Woher rührt Ihr Interesse an Technik?
Mein Technik-Faible wurde mir in die Wiege gelegt: Schon mein Großvater und mein Vater waren bzw. sind Maschinenbau-Ingenieure, meine Mutter hat Technische Zeichnerin gelernt. Da lag es nahe, dass ich schon als Kind mit Lego-Technik gespielt habe. Irgendwann war es dann keine Frage mehr, in welche Richtung mein Berufswunsch geht.
Sie sind aktuell beim Ingenieurdienstleister Brunel angestellt. Erzählen Sie doch einmal kurz, wie Sie dort in den Beruf eingestiegen sind!
Während meines Studiums suchte ich nach einem Praktikumsplatz bei einem Unternehmen, bei dem ich auch meine Bachelorarbeit schreiben konnte. Über Stellenanzeigen in den VDI-Nachrichten wurde ich auf die Brunel GmbH aufmerksam und habe mich dann einfach initiativ dort beworben. Nach zwei Vorstellungsgesprächen bot man mir beim Brunel eigenen Prüf- und Testlabor Brunel Car Synergies in Bochum schließlich einen Praktikumsplatz im Bereich Qualitätsmanagement an. Das Praktikum trat ich vier Monate nach meiner Bewerbung, im September 2012, an und bereitete mich dabei auch schon auf die Abschlussarbeit vor. Das Thema lautete: Qualitätsmanagement in der Windenergiebranche und mögliche Applikationen aus dem Automobilsektor. Nach Abschluss des Studiums im Wintersemester 2012/2013, also nachdem ich mich nun Bachelor of Engineering nennen durfte, wurde ich von Brunel übernommen. Seit März 2013 bin ich über die Niederlassung Bochum bei einem Zertifizierungsunternehmen tätig.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit während des Praktikums empfunden?
Dank der Duz-Kultur konnte ich mich sehr schnell eingewöhnen. Die Mitarbeiter waren sich für keine Frage zu schade und haben sich immer Zeit genommen, diese zu beantworten. Ansonsten wurden mir alle erdenklichen Freiheiten für die Ausarbeitung meines Projektes gegeben. Die Ausschreibung des Bachelor-Themas, also die Vorgabe, war ein Zweizeiler, der mir viel Spielraum ließ.
Wie darf man sich Ihre aktuelle Tätigkeit vorstellen?
Ich bin bei Brunel angestellt und bin über die Niederlassung Bochum bei einer Zertifizierungsstelle im Einsatz, die unter anderem Kleinwindanlagen prüft und das CE-Kennzeichen vergibt. Dabei müssen die Konstruktionsunterlagen, die Montageanleitung und die Gebrauchsanweisung der Anlagen untersucht und auf ihre Übereinstimmung mit den Normen untersucht werden. Hier muss man sehr sorgfältig und kleinlich sein, das liegt mir. Ich überprüfe die Berechnungsmodelle der Hersteller sozusagen wie ein Lehrer die Hausaufgaben seiner Schüler.
Was hat Ihnen das Praktikum rückblickend gebracht?
Im Praktikum (und anschließend in der Bachelorarbeit) habe ich mich genau mit dem Thema meines aktuellen Jobs befasst: Qualitätsstandards für Windkraftanlagen. Daher war ich auf die Stelle gut vorbereitet. Ich sehe das Ganze als ein Sprungbrett: Wer schon mal in einer Zertifizierungsstelle gearbeitet hat, wird von der Industrie mit offenen Armen empfangen.
Ein großer Vorteil war, dass ich mich während meiner Ausbildungszeit nicht mehr um Bewerbungen kümmern musste, da Brunel für mich Vorstellungsgespräche organisiert hat.
Was würden Sie anderen Absolventen mit auf den Weg geben?
Die zwischenmenschlichen Aspekte sollte man nicht vernachlässigen. Was nützt einem der tollste Job, wenn der Erwartungsdruck zu hoch ist? Lieber klein anfangen und nach Bauchgefühl Entscheidungen treffen, zum Beispiel was Sympathien in den Vorstellungsgesprächen angeht. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren.
Ihre persönlichen Pläne für die Zukunft?
Eine Vertiefung in die Thematik der Windindustrie und deren Normen, um möglicherweise einmal Auditor für die Zertifizierung von Windkraftanlagen zu werden. Ich könnte mir aber auch vorstellen, später im Automotive-Sektor im Bereich Qualitätsmanagement tätig zu sein.
Autor / Werdegang
Oliver G.
Ich bin gelernter Werkzeugmechaniker und habe nach der Ausbildung ein Maschinenbaustudium angehängt. Dieses habe ich an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung/Konstruktion von Strömungsmaschinen absolviert.