Mein Berufseinstieg bei Bombardier Transportation: Praktikum / Masterarbeit / Traineeprogramm
Erfahrungsbericht von Mathias S., Berufsstart bei Bombardier Transportation
Mein erster Kontakt zu Bombardier Transportation war auf der Armada Karrieremesse an der KTH - Royal Institute of Technology in Stockholm, Schweden. Ich bin bestimmt nicht der einzige Student, der seinen Einstieg ins Berufsleben (wenn auch indirekt) über eine vergleichbare Messe auf dem Unicampus findet.
Kurz zu meinem Hintergrund: Ich war zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alt und hatte eine Berufsausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik abgeschlossen. Um das praktische Wissen der Berufsausbildung zu vertiefen, entschloss ich mich zum Studium der Elektrotechnik. Den Bachelorstudiengang (mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik) studierte ich in einem Double-Degree Programm an der Fachhochschule Münster und der University in Portsmouth in England. Ein Erasmusjahr plus Bachelorarbeit an der Uni in England für 2 Studienabschlüsse und nachgewiesene Auslandserfahrung waren eine gute Sache. Im Anschluss wollte ich einen Masterstudiengang studieren. Die Hauptmotivation war natürlich das Vertiefen von Wissen, aber ich hatte auch das Gefühl, dass man mit einem Master auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähiger gegenüber Bewerbern mit den vor der Bologna Reform gängigen Diplom Studienabschlüssen ist. Die Entscheidung wieder ins Ausland zugehen und für den Studienstandort Stockholm/Schweden hatte ich aus folgenden Gründen getroffen:
- weitere positive Erfahrungen im Ausland sammeln - das Jahr in England war super!
- gute Qualität der Ingenieursausbildung in Schweden (vergleichbar zur deutschen Hochschulausbildung)
- Studium komplett auf Englisch möglich - ohne Schwedisch Kenntnisse
- keine Studiengebühren für EU-Bürger
- Studieninhalte des Masterprogramms waren passend und es gibt eine gute Expertise vor Ort im Bereich elektrische Energietechnik
- international angesehener guter Ruf der KTH
Nun befand ich mich im zweiten Semester des Masterstudiengangs und ein Frage drängte sich auf: Was kommt in der Zeit nach dem Studium? Auf der Karrieremesse wurde ich dann auf die Firma Bombardier Transportation aufmerksam und hatte ein sehr langes und interessantes Gespräch mit einem Mitarbeiter der Firma (damals ebenfalls ein Global Graduate). Beeindruckt von der Firma? Ja! Technisch arbeitet Bombardier mit vielen Themen, die auch Studieninhalte in meinem Masterstudiengang waren. Ebenfalls sprachen mich die Möglichkeiten des Graduateprogramms, die Internationalität der Firma und die freundliche Art der Mitarbeiter am Messestand an.
Praktikum (Schweden)
Die Bewerbungsunterlagen für ein Praktikum (Sommerjob) in Schweden waren am nächsten Tag geschrieben und auf der Internetseite hochgeladen. Ebenfalls versuchte ich, Netzwerke meiner Professoren zu nutzen, um Kontakte zu Bombardier Transportation aufzubauen. Nach einem kurzen Einstellungsgespräch bekam ich ein Angebot für ein Praktikum während der Semesterferien in Västeras, Schweden. Meine Aufgaben in dem 2 monatigen Praktikum waren Schalttests von Hochspannungshalbleitern sowie das Schreiben einer technische Dokumentation/Anleitung für die Testschaltkreise im Labor. Das Praktikum gefiel mir sehr gut. Die Aufgabe war interessant, die Kollegen nett und das Geld stimmte auch.
Masterthesis (Schweden)
Nach dem Praktikum wurde mir von derselben Gruppe in BT ein Projekt für meine Masterarbeit angeboten. Es handelte sich ebenfalls um die Ausführung und Analyse unterschiedlicher Schalttests von Hochspannungshalbleitern mit dem Ziel, Anforderungen für zukünftige Treiberstufen (ein eigenes Design von Bombardier Transportation) festzulegen. Die Arbeitsatmosphäre war, wie auch schon während des Praktikums, sehr gut, und ich bekam immer die nötige Unterstützung und Hilfe der Kollegen und Vorgesetzten.
Global Graduate Programm (Deutschland, China, Schweden)
Während der Masterarbeit entschied ich mich einen Berufsstart nach dem Studium bei Bombardier im Rahmen des Graduateprogramms zu versuchen. Die Bewerbung lief über die Karrieresektion der Bombardier Internetseite. Nach dem CV Check, online Tests, Telefoninterviews und dem Assessment Center bekam ich eine Stelle im Professional Track des Programms angeboten.
Ein großer Vorteil des Programms, neben einem unbefristeten Arbeitsvertrag und einer fairen Bezahlung, ist das Netzwerk, welches man vom ersten Tag an aufbaut. Ich startete mit 31 Trainees aus 14 unterschiedlichen Ländern - alle frisch von der Uni und mit einem ähnlich internationalen Hintergrund. Alle Graduates arbeiten in unterschiedlichen Bereichen und Abteilungen, was einen regen Austausch von Standpunkten und Blickwinkeln nach Feierabend beim Abendessen oder mit ein paar Bier interessant macht.
Ein weiterer Pluspunkt für mich sind ganz klar die Rotationen durch das Unternehmen, welche einem einen guten Einblick in das Business und das Sammeln von Erfahrungen im Ausland ermöglichen. Bombardier ist zwar kein Reisebüro und die Einsatzorte für den Graduate sollten im Einklang mit dem Businessneed stehen - interessante Aufgaben und Standorte gibt es aber reichlich. In meinem Fall waren/ sind dies:
-6 Monate im Bereich Stromlaufplanerstellung in Hennigsdorf bei Berlin, Deutschland
- 3 Monate im Bereich Product Introduction, mit Fokus auf die Steuerungstechnik während der Testfahrten vom Zefiro CHR380D Very High Speed Train in Guangzhou, China
- 3 Monate im Bereich technische Methoden und Inbetriebnahme in Qingdao, China
- 6 Monat im Bereich Projektmanagement in Västeras, Schweden
Die Final Integration nach dem Graduateprogramm steht derzeit für mich noch nicht fest. Ich denke jedoch, es wird für mich evtl. in die Bereiche Projekt Engineering oder Projektmanagement gehen. Als abschließendes persönliches Fazit kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden mit den Möglichkeiten des Programms bin und es jederzeit wiederholen würde.
Autor / Werdegang
Mathias S.
Bachelor-Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik in einem Double-Degree Programm an der Fachhochschule Münster und der University in Portsmouth in England
Master-Studium der elektrischen Energietechnik an der KTH in Schweden M.Sc. Electrical Power Engineering
Global Graduate bei Bombardier Transportation