Momentan arbeite ich im Rahmen des Junior Management Programm(JuMP) als Junior Manager Manufacturing bei Mondelez in der Philadelphia-Produktion und übernehme viele Aufgaben aus dem CI Engineering (Continuous Improvement).
Als Junior Manager im Bereich Manufacturing gibt es bei Mondelez viele Möglichkeiten, sich ständig weiterzuentwickeln. Zum Beispiel mit dem so genannten Green Belt: Mit dieser Zusatzqualifikation beherrschen wir die wichtigsten Grundlagen des gängigen Qualitätsmanagementsystems Integrated Lean Six Sigma. Das sehe ich als große Chance, da diese Qualifikation mittlerweile bei den meisten großen Unternehmen als Standard vorausgesetzt wird. Zudem werden meine Managerkompetenzen durch Projekte, die mir beispielsweise den Zusammenhang zwischen Personalkosten und Produktion aufzeigen, geschult.
Was haben Sie studiert und warum haben Sie sich dann für einen Einstieg bei Mondelez entschieden?
Ich habe einen Bachelor in Ernährungswissenschaft und einen Master in Lebensmitteltechnologie an der TU München gemacht. Da ich als Praktikantin schon im Kaffeewerk von Mondelez in Bremen-Hemelingen tätig war, hatte ich die Vorteile eines weltweiten Unternehmens bereits kennengelernt. Nun war es mein Ziel, nach dem Studium bei einem der großen Lebensmittelkonzerne zu arbeiten. Ich sehe in einem globalen Unternehmen den Vorteil, dass man sich sehr breit aufstellen und auch in Sparten rutschen kann, die nicht direkt mit der Studienrichtung verknüpft sind. Hierdurch bleibt der Job abwechslungs- und lehrreich.
Wie waren die ersten 100 Tage im Job?
Alles sehr neu, anstrengend natürlich - aber nach den ersten drei Monaten hatte ich das Gefühl, dass ich in dieser Zeit viel mehr gelernt habe als in meinen gesamten Praktika bisher zusammen. Der erste Job unterscheidet sich dann aber doch stark von einem Praktikum, das ist einem vorher gar nicht bewusst. Die Verantwortung, die einem von Anfang an übertragen wird, stellt einen erst mal vor eine große Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Verlief Ihr Berufseinstieg so, wie Sie es sich vorgestellt haben, und fühlten Sie sich in allen Bereichen gut durch das Studium vorbereitet?
Der Einstieg an sich lief schneller und einfacher als gedacht. Von Bekannten habe ich mitbekommen, dass sie über Monate hinweg gesucht haben. Bei mir war das anders: Da ich mich regional nicht festgelegt hatte, konnte ich nach sechs Wochen aus mehreren guten Angeboten auswählen. Das Studium legt lediglich den Grundstein, anwenden kann ich davon leider nicht viel in meinem Job. Man lernt jedoch während der Studienzeit, wie und wo man sich schnell wichtige Informationen besorgen kann.
Was würden Sie Studenten/Studentinnen für die Planung der beruflichen Orientierung raten?
Ein Junior-Management-Programm wie hier bei Mondelez oder auch ein Trainee-Einstieg bieten Studenten für das weitere Berufsleben ein gutes Sprungbrett. Viele Studenten begehen den Fehler, nach ihrem Studium sofort den Traumjob zu suchen. Klar, es ist wichtig, einen Job zu haben, der einem gefällt, doch der Einstieg ist erst mal das Wichtigste. Sich dabei schon mal in die Wunschrichtung zu orientieren, wenn es die Möglichkeit gibt, ist sicher kein Fehler ;)
Auf welche Faktoren sollten Berufseinsteiger/innen bei der Auswahl des ersten Jobs achten?
Für mich war das Wichtigste, erst mal irgendwo den Fuß in die Tür zu setzen und einfach mal anzufangen - und zwar in einer Firma, bei der man sich vorstellen kann, für lange Zeit zu arbeiten. Im Hinblick auf das Gehalt sollte man klare Vorstellungen haben, aber auch ein bisschen Flexibilität mitbringen, um sich nicht selbst den Weg ins Berufsleben zu verbauen. Enorm wichtig bei der ersten Jobwahl ist auch, dass man ein gutes Gefühl beim Vorstellungsgespräch mit seinem Gegenüber hat. Mit dem Vorgesetzten auf einer Wellenlänge zu sein, ist wichtiger, als man sich vielleicht als Student denkt!
Haben Sie einen Tipp für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung, oder sollte man bei der Wahl für einen Arbeitgeber eher auf andere Faktoren achten?
Ich habe hier leider keinerlei Erfahrungen gemacht. Für mich gab es die Wahl zwischen zwei Jobs; der eine etwas besser bezahlt als der andere. Ich hab mich doch etwas durch das Gehalt leiten lassen, aber ausschlaggebend für die Entscheidung waren letztendlich menschliche Aspekte.
Was sind Karrieretreiber, was sind Karrierekiller?
Ganz schwierig sind meiner Meinung nach Lücken im Lebenslauf, die man partout nicht erklären kann. So sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen nach dem Studium, um etwas zu finden, und nicht zu wählerisch sein. Ich denke, es hilft einem auch, wenn man regionale Flexibilität mitbringt. Die Bereitschaft, sich an einem fremden Ort einzuleben, zeigt auch den Willen, sich in ein neues Arbeitsumfeld zu integrieren. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es überall sehr gut ankam, dass ich viele Praktika absolviert habe und auch neben dem Studium immer einen Nebenjob hatte. Ich habe für mein Studium etwas länger gebraucht, aber durch die vielen Nebentätigkeiten wurde mir das nicht negativ ausgelegt.
Würden Sie aus heutiger Sicht etwas anders machen, wenn Sie noch einmal die Möglichkeit hätten?
Nein, ich habe eine Stelle angetreten, die mir sowohl einen guten Start als auch einen guten Namen für meinen Lebenslauf bietet. Wenn ich später noch mal etwas völlig anders machen möchte, habe ich dafür noch genug Zeit - meine Reise hat ja gerade erst begonnen ...
Autor / Werdegang
Annika Buck
Bachelor-Studium in Ernährungswissenschaft und Master-Studium in Lebensmitteltechnologie an der TU München
Junior Manager Manufacturing in der Philadelphia-Produktion bei Mondelez