Unternehmensberatung: Vielfältig, anspruchsvoll, zukunftsorientiert
Der Beruf des Unternehmensberaters gehört nach Einschätzung nicht weniger Arbeitsmarkt-Experten zu den vielfältigsten und anspruchsvollsten Berufen, die in der modernen Arbeitswelt angeboten werden.
Eine steile Lernkurve, attraktive Einstiegsgehälter sowie eine extrem abwechslungsreiche Tätigkeit sorgen dafür, dass große Unternehmensberatungen regelmäßig in den Rankings der beliebtesten Arbeitgeber weit oben auftauchen. Die Beratungsprojekte sind in der Regel in hohem Maße zukunftsorientiert und verfolgen den zentralen Anspruch, die Unternehmen und Organisationen besser zu machen. Die Rollen, die ein Unternehmensberater dabei einnehmen kann, können sehr unterschiedlich ausfallen: Einmal ist er vielleicht mehr als visionärer Gesamtstratege oder zahlenorientierter Optimierer gefragt, und ein anderes Mal eher als kreativer Marketingexperte oder als Problemlöser in Krisensituationen unterwegs. Wie auch immer, die vielfältigen Projekterfahrungen sorgen sowohl fachlich als auch persönlich für extrem schnelle Lernfortschritte bei den Consultants.
Die anhaltende Globalisierung sowie die schnellen technologischen Fortschritte sorgen bei den Unternehmen aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung für weiter wachsende Nachfrage nach Unterstützung durch Unternehmensberater. Die Folge: Die Branche sucht ständig nach Bewerbern mit Top-Qualifikationen, die Jobperspektiven werden absehbar auch in den kommenden Jahren sehr gut bleiben. Davon profitieren sowohl Hochschulabsolventen als auch Professionals gleichermaßen. Aufgeklärte und in der Zusammenarbeit mit Unternehmensberatern erfahrene Klienten erwarten Teammitglieder in den Beratungsprojekten, mit denen sie in Sachen Branchen- und Berufserfahrung auf Augenhöhe agieren können und deren Lösungskompetenz durch vergleichbare Projekt-Themenstellungen belastbar ist. Aber sie setzen gleichzeitig gezielt auf die frische wissenschaftliche Sichtweise und das Engagement junger Berater. Das unkonventionelle Denken und die Fähigkeit, Dinge aus einer anderen Perspektive zu beleuchten, sind ein großes Plus, das Einsteiger mitbringen. Darüber hinaus zeichnen besonders sechs persönliche Merkmale die geeigneten Kandidaten für den Unternehmensberater-Beruf ganz allgemein aus:
› Problemlösungsfähigkeit
› Kommunikationsfähigkeit
› Motivationsfähigkeit
› Kooperationsfähigkeit
› Transferfähigkeit
› Kreativität
Kandidaten mit Bachelor- und Master-Abschluss gesucht
Die Tätigkeit von Unternehmensberatern ist heute in hohem Maße durch
internationale Aufgabenstellungen, die technologischen Entwicklungsschübe sowie bereichsübergreifendes Denken und Handeln geprägt. Der Zugang zum Berufsfeld Unternehmensberatung hat sich hierdurch in den letzten Jahren zunehmend verbreitert. In den Projekten werden häufig Arbeitsteams zusammengestellt, bei denen die einzelnen Projektmitglieder sehr vielfältige Qualifikationen mitbringen. Neben dem »klassischen« betriebswirtschaftlichen Hintergrund sind daher heute ganz selbstverständlich auch beispielsweise Studienabschlüsse der Fachrichtungen Wirtschaftsingenieurwesen, Technik, Naturwissenschaften oder Sozialwissenschaften in den Consultingfirmen gefragt. Auch Bachelorabsolventen besitzen gute Chancen auf einen Einstieg in einem Consultingunternehmen. Ausnahmen bilden einige Beratungsbereiche, in denen besonders viel Berufs- und Lebenserfahrung gefragt ist oder zum Beispiel bei den großen Top-Management-Beratungen. Letztere setzen bei ihren Einsteigern mindestens einen Masterabschluss, wenn nicht sogar einen internationalen MBA oder eine abgeschlossene Promotion voraus. Für Einsteiger mit Bachelorzertifikat wird in der Regel erwartet, dass sie nach zwei bis drei Jahren in der Beratung ein Masterstudium absolvieren. Dies kann entweder berufsbegleitend oder als Vollzeitstudium erfolgen. Viele Unternehmensberatungsgesellschaften unterstützen ihre Beraterinnen und Berater beim zusätzlichen Studium. Dies kann in Form einer reduzierten Gehaltsfortzahlung geschehen, oder der Student bekommt zum Beispiel für die Zeit seines Studiums vom Arbeitgeber einen Laptop gestellt. Auch die kostenlose Nutzung der internen Literatur- und Informationsdatenbanken kann sehr hilfreich sein. Beim Ersteinstieg in die Consultingbranche unterscheiden sich die Bezeichnungen für Bachelor- und Masterabsolventen kaum, in der Regel starten alle Hochschulabsolventen zunächst als Analysten oder Juniorberater. Das Gehalt von Bachelorabsolventen ist jedoch meist etwas niedriger als das von Masterabsolventen. Dies gleicht sich aber bei den Bachelors spätestens nach Ende des eingeschobenen Masterstudiums wieder aus.
Attraktive Verdienstmöglichkeiten von Beginn an
Überhaupt, die Verdienstmöglichkeiten: Unternehmensberatungsfirmen gehören aufgrund der Höhe der Gehälter sowie der zusätzlichen Leistungen zu den besonders attraktiven Arbeitgebern. Aus der Studie »Vergütung in der Unternehmensberatung«, die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) veröffentlicht hat, ergeben sich für Berufseinsteiger - die in der Regel als Analyst starten - Mittelwerte im Bruttogehalt je nach Qualifikation oder Umsatzstärke der Beratungsunternehmen zwischen 28.900 Euro und 39.300 Euro. In der nächst höheren Hierarchiestufe Consultant, in die man in der Regel nach rund drei Jahren aufsteigt, reicht die Spanne des durchschnittlichen Brutto-Festgehalts von 51.200 Euro bei den großen Unternehmensberatungsgesellschaften bis zu 39.700 Euro bei den kleineren Marktteilnehmern in der Umsatzklasse »500.000 Euro bis 1 Million Euro«. Die höchsten Festgehälter werden über alle Hierarchiestufen hinweg betrachtet tendenziell in den Consultingfirmen mit den Schwerpunkten Organisations-/Prozessberatung sowie Strategieberatung gezahlt. Das durchschnittliche Plus des Festgehalts beim Aufstieg auf die nächste Hierarchiestufe liegt beispielsweise beim Wechsel vom Senior Manager zum Partner bei 62 Prozent, vom Consultant zum Senior Consultant bei 35 Prozent sowie vom Analyst zum Consultant bei 20 Prozent. Für Letztere, die Karriereeinsteiger im Consulting, ist das durchschnittliche Entwicklungspotenzial bei den Top-Gesellschaften beim ersten Karriereschritt mit einem Plus von 30 Prozent nochmals höher. Insgesamt nimmt in vielen Hierarchieebenen die Verbesserungsmöglichkeit analog der Unternehmensgröße zu. Weiterhin können Unternehmensberater mit einer Vielzahl von Nebenleistungen rechnen. So gewähren rund 90 Prozent der Consultingfirmen zum Beispiel ihren Partnern einen Dienstwagen zur privaten Nutzung. Firmenhandys und -Laptops sind auf allen Hierarchieebenen weit verbreitet. Auch die Unterstützung bei der Altersversorgung findet sich laut der BDU-Studie jeweils unter den Top-3-Nebenleistungen.
Positive Umsatzentwicklung in der Branche
2013 arbeiteten in Deutschland mehr als 98.000 Unternehmensberater (plus 3,3 Prozent) in rund 15.300 Beratungsfirmen. Die deutsche Unternehmensberatungsbranche hat im gleichen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 6,3 Prozent erzielt und den Gesamtumsatz dabei auf 23,7 Milliarden Euro gesteigert. Insgesamt waren 2013 rund 122.000 Mitarbeiter in der Consultingbranche beschäftigt. Die drei Jahre 2011, 2012 und 2013 zusammengerechnet, ergeben somit einen Umsatzanstieg in der Unternehmensberatungsbranche von rund 23 Prozent. Auch für 2014 hat die vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater durchgeführte Marktstudie »Facts & Figures zum Beratermarkt 2013/2014« eine positive Konjunkturerwartung unter den Marktteilnehmern ergeben. Rein rechnerisch ergibt sich aus den Prognosen der Beratungsgesellschaften für das Jahr 2014 ein erwartetes Branchenplus von 5,5 Prozent. Damit bleiben die Karriereaussichten in der Unternehmensberatungsbranche auch absehbar sehr gut. Knapp ein Viertel des gesamten Marktumsatzes entfallen auf das Beratungsfeld Strategieberatung (2012: 24,5%). Damit konnten die Unternehmensberatungsgesellschaften mit Projekten in diesem Beratungsfeld umgerechnet 5,83 Milliarden Euro erwirtschaften (2012: 5,46 Milliarden Euro). Der Anteil des Beratungsfeldes Organisations- und Prozessberatung lag bei 43,7 Prozent (2012: 43,8%). Damit schaffte dieses Beratungsfeld mit 10,35 Milliarden Euro erstmalig den Sprung über die Zehn-Milliarden-Umsatzmarke (2012: 9,76 Milliarden Euro). Die IT-Beratungsleistungen erreichten mit 21,2 Prozent wieder exakt den prozentualen Anteil des Jahres 2012. In absoluten Zahlen entspricht dies aber einer Steigerung des Projektumsatzes auf 5,02 Milliarden Euro (2012: 4,73 Milliarden Euro). Die Human-Resources-Beratung (ohne Personalberatung) kommt auf einen Anteil von 10,6 Prozent und damit auf ein absolutes Umsatzvolumen von 2,51 Milliarden Euro (2012: 2,36 Milliarden Euro).
Auf einen Blick
Anzahl der Beschäftigten in der Branche
rund 122.000
Einstiegsgehalt der Hochschulabsolventen
als Analyst, Mittelwert zwischen 28.900 Euro und 39.300 Euro
Bereiche mit hohem Bedarf an Absolventen
Organisationsberatung und IT-Beratung
Mindestabschluss
grundsätzlich Bachelor, aber der Master wird häufig erwartet
Umsatz (Import/Export)
2013: 23,7 Milliarden Euro
Unternehmensanzahl
rund 15.300
Top-10 der Unternehmen:
Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH, zeb.rolfes.schierenbeck.associates GmbH,
Simon Kucher & Partners GmbH,
Kienbaum (Unternehmensgruppe), Horváth AG (Horváth & Partners-Gruppe), KPS AG, Porsche Consulting Gruppe,
d-fine GmbH, goetzpartners Group
Schwerpunktland in der Bundesrepublik
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