wie die kontrollierte radikalische Polymerisation einsetzen, um leistungsstarke Produkte zu entwickeln und damit international erfolgreich zu sein. Dies ist keinesfalls selbstverständlich: In vielen Fällen sind Firmen bei der genutzten Chemiebasis relativ konservativ - man verwendet die Substanzklassen, auf die man sich spezialisiert hat und mit denen man sich gut auskennt. Oder aber es handelt sich um kleine Start-up-Unternehmen, die zwar moderne Verfahren nutzen, diese aber nicht wirklich bis zur Marktreife entwickeln oder an den Kunden bringen können.
Bei BYK sind diese Ansätze kombiniert. Die nutzbare Chemiebasis ist für den Entwicklungschemiker sehr breit. Gleichzeitig ist im Hause umfassendes anwendungstechnisches Know-how vorhanden. Und über eine leistungsstarke Vertriebsorganisation ist ein guter Kontakt zu den Kunden weltweit gegeben - man kennt dessen Bedürfnisse und Probleme und kann diese bei Produktentwicklungen gezielt angehen.
Als ich mich seinerzeit intensiver über mögliche Arbeitgeber informierte, spielten mehrere Aspekte eine bedeutende Rolle: ein hoher Stellenwert von Forschung und Innovation, das Qualitätsbewusstsein, die attraktive Gesellschafterstruktur und das daraus resultierende Interesse an einer langfristigen Wertschöpfung.
Wie sah Ihre Einarbeitungsphase aus?
Während der ersten beiden Monate bei BYK habe ich alle Synthesebereiche, anwendungstechnischen Abteilungen sowie weitere Organisationseinheiten besucht, mit denen ich im Arbeitsalltag zu tun haben würde. Dies geschah nicht nur in theoretischer Art, sondern in den meisten Fällen auch in je ein- bis zweitägiger praktischer Tätigkeit. Das war ein hervorragender Weg, um einen groben Gesamtüberblick über den Arbeitsalltag der Kollegen zu erhalten.
Zum einen hat man als Hochschulabsolvent in der Regel ja keine Ahnung von diesen Bereichen - einige kennt man vielleicht vom Namen her. Was aber aus meiner Sicht noch viel wichtiger war: Man lernt die Menschen kennen, mit denen man in Zukunft zusammenarbeiten wird, kann erste Kontakte knüpfen und bekommt eine Idee, wen man denn bei speziellen Fragen ansprechen kann. Auch wenn man selbst während dieser acht Wochen nicht wirklich „produktiv“ ist, zahlt sich dies für den späteren Berufsalltag allemal aus - denn wenn einen der Alltag erst einmal im Griff hat, dann hat man bzw. nimmt man sich für solche Dinge meistens nicht mehr die Zeit.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen ist mir bis heute wichtig, dass alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in meiner Abteilung eine gute und fundierte Einarbeitung nicht nur innerhalb der eigenen Gruppe, sondern auch an den für ihre Tätigkeit relevanten Schnittstellen erhalten.
Autor / Werdegang
Dr. René Nagelsdiek
Chemiestudium an der RWTH Aachen mit anschließender Promotion