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Erfahrungsbericht - "Wirtschaftsingenieurwesen an der FHTW Berlin"

Wirtschaftsingenieurwesen an der FHTW Berlin
Erfahrungsbericht von Lars Wilde, Berufsstart bei NBB, Tochter der GASAG
Mein Name ist Lars Wilde und ich habe an der FHTW Berlin von 2003 bis 2008 Wirtschaftsingenieurwesen (Dipl. Ing.) studiert und erfolgreich abgeschlossen. Maßgeblich für die Entscheidung zu diesem Studiengang war die Verzahnung zwischen Technik und Wirtschaft.

Zu Beginn meines Studiums war ich nicht sicher, welchen Beruf ich in Zukunft ausüben werde. Mein einziger Plan war es, ein Studium zu wählen, dass eine möglichst große Bandbreite an Berufsmöglichkeiten hergibt. Daher fiel die Wahl auf das Studium der Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Erst im Laufe des Studiums sollte sich mein zukünftiges Berufsbild immer mehr abzeichnen.

Während des Studiums habe ich als Selbständiger gemeinsam mit Kommilitonen für einen großen Stromnetzbetreiber in Berlin gearbeitet. Anfänglich nur um mein Studium finanzieren zu können. Mit der Zeit bekam ich jedoch immer mehr Einblicke in die Tätigkeit eines Netzbetreibers, sodass es für mich nur logisch war, mein halbjähriges Pflicht-Praktikum auch dort durchzuführen. Durch immer mehr Einblicke, Erfahrungen und natürlich Spaß an den Tätigkeiten hat sich mein zukünftiges Arbeitsgebiet während des Studiums quasi von selbst herauskristallisiert.

Während meiner Abschlussarbeit habe ich dann auf der Firmenkontaktmesse connecticum Kontakt mit der GASAG Gruppe aufgenommen und mich vom Traineeprogramm überzeugen lassen, welches ich im Oktober 2008 mit dem Schwerpunkt Technik begann. Meine erste Abteilung war der Fachbereich Netzplanung bei der NBB Netzgesellschaft Berlin Brandenburg GmbH & Co.KG. Hier konnte ich innerhalb der ersten drei Monate recht schnell einen guten Überblick über die Tätigkeiten eines Netzbetreibers erhalten. Mir wurde schon nach kurzer Zeit Verantwortung übertragen und ich durfte mir schnell und selbständig Gedanken über eine bessere Verortung von Leckstellen am Rohrleitungsnetz in Brandenburg machen und meine eigenen Ideen in dieses Projekt einbringen.

Das Traineeprogramm bei der GASAG dauerte 24 Monate und beinhaltete, neben regelmäßigen Abteilungswechseln (alle 3 Monate), auch die Teilnahme an verschiedenen Seminaren und Informationsveranstaltungen sowie regelmäßige Trainee-Austauschrunden. Besonders gut gefallen hat mir die konzernweite Auslegung des Programms, da man dadurch einen guten Überblick über die Tätigkeiten der verschiedenen Gesellschaften erhält und sich weiterhin gut vernetzen kann.

2.Bild zum Erfahrungsbericht von GASAG
Bild: Fahrzeuge des NBB Entstörungsdienstes

Nach dem Traineeprogramm wurde mir dann eine Stelle bei der NBB Netzgesellschaft Berlin- Brandenburg angeboten. Die NBB ist für den Betrieb der örtlichen Gasverteilnetze in Berlin und Brandenburg verantwortlich. Ebenso ist sie in Teilen Sachsens und Sachsen-Anhalts als Betriebsführerin von Strom-, Erdgas-, Wasser-, Fernwärme- und Kabelnetzen aktiv.

Ich bin dort heute im Fachbereich Regionale Betriebsführung, welcher für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Netzen und Anlagen in Gas-, Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgungsnetzen in den NBBRegionalcentern verantwortlich ist, tätig. Als Projektingenieur arbeite ich an der Schnittstelle zwischen unseren Regionalcentern und den zentralen Fachbereichen in Berlin. Ich arbeite in technischen und organisatorischen Projekten an der Ausgestaltung und Organisation von technischen Prozessen und Abläufen mit und koordiniere wesentliche Informations- und Abstimmungsbedürfnisse der Fachbereiche untereinander.

Die Traineezeit bei der GASAG würde ich im Nachgang als richtige Entscheidung bezeichnen, und auch mein Start bei der NBB war eine gute Wahl. Ich würde deshalb immer raten, bereits während des Studiums in der freien Wirtschaft nach links und rechts zu gucken. Dies muss ja nicht immer ein schlecht bezahltes Praktikum sein. Firmenkontaktmessen wie die connecticum, etc. geben ebenfalls einen guten Überblick darüber, was der zukünftige Beruf alles so hergeben könnte (Karriere, Geld, Verantwortung, Spaß). Denn Spaß oder zumindest Neugierde an den zukünftigen Themen sollte man auf jeden Fall mitbringen. Zudem ist es wichtig, neben den Aufstiegschancen, auch im Blick zu haben wie zukunftsfähig die gewünschte Branche eigentlich ist.

Um mich gut - und nicht unter Wert - zu verkaufen habe ich außerdem im Vorfeld der Bewerbungen recherchiert, um meinen Marktwert herauszufinden. Ich habe mich damals bei Staufenbiel über die branchenübliche Bezahlung informiert. Ebenso habe ich im Freundeskreis der Eltern Ingenieure (alte Hasen) gefragt, die sich mit den Bezahlungskonditionen in der freien Wirtschaft bestens auskennen.

Als ich dann im Job startete habe ich zudem die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, offen für neue Themen zu sein und nicht im Voraus zu allem Nein zu sagen. Wertschätzend mit den Kollegen/-innen umzugehen, priorisieren zu können sowie loyal gegenüber dem Chef und dem Team zu sein sind für mich weitere Karrierehelfer.

Und letzten Endes ist mein Fazit: Oft fügt sich vieles im Leben und es macht mir Spaß bei der NBB zu arbeiten...(aber am allerliebsten hätte ich einen eigenen Comicladen ;-)).

Autor / Werdegang
Autor des Erfahrungsberichtes: Lars Wilde von GASAG
Lars Wilde

Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der FHTW Berlin, tätig bei der NBB Netzgesellschaft Berlin Brandenburg

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