Interviewpartner
Beschreiben Sie bitte welche sozialen Eigenschaften ein für Ihr Unternehmen geeigneter Kandidat - zusätzlich zu den
fachlichen Kompetenzen - mitbringen muss. Bitte begründen Sie!
Die Beantwortung der Frage nach den sozialen Eigenschaften, die ein Bewerber mitbringen sollte, ist zunächst einmal stark bestimmt durch die Position, die der Kandidat im Unternehmen anstrebt. Es gibt jedoch soziale Kompetenzen, die für jeden Bewerber unabdingbar sind. Zwei Themenfelder beschreiben die wesentlichen Eigenschaften, die den Bewerber zum Erfolg führen: 1. seine Persönlichkeit und 2. sein Vermögen in der Interatkion mit anderen.
Beim Thema Persönlichkeit des Bewerbers kommt es erheblich darauf an, dass der Kandidat als Individuum gefestigt ist, d. h. dass er auf der Basis seines Fach- und Methodenwissens einerseits und seiner bisherigen Lebenserfahrung andererseits ein angemessenes Selbstvertrauen ausstrahlt. Dies wiederum ist die Grundlage für eine realistische Selbsteinschätzung seiner Stärken und Schwächen, also dessen,was er leisten kann und was nicht. Und genau diese Selbsteinschätzung des potenziellen Mitarbeiters ist es, die das Unternehmen benötigt, ihn an der richtigen Stelle zum Einsatz zu bringen - damit beide erfolgreich werden, Mitarbeiter und Unternehmen.
Hinsichtlich des Vermögens in der Interaktion sind zwei essentielle Faktoren die Kommunikationsfähigkeit und die Teamfähigkeit. Die Fähigkeit zu kommunizieren bezieht sich auf verschiedene Ebenen. Zunächst benötigt ein potenzieller Mitarbeiter die Fähigkeit, im Unternehmensumfeld den richtigen Ton zu treffen. Er muss also in der Lage sein, das kulturelle Umfeld einer Unternehmung wahrzunehmen und sich durch adäquate Kommunikation in das Netzwerk einzubinden. Darüber hinaus gehört dann auch die Fähigkeit dazu, sicher auf unterschiedlichen Hierarchieebenen sowie auch innerhalb mehrgestaltiger Berichtsebenen, wie man sie z. B. in einer Matrixorganisation vorfindet, zu agieren. Nicht zuletzt gewinnt die Kommunikation im interkulturellen Kontext zunehmend an Bedeutung. Der Faktor Teamfähigkeit beschreibt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, gemeinsam mit Kollegen in interdisziplinären
Viele Studenten engagieren sich nicht ehrenamtlich, um ihr Studium schneller zu beenden. Welche Gründe sprechen
Ihrer Meinung nach für das Engagement? Kann man so ein langes Studium oder den fehlenden Auslandsaufenthalt
ausgleichen?
Soziale Kompetenz kann man nicht auf der Schulbank lernen. Sie wächst mit jeder Erfahrung, die man in dieser Beziehung macht. Und die entscheidenden Faktoren bei der Personalauswahl durch das Unternehmen sind letztendlich nicht allein die Anzahl der Semester oder der Notendurchschnitt im Zeugnis. Ausschlaggebend ist immer ein Gesamtbild, das sich durch die Stationen im Lebenslauf des Bewerbers darstellt. Und ein Auslandsaufenthalt ist durchaus auch eine solche Station, die dem Leben eine weitere Erfahrung hinzufügt. Es kommt also auf die Ausgewogenheit zwischen Engagement einerseits und Länge des Studiums andererseits an.
Was sollten Studenten tun, um die genannten Eigenschaften zu erlernen?
Ein Engagement in einem Non-Profit-Bereich bietet in aller Regel ein gutes Trainingsfeld. Bei der Wahl des Trainingsfeldes sollte man sich fragen, ob und welche sozialen Kompetenzen dort erlernbar sind.
Wenn Ihnen eine Bewerbungsmappe vorliegt, wie entscheidend ist für Sie der Punkt »Außeruniversitäres
Engagement«?
Wenn der Aktionsradius über das universitäre Engagement hinausgeht, also in den karitativen, gemeinnützigen oder kirchlichen Bereich, bietet dies auf jeden Fall einen zusätzlichen positiven Effekt, nämlich einen breiteren, vom fachlichen Hintergrund unabhängigen Erfahrungshorizont.