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Versicherungswirtschaft

Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird zumeist mit Branchen wie dem Maschinenbau, der Fahrzeugherstellung, der chemischen Industrie oder der Elektrotechnik verbunden. Die ökonomische Bedeutung der deutschen Versicherungswirtschaft wird dagegen oft verkannt. Die Versicherungswirtschaft erfüllt zentrale, unverzichtbare Funktionen für eine hochindustrialisierte Wirtschaft und moderne Gesellschaft. Über eine halbe Million Menschen sind direkt in der Versicherungswirtschaft erwerbstätig.

Anteil der Akademiker steigt

Die Beschäftigtensituation in der Versicherungsbranche ist in den letzten Jahren trotz Wirtschafts- und Bankenkrise konstant verlaufen. Die Versicherungswirtschaft unterliegt jedoch einer anhaltenden Strukturveränderung. Ein Teil der einfachen Tätigkeiten fallen durch die zunehmende Automatisierung weg. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen verstärkt höher qualifizierte Mitarbeiter. Allein die Anzahl der Akademiker ist in den letzten zehn Jahren um rund ein Drittel angestiegen angestiegen. Der größte Anteil der Akademiker in der Branche besitzt mit ca. 35 Prozent einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss, 16 Prozent sind Juristen und 12 Prozent Mathematiker. Die restlichen 37 Prozent der Hochschulabsolventen kommen aus den verschiedensten Fachbereichen wie beispielsweise Ingenieurswissenschaften, Informatik oder Medizin. Diese Entwicklung und der zunehmende Fachkräftemangel wird den »war for talents« innerhalb der Versicherungswirtschaft und gegenüber anderen Branchen mittelfristig befeuern, denn bereits heute gibt es Bereiche, in denen es den Unternehmen zunehmend schwerfällt, geeignete Kandidaten zu finden. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Fachrichtungen Mathematik und Informatik zu nennen. Auch der Vertrieb wird in vielen Unternehmen ausgebaut. Dafür werden ständig motivierte Mitarbeiter gesucht.

Haus der 100 Berufe

Die Versicherungswirtschaft gilt als eine typische Querschnittsbranche. Für das Angebot ihrer Dienstleistungen für ganz unterschiedliche Branchen, wirtschaftliche Tätigkeiten und gesellschaftliche Risiken beziehen die Versicherer ein breites Spektrum an Experten ein. So eröffnet die Versicherungswirtschaft Karrieremöglichkeiten für Absolventen ganz unterschiedlicher Studien- und Ausbildungsgänge. Einige Beispiele: Bei der Bewertung und Einschätzung von Risiken neuer Technologien ist nicht nur der Sachverstand von Versicherungsexperten, sondern auch von hochqualifizierten Spezialisten der thematischen Risikofelder/Technologien gefragt. Genauso arbeiten bei der Entwicklung von neuen Produkten zur Absicherung der Arbeitskraft Wirtschaftswissenschaftler und (Versicherungs-) Mathematiker mit Medizinern zusammen. Zur Abschätzung neuer Risiken durch klimatische Veränderungen werden in den Unternehmen Meteorologen hinzugezogen. Dies erklärt, warum Versicherungsunternehmen häufig als »Haus der 100 Berufe« bezeichnet werden. Unter einem Dach arbeiten in Versicherungsunternehmen Wirtschaftswissenschaftler, Aktuare und Juristen mit Technikern, Ingenieuren, Chemikern, Physikern oder auch Pharmakologen und Ärzten zusammen.

Die Vielfältigkeit der Beschäftigten findet sich aber nicht nur unter den Akademikern. Im Ausbildungsbereich werden neben der klassischen Versicherungsausbildung Fachinformatiker, Bürokaufleute sowie Kaufleute der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft ausgebildet.

Die Bildungsarchitektur der Branche zeigt ein vielfältiges und durchlässiges System der Aus- und Fortbildung, in dem auf verschiedene Weise eine berufliche Heimat zu finden ist und in dem es viele Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

»Liebe auf den zweiten Blick«

Insbesondere die Bereiche Risikomanagement, Controlling, Rechnungslegung, Compliance, IT sowie Produktentwicklung haben einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an guten Nachwuchskräften und Young Professionals. Gleiches gilt für die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Ferner haben potenzielle Mitarbeiter mit Interesse am Vertrieb bzw. hoher Kundenorientierung sehr gute Einstiegschancen. Quereinsteigern mit ausgefallenen Studienabschlüssen bietet die Branche ebenfalls attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten. Sinologen über Theologen bis hin zu Botanikern haben in der Branche vielfältige und interessante Herausforderungen gefunden. Viele Mitarbeiter sprechen von ihrer Tätigkeit als »Liebe auf den zweiten Blick«! Interessierte Hochschulabsolventen können sich auf der AGV-Website im Branchenstellenmarkt über aktuelle Ausschreibungen unserer Mitgliedsunternehmen informieren; www.dieversicherer-als-arbeitgeber.de.

Attraktive Arbeitgeber

Die Versicherer in Deutschland sind attraktive Arbeitgeber: Als tarifgebundene Unternehmen bieten sie ihren Mitarbeitern neben guten Entwicklungsmöglichkeiten eine leistungsgerechte Bezahlung sowie eine Vielzahl von sozialen Leistungen wie z.B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Darüber hinaus sind die Arbeitsplätze in der Versicherungswirtschaft äußerst sichere Arbeitsplätze. Die Anpassungen, die in der Vergangenheit vorgenommen werden mussten, sind stets sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgt. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter spiegelt sich letztendlich auch in der äußerst langen durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit in unserer Branche wider - im Innendienst beträgt diese fast 17 Jahre. Unsere Mitgliedsunternehmen sind sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und engagieren sich seit Jahren überdurchschnittlich bei der Erstausbildung junger Menschen. Im Jahr 2013 betrug die Ausbildungsquote insgesamt 7,2 Prozent - in der Gesamtwirtschaft betrug diese 2012 5,7 Prozent. Dies scheint sich auch bei den Schulabgängern herumzusprechen, denn die Anzahl der Bewerber ist in den letzten Jahren gestiegen.

Vielfältige Möglichkeiten für Berufseinsteiger

Die Berufseinsteiger sollten möglichst früh, z.B. über Praktika, Kontakt zu den Unternehmen aufnehmen. Dies erleichtert häufig den Berufseinstieg sowohl für die Auszubildenden als auch die Hochschulabsolventen.

Neben den fachlichen und inhaltlichen Fähigkeiten sollten die Bewerber insbesondere Kreativität, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, Dynamik, Überzeugungs- und Entschlusskraft, soziale Kompetenz, Kundenorientierung sowie die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen und zu abstrahieren, mitbringen. Fremdsprachenkenntnisse sind auf jeden Fall von Vorteil.

Auf einen Blick

Anzahl der Beschäftigten in der Branche
rd. 213.000 in Versicherungsunternehmen

Durchschnittsgehalt
je nach Qualifikation und Stelle ist die Spanne groß - zwischen 30.000 Euro und 50.000 Euro im Jahr

Bereiche mit hohem Bedarf an Absolventen
Insbesondere die Bereiche Vertrieb, Risikomanagement, Controlling, Rechnungslegung, Compliance, IT sowie Produktentwicklung. Ferner haben potenzielle Mitarbeiter mit Interesse am Vertrieb bzw. hoher Kundenorientierung sehr gute Einstiegschancen.

Mindestabschluss
Bachelor

Umsatz (Import/Export)
Im Jahr 2013 lag das Beitragsaufkommen der Versicherungsbranche bei 187,2 Mrd. Euro (Quelle: GDV).

Produktionsgebiete
Ganz Deutschland - die größten Versicherungsstandorte waren 2013 München, Köln und Hamburg.

Unternehmensanzahl
rd. 320

TOP-10 der Unternehmen
Allianz, AXA, Debeka, ERGO, Generali, R+V, Signal Iduna Gruppe, Talanx, Versicherungskammer Bayern, Zurich Gruppe

Schwerpunktland in der Bundesrepublik
Nordrhein-Westfalen und Bayern
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