Ich kann jedem nur empfehlen, die Möglichkeit eines Auslandspraktikums wahrzunehmen. Man lernt nicht nur das praktische Leben eines Ingenieurs kennen, sondern auch neue Kulturen, Einblicke in verschiedene Arbeitsweisen und knüpft Kontakte mit Kollegen auf der anderen Seite der Welt.
Nach dem 5. Semester meines Maschinenbaustudiums an der TU München entschloss ich mich, ein Urlaubssemester zu nehmen, um mein Pflichtpraktikum zu absolvieren. Auf die Firma BAUER bin ich während meiner Suche nach einem Praktikumsplatz gestoßen. Der Einsatzbereich der von BAUER konstruierten Maschinen fiel mir sofort als sehr vielfältig auf, mit sehr hohen Anforderungen an die Maschinen und Komponenten. Ich glaube jeder Maschinenbauer hat schon mal davon geträumt, an solch großen Maschinen zu arbeiten. Als ich dann die Ausschreibung für ein Auslandspraktikum in China gesehen habe, habe ich mich sofort beworben. Vor meinem Studium habe ich einige Jahre in der Nähe von Shanghai an einer Internationalen Schule verbracht, deshalb war ich mit dem Land China und der Lebensweise schon vertraut. Die Firma BAUER war mir und meinem Bekanntenkreis fremd, umso positiver war der erste Eindruck, den die Kollegen aus Schrobenhausen und China auf mich hinterlassen haben. Besonders der unkomplizierte und schnelle Bewerbungsprozess ist mir ins Auge gefallen. Bereits nach einigen Tagen hatte ich mit dem Design-Chef in Shanghai ein Skype-Interview und wenig später eine Zusage bekommen.
Aus meiner Erfahrung in China wusste ich im Voraus, dass einige der formellen Aufgaben wie z.B. die Genehmigung des Visums nicht ganz leicht sein können. Aber auch hier waren die Kollegen aus Schrobenhausen und China stets bereit mir weiterzuhelfen, sodass ich mich mit einem super Gefühl auf dem Weg nach Tianjin (im Nord-Osten Chinas in der Nähe von Peking) begab.
Die Arbeit in der Konstruktion ist abwechslungsreich und hat oft direkten Kontakt mit der Produktion. Von kleineren Änderungen und Verbesserungen an Maschinenteilen und Komponenten an Bohrern und Greifern bis hin zur kompletten Neuentwicklung von Geräten zur Unterstützung der Produktion, wie z.B. Transportwagen, um massive Komponenten in der Fabrik zu bewegen, ist alles dabei. Über die Auslegungen dieser Geräte hinaus hatte ich auch die Möglichkeit, kritische Querschnitte eines neuen Greifers zu untersuchen und entsprechend zu ändern, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die Kollegen im Büro sind sehr zuvorkommend und nehmen sich immer Zeit, mir bei Fragen und Problemen zu helfen (ob es nun um Software-Fragen geht, oder um konstruktive Vorschläge und Meinungen). Besonders gut finde ich auch, dass man nicht nur die Übersicht des Entwicklungs- und Montageprozesses bekommt, sondern auch die Chance hat die Maschinen in Aktion auf einer Baustelle zu sehen.
Ich kann jedem nur empfehlen, die Möglichkeit eines Auslandspraktikums wahrzunehmen. Man lernt nicht nur das praktische Leben eines Ingenieurs kennen, sondern auch neue Kulturen, Einblicke in verschiedene Arbeitsweisen und knüpft Kontakte mit Kollegen auf der anderen Seite der Welt. Man sollte auf jeden Fall keine Angst haben selbstständig zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, neue Erfahrungen zu sammeln und eine offene Haltung gegenüber einer anderen Kultur haben.
Autor / Werdegang
Giuliano R.
Bachelor-Studium Maschinenbau an der TU München
Praktikant bei BAUER in der Abteilung Konstruktion