Sabine, Trainee im zivilen Programmmanagement
Schon während ihres Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Hamburg-Harburg war es der Wunsch der 28-Jährigen, möglichst viele unterschiedliche Unternehmensbereiche kennenzulernen. Einen ersten Einblick in die Luftfahrtbranche bekam sie bei Airbus, wo sie studienbegleitend im Bereich Safety and Reliability tätig war. Nach einem Auslandssemester in Chile folgte ein Praktikum in Sydney, Australien, wo sie in der Sales- und Marketing-Abteilung eines Herstellers elektronischer Speichermedien Kunden in Asien betreute. Zurück in Hamburg arbeitete Sabine Ludwig mit ihrer Diplomarbeit an der Geschäftsprozessoptimierung eines internationalen Werkzeugmaschinenherstellers mit.
Wie sind Sie als Trainee zur MTU gekommen?
Ich hatte schon immer eine große Affinität zur Luftfahrtbranche, die ich während meiner Zeit bei Airbus kennen und lieben gelernt habe. Mich fasziniert immer wieder aufs Neue das technologische und organisatorische Know-how, das in einem Flugzeug steckt und das die Passagiere sicher von A nach B bringt - vor allem aber auch, weil ich selbst sehr gerne reise und schon einige Flugmeilen sammeln konnte.
Nach dem Studium habe ich deshalb auch nach einem Traineeprogramm gesucht, mit dem ich verschiedene Bereiche eines Unternehmens kennenlerne - national und international. Auf der IKOM-Messe in München habe ich die Stellenausschreibung des JET-Programms der MTU entdeckt, die mich sofort überzeugt hat. Zum einen weil die MTU ein guter Arbeitgeber ist, zum andern wegen des individuell konzipierten Durchlaufplans für jede JET-Stelle.
Die Traineestelle im Programmmanagement der MTU ist für mich jetzt wie eine Klammer um all das, was ich schon vorher gemacht habe. Auf meiner späteren Stelle im Programmmanagement werde ich für einzelne Triebwerksprogramme der zivilen Luftfahrt diejenige sein, die sozusagen die Fäden zusammenhält und ein Triebwerk kaufmännisch betreut. Da sitze ich an der Schnittstelle zu den verschiedenen internen und externen Bereichen, wie dem Einkauf, der Produktion, dem Engineering und dem Kunden, und muss einen guten Überblick über die unterschiedlichen Anforderungen haben.
Was war der interessanteste Abschnitt Ihrer bisherigen Traineezeit?
Besonders spannend ist es für mich, das ich alle zwei bis drei Monate einen neuen Bereich kennenlerne - das gibt mir einen tollen Überblick über alle Funktionsbereiche hinweg - und das in kurzer Zeit. Nach den ersten Monaten in der zivilen Programmbetreuung habe ich in der Produktionsplanung und im Einkauf für Gehäuseteile unserer Triebwerke gearbeitet und mich mit den enorm hohen Qualitätsanforderungen, Lieferantenzulassungen und Themen wie Zielkosten unterschiedlicher Triebwerksprogramme vertraut gemacht.
Derzeit bin ich im chinesischen MTU-Büro in Shanghai. Hier beschäftige ich mich mit dem chinesischen Luftfahrt-Markt. Die nächste Station wird der MTU-Standort in den USA sein, wo ich das lokale Team unterstütze, das sich dort um die neuen Triebwerksprogramme kümmert. Das vielfältige Netzwerk, das ich mir derzeit aufbaue - auch zu anderen Trainees - wird bei meiner festen Aufgabe im Programmmanagement von unschätzbarem Wert sein, gerade bei der Beschaffung von Informationen sowie dem Erarbeiten optimaler Lösung von Problemen.
Ende des Jahres steht für mich noch der Einsatz am kanadischen Maintenance-Standort Vancouver auf dem Traineeplan. Dort unterhält die MTU in unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen von Vancouver einen Shop zur Reparatur von Triebwerken sowie einen Teststand. Ich bin schon sehr gespannt, wie ich den Instandhaltungsbetrieb dort erleben werde.
Für wen wäre das Traineeprogramm der MTU denn nicht das Richtige?
Nicht empfehlen würde ich das JET-Programm Absolventen, die nach dem Studium sofort eine feste, langfristig ausgelegte Tätigkeit anstreben und in einem vertrauten Team arbeiten möchten - dafür ist der straffe Durchlaufplan des Trainee Programmes nicht konzipiert. Hier muss man sich circa alle drei Monate auf neue Themen und Kollegen einstellen - und wenn man sich gerade etabliert hat, heißt es, Abschied zu nehmen und in der nächsten Abteilung wieder bei Null anzufangen. Als JET-Trainee braucht man besonders die Fähigkeit, sich schnell an neue Situationen, Menschen und Kulturen anpassen zu können und die Lust, sich immer wieder in neue Projekte zu stürzen.