Interviewpartner
Wie steigen Sie in ein Vorstellungsgespräch ein, um möglichen Ängsten vorzubeugen?
Die Begrüßung beginnt üblicherweise mit etwas Smalltalk, wie z. B. die Anreise des Bewerbers oder den Bezug des Bewerbers zur Gegend. Dabei ergeben sich immer einige Themen, zu denen man einen tollen Informationsaustausch erreichen kann, womit auf beiden Seiten eine mögliche Blockade gelöst wird.
Zum einstieg geben wir dem Bewerber dann etwas Raum, sich selbst mit eigenen Worten und Schwerpunkten vorzustellen, bevor dann auch eine Vorstellung unsererseits erfolgt.
Danach ist dann eine Situation erreicht, in der sich üblicherweise beide Parteien wohl fühlen.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen gegenüber ein Bewerber sitzt, der offensichtlich sehr nervös ist und Angst hat, sich
zu verzetteln?
Die Nervosität erkennt man sehr häufig an einer steigenden Sprechgeschwindigkeit. Meine Strategie dagegen ist es, das Tempo aus dem Gespräch heraus zu nehmen, indem man selbst bewusst sehr bedacht und betont spricht. Durch gezieltes Fragen kann man dann auch dem Gespräch wieder eine Struktur geben, wenn diese verloren gegangen ist.
Wie sehen Sie mögliche Unsicherheiten der Bewerber während des Vorstellungsgespräches?
Nervosität und Unsicherheit sind natürliche Reaktionen des Körpers auf eine unbekannte Situation. Gleichzeitig steigert die Nervosität die Aufmerksamkeit des Bewerbers. Aus dem Grund werde ich eher Misstrauisch, wenn der Bewerber keine dieser Reaktionen zeigt.
Ziel ist es daher, durch die Atmosphäre dafür zu sorgen, dass die Unsicherheit und Nervosität nicht blockierend wirkt. Eine gesunde Portion Nervosität sehe ich als etwas Positives an.
Was kann ein Bewerber Ihrer Meinung nachtun, damit es erst gar nicht zu Unsicherheiten und Ängsten während des
Vorstellungsgespräches kommt?
Der Bewerber soll sich auf das Gesprächsklima einlassen und die Gelegenheiten nutzen, über Smalltalk am Anfang einfach etwas mehr Selbstsicherheit zu bekommen.
