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Erfahrungsbericht - "Zur Kasse bitte"

Erfahrungsbericht mit Daniela M. von Lidl
Zur Kasse bitte
Erfahrungsbericht von Daniela M., Berufsstart bei Lidl
Ich habe in Augsburg an der Uni BWL studiert. Den Studiengang habe ich gewählt, da er Einblick in viele unterschiedliche Bereiche gibt und weil man sich noch nicht auf einen bestimmten Beruf festlegen muss. Hinzu kam, dass mir Mathe immer schon großen Spaß gemacht hat.

In welchem Bereich arbeiten Sie heute und was sind Ihre Aufgaben bei Lidl?
Das Team betreut den täglichen software- und hardwareseitigen Betrieb der deutschen Lidl-Filialen. Meine Themen umfassen im Speziellen Kasse, EC-Zahlungen und die Betreuung des EC-Terminals.

Wie haben Sie Ihre Karriere/berufliche Laufbahn geplant und war Ihr beruflicher Werdegang von Beginn des Studiums so geplant?
Am Anfang des Studiums war mir nicht klar, wo und in welchem Bereich ich arbeiten will. Alles war erst mal spannend, man zieht zu Hause aus und beginnt einen neuen Lebensabschnitt. Man kann auch viel planen, aber oft landet man doch woanders. So ist es einigen Kommilitonen gegangen.

Meine Karriere plane ich momentan eher in groben Zügen/Schritten. Der nächste Schritt ist in 1-2 Jahren die Beförderung zum Consultant. Ich möchte mich weiterentwickeln, nicht stehenbleiben und dabei sehen, wie weit ich kommen kann. Ich halte aber nichts davon, sich feste Ziele zu stecken, die man nachher nicht erreichen kann und die nicht zu einem als Person passen.

Wie waren denn Ihre ersten 100 Tage im Job?
Ich hatte mit der Branche Handel zuvor noch keinen Kontakt/Berührungspunkt gehabt, darum war das alles für mich vollkommen neu. Zum Beispiel ist Lidl in 38 Regionalgesellschaften, die wiederum die Filialen betreuen, aufgeteilt. Was das bedeutet und was das mit der Struktur von Lidl zu tun hat, musste ich erst mal lernen. Auf eine so große und spezifische Unternehmensstruktur kann einen das Studium nicht vorbereiten. Man hat mir das damals auch gesagt, dass es 6 Monate bis ein ganzes Jahr dauert, bis man wirklich im Thema ist und eigenständig arbeiten kann. Zuerst dachte ich, wie schwer oder wie kompliziert kann es denn sein? Erst mal gucken, ob das wirklich so lange dauert. Heute bin ich ein Jahr dabei und kann das bestätigen. Es hat wirklich fast ein Jahr gedauert, bis ich meinen Job komplett eigenverantwortlich machen konnte. Vor allem, was verbindliche Aussagen betrifft, sichert man sich anfangs noch ab.

Gab es denn einen Einarbeitungsplan?
Ich hatte eine Patin aus meinem Team, an die ich mich immer wenden konnte, wenn ich etwa organisatorische Fragen hatte, ansonsten gab es natürlich einen Einarbeitungsplan. Zuerst im eigenen Team, um die Kollegen und deren Themen kennen zu lernen und in meine Aufgaben eingelernt zu werden. Dann gab es noch eine Einarbeitung in die anderen Fachbereiche der Lidl Hauptverwaltung in Neckarsulm. So lernt man wichtige Schnittstellen persönlich kennen und weiß, an wen man sich bei welchen Fragen wenden kann. Dann war ich noch einen Monat in einer Gesellschaft und davon zwei Wochen lang in einer Filiale. Eine weitere Woche bin ich mit dem Verkaufsleiter mitgefahren, habe seine Tätigkeit kennengelernt. Die Einarbeitung ist echt gut organisiert, muss ich sagen. Am Ende wusste ich alles Wichtige von der Struktur. Lidl investiert hier in seine Mitarbeiter, das fand ich schon sehr gut.

Wann und wodurch beeinflusst fiel denn die Entscheidung für Ihren Tätigkeitsbereich?
Dass ich mal die Lidl Kassensysteme betreuen würde, hätte ich nicht gedacht. Ich habe meine Jobsuche über Jobbörsen über Schlagwortsuche gestaltet. Unter anderem suchte ich nach Prozessmanagement und bin so auf die Stelle aufmerksam geworden. Die Beschreibung klang für mich spannend und interessant und so habe ich mich beworben. Nach 1 Telefoninterview und 2 persönlichen Vorstellungsgesprächen hat Lidl mir ein Angebot gemacht. Auch ich fand die Gespräche mit meinem Vorgesetzten sowie mit dessen Chefin sehr angenehm und habe zugesagt.

Verlief der Berufseinstieg denn so wie Sie sich das vorgestellt haben? Und fühlten Sie sich gut betreut, also gut vorbereitet durch das Studium?
Ich würde sagen, die Grundausbildung erhält man durch das Studium. Und bei einem breit gefächerten Studium wie Betriebswirtschaft mit einigen Schwerpunkten der Wirtschaftsinformatik gab es viele nützliche Einblicke. Auf dieser Basis baut man dann die bereichsspezifischen Details auf.

Gibt es etwas was Sie Studenten zur Planung der beruflichen Orientierung raten können?
Man sollte sich selber nicht so unter Druck setzen. Ich würde mindestens ein Praktikum empfehlen, um einen Eindruck zu bekommen, wie die Abläufe in Unternehmen sind. Ich selbst habe ein Praktikum bei Lufthansa gemacht und zwei Jahre an einem Lehrstuhl gearbeitet. Im Grunde genommen würde ich sagen, man sollte alles, was man an Praktika oder Werksstudententätigkeiten bekommen kann, wahrnehmen.

Es lohnt sich. Man baut ein Netzwerk auf. Man weiß hinterher vielleicht sogar, dass man in der Firma auf gar keinen Fall arbeiten möchte oder noch besser, genau das Gegenteil. Bei dem, was ich heute tue, kommt es darauf an, dass man eine schnelle Auffassungsgabe hat. Mein Job ist sehr anwendungsbezogen und so muss ich mich schnell in neue Systeme einarbeiten können. Ähnlich waren die Aufgaben bei meinem Praktikum und das konnte ich als Referenz nennen. Meine Einstellung ist, sich im Vorstellungsgespräch nicht zu verstellen. Im Nachhinein stellt sich sowieso heraus, wie man wirklich ist. Genauso wichtig ist es, sich vorstellen zu können, diese Stelle anzutreten und, dass der Chef, die Kollegen einem zusagen.

Gibt es etwas, was Sie als Karrieretreiber oder Karrierekiller benennen könnten?
Egal, in welchem Bereich man ist, man sollte zeigen, dass man zuverlässig ist und dass man eine ordentliche Arbeit abliefert. Wenn es beispielsweise irgendein Liveproblem in der Filiale gibt und alle Kassen gehen nicht mehr, kann ich nicht um Punkt 5 Uhr nach Hause gehen. Das gehört zum eigenverantwortlichen Arbeiten und wird von Unternehmen erwartet. Wenn man wirklich eine gute Arbeit leistet, ergibt sich das mit der Karriere von alleine. Wenn es einem Spaß macht natürlich.

Würden Sie denn aus heutiger Sicht etwas anders machen, wenn Sie noch einmal die Möglichkeit hätten?
Also ich bin sehr zufrieden. Mit meinen Themen, die ich betreue, mit meinen Kollegen mit meinen Vorgesetzten. Von daher würde ich nichts anders machen. Es ist meine erste Festanstellung und ich habe nur den Vergleich mit dem, was meine Freunde erzählen. Auch deshalb weiß ich, ich habe es gut getroffen. Ich hatte am Anfang Bedenken wegen der Umstellung vom Studentsein auf den Arbeitsalltag. Man kann sich seine Zeit nicht mehr frei einteilen, der Wecker klingelt jeden Morgen und das schöne Leben ist vorbei. Gott sei Dank habe ich mich schnell umgewöhnt, wie jeder im Endeffekt, und Lidl gibt einem mit flexiblen Arbeitszeiten auch eine gewisse Freiheit.

Das Fazit ist, mein Leben hat sich komplett geändert, aber ich vermisse das Studium nicht.

Autor / Werdegang
Autor des Erfahrungsberichtes: Daniela M. von Lidl
Daniela M.

Diplom-Studium BWL an der Universtiät Augsburg
Berufseinstieg bei Lidl im Bereich Orga/IT

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