Gute Ingenieurdienstleistungen wertschätzen
Der VDI - Verein Deutscher Ingenieure steht seit über 150 Jahren den Ingenieurinnen und Ingenieuren zuverlässig zur Seite. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres Technikstandorts und sind mit über 152.000 Mitgliedern die größte Ingenieurvereinigung Deutschlands.
Am Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland sind Ingenieure eine wichtige Säule der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Doch durch Fachkräfteengpässe, gerade in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau und Energie- und Elektrotechnik, können Unternehmen ihren Bedarf an hochqualifizierten und spezialisierten Fachkräften in Projekten häufig nicht decken. Dies zeigt sich auch durch einen steigenden Bedarf nach temporären Ingenieureinsätzen, etwa bedingt durch Elternzeit, längere Krankheit, persistente Fachkräfteengpässe oder dem Wunsch nach einer
Flexibilitätsreserve. Die Möglichkeit, diese Lücken durch Ingenieurdienstleistungen zu schließen und die damit verbundene Unabhängigkeit, die Unternehmen durch Ingenieurdienstleistungen erhalten bleibt, sichert Wettbewerbsvorteile für Unternehmen auf lokaler und nationaler Ebene. Aus Unternehmenssicht bieten gute Ingenieurdienstleistungen dabei die Möglichkeit in Zeiten von Fachkräfteengpässen benötigtes Spezialwissen für Projekte von extern im eigenen Unternehmen einzuspeisen. Arbeitnehmerüberlassung ist für einige Ingenieurinnen und Ingenieure eine Alternative zur Festanstellung geworden. Sie kann die Chance für junge Ingenieurinnen und Ingenieure sein, vielfältige
Projekterfahrungen zu sammeln und sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden oder konkret zu spezialisieren sowie die Möglichkeit, die Vielfalt des Ingenieurberufs zu erkennen. Gleichzeitig können Ingenieurdienstleistungen eine Chance für ältere Arbeitnehmer sowie Ingenieurinnen und Ingenieure darstellen, nach einer längeren Pause, etwa bedingt durch Elternzeit, den Schritt zurück auf den Arbeitsmarkt zu tun. Die Bedingungen, unter denen für einen Ingenieurdienstleister gearbeitet wird, sollten allerdings stimmen. In diesem Beitrag werden zunächst die Ingenieurdienstleistungen von anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen für Ingenieurinnen und Ingenieure abgegrenzt.
Zunächst soll der Blick auf die Ingenieurdienstleistung, die nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz geregelt und nicht mit einem Einsatz über einen Werkvertrag verwechselt werden darf, als
Karriereoption neben einem anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis gelenkt werden. Dabei gibt folgende Tabelle Aufschluss über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Beschäftigungsoptionen.
Die vorangestellte Tabelle zeigt die Vielfältigkeit der beiden Karriereoptionen. So ist das Arbeitsverhältnis bei einem Ingenieurdienstleister eher durch abwechslungsreiche Projekteinsätze gekennzeichnet, welche gerade zu Beginn der Karriere die
Orientierung auf dem Arbeitsmarkt und das Erkennen der eigenen Präferenzen erleichtern können. Ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei einem festen Arbeitgeber hingegen zeichnet sich durch den tieferen Einstieg in die Prozesse eines spezifischen Unternehmens sowie die fachliche Weiterentwicklung angepasst an dieses Unternehmen aus. Demnach sind die Karriereoptionen einer guten Ingenieurdienstleistung neben einem anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis aus Sicht des VDI als ebenbürtig zu betrachten. Ingenieurinnen und Ingenieure sollten ausgehend von Überlegungen zur eigenen Karriere und dem Karriereweg für sich entscheiden, welche Form der Beschäftigung hierbei zielführend ist und der eigenen Präferenz entspricht. Ingenieurdienstleistungen in Abgrenzung zu gewerblicher Zeitarbeit: Sowohl Ingenieurdienstleistungen als auch gewerbliche
Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich basieren auf der gleichen Grundlage: dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Diese gleiche gesetzliche Grundlage hat vielfach zu einer
Gleichsetzung der beiden Instrumente geführt. Um diese alternative Beschäftigungsform für Ingenieure als Karriereoption zu schätzen, empfiehlt sich nach Ansicht des VDI eine Gegenüberstellung von gewerblicher Zeitarbeit und guten Ingenieurdienstleistungen. Eine gute Ingenieurdienstleistung ist in ihrer Ausgestaltung nicht mit gewerblicher Zeitarbeit gleichzusetzen, sondern muss getrennt betrachtet werden.
Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über wichtige Unterscheidungsmerkmale und hilft so, die wissensgetriebenen Ingenieurdienstleistungen von kapazitätsgetriebener, gewerblicher Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich abzugrenzen.
Wie die vorangestellte Tabelle zeigt, geht es bei wissensgetriebenen Ingenieurdienstleistungen in erster Linie um den Gewinn projektspezifischer Kenntnisse, während andere Motive zur Nutzung von Arbeitnehmerüberlassung, wie beispielsweise Planungsflexibilität zwar auch gegeben, aber nicht vorherrschend sind. Folglich handelt es sich bei einer guten Ingenieurdienstleistung - anders als bei Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich - eher um die Übertragung von Wissen auf Unternehmen. Dieser Fokus auf
Wissenstransfer im Gegensatz zum vorherrschenden Fokus auf kurz- bis mittelfristigem Kapazitätsgewinn bei gewerblicher Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich kann dann in Projekten zur Wertschöpfung entscheidend beitragen und auch in Zeiten auftretender Fachkräfteengpässe die adäquate Ausführung von Projekten gewährleisten.