Maschinen- und Anlagenbau
Deutschland ist mit einem Welthandelsanteil von 16 Prozent »Exportweltmeister« vor China mit 12 Prozent, den USA mit 11 Prozent und Japan mit 9 Prozent.
In Deutschland ist die Maschinenbauindustrie mit 1.011.000 Mitarbeitern (Oktober 2014) der beschäftigungsstärkste Industriezweig, noch vor der Elektro- (841.000) und der Autoindustrie (719.000).
Der Umsatz lag 2014 bei 212 Milliarden Euro. Damit lagen die
Maschinenbauer auf Platz 2 hinter der Autoindustrie mit einem Umsatz von 276 Milliarden Euro.
Die Investitionen lagen 2013 bei 6,2 Milliarden Euro.
International gut aufgestellt
Die Maschinenbauindustrie ist in der Breite der Fachzweige international gut aufgestellt. In 25 von 31 vergleichbaren Fachzweigen sind die deutschen Hersteller unter den TOP 3 auf der Welt, davon stehen 16 an erster Stelle, wie Antriebstechnik, Fördertechnik, Landtechnik, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, Präzisionswerkzeuge, Verfahrenstechnische Maschinen, um nur einige zu nennen. Wenn auch aktuell das Geschäft mit den EU-Mitgliedstaaten positiv verläuft, so liegen aber die Zukunftsmärkte für die Maschinenbauindustrie in Asien und Afrika. Hier wächst die Bevölkerung rasant und der Industrialisierungsprozess schreitet voran. Zwar ist gerade in Asien das Wachstum nicht mehr so kräftig wie noch vor einigen Jahren, aber diese Länder werden wieder auf einen zweistelligen Wachstumspfad zurückkehren. Gerade für den Mittelstand bietet es sich an, nicht jedem »Modetrend« zu folgen. So gibt es zum Beispiel in China, unserem weltweit wichtigsten Exportmarkt, einen harten Wettbewerb von internationalen und lokalen Anbietern. Kleine Märkte, wie z.B. die ASEAN-Staaten, sind dagegen überschaubarer und weniger wettbewerbsintensiv und bieten damit Wachstumschancen gerade für mittelständische Unternehmen. Unterschätzt wird bisher noch Afrika, das zwar heute mit einem Anteil von drei Prozent an den deutschen Maschinenexporten eine geringe Bedeutung hat, aber nach wie vor rasant wächst. Hier geht es vor allem darum, eine sorgfältige Marktauswahl zu betreiben.
Starker Mittelstand
6393 Unternehmen gehören in Deutschland zur Maschinenbauindustrie, davon überwiegend kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die durchschnittliche Unternehmensgröße liegt bei 173 Mitarbeitern. Die Unternehmen exportierten 2014 Maschinen und Anlagen im Wert von 151 Mrd. Euro. Die Exportquote liegt bei 76 Prozent.
Ohne Ingenieure und ohne Maschinen geht »nichts«
183.000 Ingenieure, Wirtschaftsingenieure und Informatiker arbeiten aktuell für die Maschinenbauindustrie. In den kommenden Jahren muss sich die Industrie auf einen weiterhin hohen Ingenieurbedarf einstellen. Die Hälfte der Maschinen- und Anlagenbauer rechnen mit steigenden Ingenieurzahlen, denn die Altersstruktur der aktuell Beschäftigten legt nahe, dass bereits in wenigen Jahren der Ersatzbedarf deutlich zunehmen wird und die Maschinenbauindustrie hat riesige Zukunftsmärkte vor sich.
Ob Industrie 4.0, 3-D-Druck, ressourcenschonender Umweltschutz, Energieeffizienz oder Elektromobilität, organische und gedruckte Elektronik: An die Produktion der Zukunft werden hohe Anforderungen gestellt. Sie muss intelligent, wandelbar, effizient und nachhaltig sein. Das Internet der Dinge zieht in die Fabrikhallen und macht den Maschinenbau zum Gewinner des globalen Wettbewerbs. Für den Wandel in der Fertigung ist die Maschinenbauindustrie gut aufgestellt. Die Ansätze für die »Fabrik von morgen« zeigen auf, wie sich die industrielle Wertschöpfung mit Ressourceneffizienz und ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang bringen lässt. Für diese technisch anspruchsvollen Arbeitsplätze braucht die Maschinenbauindustrie qualifizierte und kompetente Mitarbeiter.
Technik gehört zur Bildung
Deutschlands Wohlstand basiert vor allem auf seiner Technologieführerschaft. In seinem Bildungssystem wird aber Technik sträflich vernachlässigt. Auf allen Bildungsebenen muss deshalb das Technik-Verständnis und deren ökonomische und gesellschaftliche Relevanz zu den Bildungsinhalten gehören. Mehr junge Menschen müssen sich für einen technischen Beruf entscheiden. Politik, Bildungseinrichtungen und Wirtschaft sind hier gefordert. Die Maschinenbauer stellen sich der Verantwortung. So kooperieren Unternehmen zum Beispiel zunehmend mit Kindergärten und Schulen und öffnen ihre Tore, um für Technik zu begeistern.
Die verbandseigenen Umfragen zeigen, dass die Maschinenbauer sich im Schnitt stark für den Facharbeiternachwuchs engagieren. Die jüngste erhobene Ausbildungsquote erreichte im Mittel 7,6 Prozent. Im Vergleich zu anderen Branchen hat der Maschinenbau eine der höchsten Ausbildungsbetriebsquoten (geschätzt: über 40 Prozent). Weniger als jedes vierte Unternehmen in der Gesamtwirtschaft (2011: 21,7%) und nur jedes dritte Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe (2011: 34,4%) bildet überhaupt aus.
Kurzzahl
Wussten Sie, dass sich der Ingenieursanteil im Maschinen- und Anlagenbau in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat? Waren 1988 nur 8,2 Prozent der Beschäftigten Ingenieure, waren es 2013 schon 16,7 Prozent - Tendenz steigend.
www.vdma.org
www.talentmaschine.de