IN WELCHEM BEREICH ARBEITEN SIE HEUTE UND WAS SIND IHRE AUFGABEN?
Heute arbeite ich als Software-Entwickler bei der Firma HaCon Ing.ges.mbH, meine Hauptaufgabe dort besteht im Entwurf und der Implementierung von Benutzeroberflächen für ein großes Software-Produkt. Ich erörtere gemeinsam mit dem Kunden die Anforderungen an die Benutzeroberfläche des Produkts, erstelle Prototypen, setze den Entwurf um und kümmere mich später um das Bugfixing.
WIE HABEN SIE IHRE KARRIERE GEPLANT?
Ich habe meine Laufbahn nicht vorher geplant, wusste aber früh was ich machen wollte. Noch stehe ich ja auch ganz am Anfang, in der nächsten Zeit würde ich gerne mehr Aufgaben im Projektmanagement übernehmen. Bei der Implementierung sammle ich wertvolles Wissen, es ist aber nicht das endgültige Ziel das ich mit meinem Master-Abschluss anstrebe.
WIE WAREN DIE ERSTEN 100 TAGE IM JOB?
Voll mit vielen neuen Eindrücken. Während des Studiums arbeitete ich meist nur mit zwei bis drei Leuten an einem Projekt. Jetzt sind es plötzlich zwei Dutzend Kollegen, das muss erst einmal koordiniert werden. Die Probleme am Anfang waren weniger technischer Natur, auch wenn es sehr viel Neues zu lernen gab, sondern lagen viel mehr in der Organisation und Kommunikation.
WANN UND WODURCH BEEINFLUSST FIEL DIE ENTSCHEIDUNG FÜR DIESES BERUFSBILD?
Die Entscheidung wo ich starten möchte fiel letztlich in den verschiedenen Praktika. Gemeinsam im Team ein Problem mit Hilfe des Computers zu lösen macht den großen Reiz des Jobs aus.
VERLIEF IHR BERUFSEINSTIEG SO, WIE SIE ES SICH VORGESTELLT HABEN UND FÜHLTEN SIE SICH IN ALLEN BEREICHEN GUT DURCH DAS STUDIUM VORBEREITET?
Ich habe die Grundlagen gelernt und weiß nun wie man sich neues Wissen aneignet. Auf die technischen Grundlagen konnte mich das Studium nur wenig vorbereiten, die Grundlagen einer Programmiersprache lernt man dort zwar, aber die ganzen Tipps und Tricks lernt man erst in der Praxis. Gerade die verwendeten Technologien in der Software-Entwicklung sind aber auch zu schnelllebig, als dass sie durch Vorlesungen entsprechend vorbereitet werden könnten.
WAS WÜRDEN SIE STUDENTEN FÜR DIE PLANUNG DER BERUFLICHEN ORIENTIERUNG RATEN?
So viele Projekte, Praktika und Hiwi-Jobs wie möglich mitnehmen, nur mit den Pflichtveranstaltungen bekommt man nur schwer ein Gefühl dafür wie die Arbeit später sein wird. Vieles aus der Theorie ist in der Praxis ganz anders und das erfährt man am besten in der Praxis.
AUF WELCHE FAKTOREN SOLLTE EIN BERUFSEINSTEIGER BEI DER AUSWAHL DES ERSTEN JOBS ACHTEN?
Wenn man während des Vorstellungsgesprächs herumgeführt wird unbedingt auf das Betriebsklima achten. Es schadet auch nicht wenn man sich mit den Produkten identifizieren kann, die Arbeit damit macht dann gleich doppelt so viel Spaß. Beides ist bei HaCon gegeben. Work-Life-Balance ist da das Zauberwort.
WIE GEHT MAN MIT DER GEHALTSFRAGE UM?
Vor dem Gespräch ein bisschen recherchieren, es gibt im Internet genug Orientierungspunkte zum Thema Gehalt. Letztlich sollte man die Entscheidung aber nicht ein paar Euro mehr überlassen, entscheidender finde ich das Betriebsklima und das die Arbeit an sich Spaß macht. Beides kann nicht für Geld gekauft werden.
WAS SIND KARRIERETREIBER, WAS SIND KARRIEREKILLER?
In der IT muss ich ständig dazulernen, geht man mit offenen Augen an die Aufgaben heran und schaut immer wieder einmal über den Tellerrand ist das der beste Karrieretreiber. Wenn man sich aber auf seinem Status Quo ausruht wird dies sehr schnell zum Karrierekiller, die ganze IT-Branche ist im Vergleich zu anderen Branchen sehr schnelllebig.
WÜRDEN SIE AUS HEUTIGER SICHT ETWAS ANDERS MACHEN, WENN SIE NOCH EINMAL DIE MÖGLICHKEIT HÄTTEN?
Nach derzeitigem Stand würde ich nichts anders machen. Selbst meine Ausbildung vor dem Studium hat mich voran gebracht.
Autor / Werdegang
Felix Gelpke
Ich habe Informationsmanagement und -technologie studiert. Die Kombination aus Informatik, Betriebswirtschaft und Informationswissenschaften interessierte mich und versprach ein spannendes Studium im Spannungsfeld verschiedenster Disziplinen. Schwerpunktmäßig habe ich mich aber schon während des Bachelors auf die Informatik konzentriert.