Von Deutschland über Polen nach China - Mit IT um die Welt
Erfahrungsbericht von Sahar M., IT-Beraterin bei Capgemini
Die Informationstechnologie überschreitet Ländergrenzen - und manchmal auch der IT-Spezialist, der dahinter steckt. Genau deshalb liebe ich meinen Job. Als IT-Beraterin für die Automobilbranche bei Capgemini bin ich die Schnittstelle zwischen Entwicklern und Kunden. Und bei einem internationalen Unternehmen können beide Seiten aus der ganzen Welt kommen.
Ungeplant zum Traumberuf
Internationalität war mir immer wichtig, aber mir war nicht von Anfang an klar, dass ich einmal IT-Beraterin sein würde. Im Gegenteil - Informatik hatte ich für meine Karriere gar nicht auf dem Schirm. Ich dachte, da sitzt man nur vor dem Rechner und programmiert. In meinem Informationsmanagement-Studium war Informatik auch nur ein sehr kleiner Teil. Aber ich merkte, dass mir genau dies am meisten Spaß machte. Also entschied ich nach zwei Semestern zur Wirtschaftsinformatik zu wechseln.
Auch zu meinem derzeitigen Fachbereich, dem Automotive-Sektor, kam ich eher zufällig. Denn neben meinem Studium wollte ich in einem großen Unternehmen erfahren, wie Wirtschaftsinformatik praktisch aussieht. Da ich ursprünglich aus Hannover komme, lag Wolfsburg nicht weit entfernt und so fing ich während meines Praxissemesters als Praktikantin bei Volkswagen an. Anschließend schrieb ich hier auch meine Bachelorarbeit. Solche Einblicke in die Praxis sind übrigens Gold wert und ich würde sie jedem empfehlen.
Zum Ziel mit der richtigen Unternehmenswahl
Der Einstieg ins Berufsleben ergab sich anschließend fließend - ein Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnologie suchte für seinen Kunden Volkswagen eine IT-Beraterin und da kam ich gerade richtig. Wie viele frische Absolventen war auch ich froh, schnell in den Beruf zu kommen und so den Einstieg schon einmal ohne große Lücken im Lebenslauf geschafft zu haben. Durch den schnellen Übergang hinterfragte ich allerdings nicht, ob dieses Jobprofil wirklich das ist, was ich wollte. Denn mein Job machte mir zwar Spaß, aber ich war stark auf einen Kunden und eine Stadt eingeschränkt. Ich stellte fest, dass mir eigentlich Projektvielfalt, verschiedene Kunden und vor allem Internationalität wichtig waren. Ich bin selbst in zwei Kulturen groß geworden und mich reizt es zu sehen, wie man IT-Projekte in ganz anderen Kulturen, mit anderen Arbeitsbedingungen und einer anderen Arbeitsmoral, umsetzt. Das gibt mir die Möglichkeit, mich fachlich und vor allem menschlich weiterzuentwickeln.
Deshalb suchte ich eine neue Stelle, für die nur große, internationale IT-Dienstleister in Frage kamen. Capgemini kannte ich damals von einer Kommilitonin und Karrieremessen. Im Vergleich zu anderen Unternehmen hat mir hier die Kultur am besten gefallen. Allein dass man sich ab dem ersten Tag duzt und großer Wert auf eine Work-Life-Balance ohne viele Überstunden gelegt wird, hat mich positiv überrascht.
Mittler zwischen Deutschland, Polen und Indien
Obwohl ich erst seit Anfang des Jahres im Unternehmen bin, hat sich mein Wunsch nach internationaler Zusammenarbeit bereits erfüllt. Ich arbeite in einem Projekt für einen deutschen Automobilhersteller.
Dabei vermittle ich gleich zwischen drei Kulturen: bei meinem deutschen Kunden, wo ich die Implementierung der Software betreue, bei unseren polnischen Kollegen, wo die Software vorher getestet wird, und bei unseren indischen Kollegen, die die Programme entwickeln. Gerade der Projektbeginn war eine ziemliche Herausforderung, weil sich zwei Kulturen auf die Arbeitsweise des deutschen Kunden einstellen mussten. Heute funktioniert es sehr gut und alle Kollegen stimmen sich regelmäßig über Telefon- oder Videokonferenzen, E-Mails oder persönliche Treffen ab. Ich selbst war erst kürzlich bei unseren Testing-Experten in Polen. Eine tolle Erfahrung, fachlich und menschlich. Mein Empfang war sehr herzlich und ich wurde viel über die Arbeit und Capgemini in Deutschland gefragt, aber auch viel zu meinem Heimatland Libanon. Abends sind wir ausgegangen oder haben gemeinsam gekocht. Die tägliche Arbeit macht jetzt noch mehr Spaß, da ich die Kollegen nun persönlich kenne und wir etwas zusammen erlebt haben.
NI HAO - Nächste Station, China
Mein nächstes Ziel steht bereits fest: Ich würde gerne für ein Projekt nach China gehen. Bei Capgemini kann man sich dafür in spezielle interne Länderpools eintragen, in denen bei einer vakanten Projektstelle Kollegen gesucht werden. Darüber erhalte ich auch regelmäßige China-Newsletter mit Updates zu Projekten vor Ort, deren Verlauf und hilfreiche Informationen zum Leben und Arbeiten allgemein. Ich hoffe, dass es nach meinem Projekt in Deutschland bald klappt mit der Station in Fernost.
Autor / Werdegang
Sahar M.
Bachelor-Studium in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Hannover
Momentan Master-Studium an der Fernuniversität Hagen
IT-Beraterin bei Capgemini