Interviewpartner
Wie steigen Sie in ein Vorstellungsgespräch ein, um möglichen Ängsten vorzubeugen?
Da ich mit allen Bewerberinnen und Bewerbern im Vorfeld telefoniere, gibt es schon eine Basis auf der man aufbauen kann. Oder anders ausgedrückt: wer zum persönlichen Gespräch kommt, hat uns mit dem Lebenslauf und im Telefonat schon überzeugt.
Vor jedem Interview schicken wir eine ausführliche Terminbestätigung, damit Bewerberinnen und Bewerber wissen, was auf sie zukommen wird: wie lange das Gespräch dauert, wer daran teilnehmen wird und welche Funktion diese Personen haben.
Wir bieten immer etwas zu trinken an - Kaffee, Tee oder kalte Getränke.
Es ist uns sehr bewusst, dass die Jobsuchenden genau so sorgfältig prüfen, mit wem sie zusammen arbeiten möchten, wie wir das tun. Deshalb sehen wir das Vorstellungsgespräch nicht als "Prüfung" für Bewerberinnen und Bewerber, sondern als Gelegenheit herauszufinden, ob man zusammenpasst.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen gegenüber ein Bewerber sitzt, der offensichtlich sehr nervös ist und Angst hat, sich
zu verzetteln?
Meist hilft es, über Dinge zu sprechen, bei denen sich die Jobsuchenden sicher sind. Ihr Wohnort, ein Hobby, ein Modul im Studium, das sie mit einer sehr guten Note abgeschlossen haben. Meistens hilft es, das Gespräch auf solche Themen zu lenken, bis die Nervosität etwas nachgelassen hat. Oft findet man auch Gemeinsamkeiten, über die man sprechen kann. Das gibt Sicherheit.
Wie sehen Sie mögliche Unsicherheiten der Bewerber während des Vorstellungsgespräches?
Gerade bei Studierenden, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen, ist das doch völlig normal. Auch Menschen mit Berufserfahrung haben oft "Lampenfieber" bei einem Vorstellungsgespräch. Das ist einfach menschlich und sagt nicht viel über die Kompetenz aus. Meist normalisiert sich das im Laufe des Gespräches und die Leute können zeigen, was sie drauf haben.
Was kann ein Bewerber Ihrer Meinung nachtun, damit es erst gar nicht zu Unsicherheiten und Ängsten während des
Vorstellungsgespräches kommt?
Das kommt vermutlich auf die Persönlichkeit an. Dem einen hilft es, sich ausführlich vorzubereiten und eine Fragenliste parat zu haben, der anderen hilft es, mit Bekannten zu sprechen, die solche Situationen schon hinter sich haben.
Ganz wichtig finde ich den Gedanken, dass in dem Gespräch beide Seiten etwas wollen: das Unternehmen möchte schließlich auch eine Stelle besetzen.