Interviewpartner
Beschreiben Sie bitte welche sozialen Eigenschaften ein für Ihr Unternehmen geeigneter Kandidat - zusätzlich zu den
fachlichen Kompetenzen - mitbringen muss. Bitte begründen Sie!
Durch das Zusammenspiel von verschiedenen Mitarbeitern innerhalb eines Projektteams ist die Teamfähigkeit eine wesentliche Schlüsselqualifikation für unser Unternehmen. Der Mitarbeiter muss in der Lage sein, sich auf Kollegen mit anderem Qualifikations- oder Verantwortungsniveau einzustellen. Hiermit geht eine gewisse Kommunikationsfähigkeit einher, es ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter gegenüber Kollegen und Kunden klar argumentieren können. Außerdem suchen wir Mitarbeiter, die eine hohe Flexibilität mitbringen - sowohl räumlich, als auch geistig. Durch unser Projektgeschäft entstehen verschiedenste Einsatzmöglichkeiten an unseren Standorten und direkt beim Kunden vor Ort. Eingefahrene Schienen gibt es nicht, jedes Projekt ist individuell. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist Motivation. Unsere Zielsetzung lautet, unseren Kunden nicht nur gute, sondern sehr gute Ergebnisse zuliefern. Wir suchen Menschen, die sich dieser Aufgabe stellen möchten und uns mit großem Einsatz bei dem Erreichen dieses Ziels unterstützen.
Viele Studenten engagieren sich nicht ehrenamtlich, um ihr Studium schneller zu beenden. Welche Gründe sprechen
Ihrer Meinung nach für das Engagement? Kann man so ein langes Studium oder den fehlenden Auslandsaufenthalt
ausgleichen?
Es gibt Argumente, die für und die gegen außeruniversitäres Engagement sprechen. Dagegen spricht beispielsweise die daraus resultierende Verlängerung der Studienzeit - für viele aus finanziellen Gründen schwer machbar. Dafür spricht aber ganz klar, dass der Student seinen Horizont deutlich erweitert, zusätzlich Erfahrungen sammelt und bei Beschäftigung in der freien Wirtschaft erste Einblicke in den Berufsalltag erhält. Das ist bei der späteren Bewerbung unter Umständen ein Pluspunkt. Hat der Student neben dem Studium sinnvolle/ relevante Erfahrungen gesammelt und dadurch seine Studienzeit verlängert, so ist dies in meinen Augen durchaus eine Rechtfertigung für ein etwas längeres Studium. Wichtig ist dabei, dass der Student tatsächlich fachrelevante Tätigkeiten absolviert hat! Ob außeruniversitäres Engagement einen Ausgleich zu fehlenden Auslandsaufenthalten darstellt, lässt sich pauschal nicht sagen, sondern hängt stark von der Position ab, für die sich der Bewerber interessiert. Unter Umständen sind internationale Erfahrungen zwingend notwendig.
Was sollten Studenten tun, um die genannten Eigenschaften zu erlernen?
Grundsätzlich ist es schwer, soziale Eigenschaften zu lernen, man kann sich lediglich durch entsprechende Erfahrungen in die eine oder andere Richtung weiterentwickeln. Daher tragen entsprechende Praktika, Ferientätigkeiten oder Projektarbeiten während dem Studium zur Herausbildung von beispielsweise Teamfähigkeit oder Kommunikationsfähigkeit bei. Andere Eigenschaften muss man einfach mitbringen, sie gehören quasi zu Grundausstattung des Menschen. Motivation oder Flexibilität lernt man weder durch Erfahrung noch durch das Lesen eines Selbsthilfebuchs. Menschen mit einer hohen Motivation zeigen diese vielmehr bereits in ihrer gesamten Laufbahn - sie bringen Dinge zu Ende, die sie sich vorgenommen haben und setzen alles Menschenmögliche in Bewegung um ihre Ziele zu erreichen.
Wenn Ihnen eine Bewerbungsmappe vorliegt, wie entscheidend ist für Sie der Punkt »Außeruniversitäres
Engagement«?
Dieser Punkt ist bei unserer Entscheidung nicht unwichtig. Natürlich geht unser erster Blick auf das Studium und absolvierte fachspezifische Praktika. Aber auch dem außeruniversitären Engagement schenken wir Beachtung, denn es komplettiert den Eindruck, den wir durch die Bewerbungsmappe erhalten. Ein Student, der nur studiert, quasi nur sein Plichtprogramm absolviert, könnte unter Umständen wenig offen für zusätzliche Herausforderungen im Berufsalltag sein. Es liegt auch der Gedanke nahe, dass der Student möglicherweise wenig belastbar ist und aus Zeitgründen keinen außeruniversitären Tätigkeiten nachgeht. Gleichzeitig überbewerten wir diesen Punkt nicht, sondern bilden uns ein persönliches Urteil im Gespräch.
