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Erfahrungsbericht - "Vom Physiker zum Projektleiter und IT-Berater"

Vom Physiker zum Projektleiter und IT-Berater
Erfahrungsbericht von Guido Matern, Berufsstart im Rückblick bei Proventa
Bereits als Kind habe ich immer wissen wollen, wie technische Dinge im Inneren aussehen, habe alte Radios zerlegt (manchmal auch wieder zusammengesetzt) und die einzelnen Bauteile ausgelötet. An der Schule besuchte ich die Informatik-AG (wo ich den Apple Grafiken produzieren ließ) und die Digitalelektronik-AG - war aber auch in der Theater-AG und hatte keinen C64, würde mich also nicht als Nerd bezeichnen.

In welchem Bereich arbeiten Sie heute und was sind Ihre Aufgaben?
Ich arbeite heute als Senior Consultant bei der Proventa AG. Momentan berate ich ein mittelständisches Unternehmen bei der Umsetzung und Verbesserung ihrer Projektmanagement- Prozesse. Auf dem Papier ist dort schon viel vorhanden, manchmal fehlt aber die Erfahrung oder vielleicht auch die Bereitschaft, die Methoden zur Planung und Steuerung von Projekten auch wirklich in der Praxis anzuwenden. Dabei berate ich auf beiden Seiten: sowohl die Abteilung, die Vorgaben erstellt, als auch die Projektleiter. Davor habe ich mich mit so unterschiedlichen Themen wie IPTV, Telefondiensten, Cloud Computing und Mobile Payment beschäftigt.

Wie haben Sie Ihre Karriere/berufliche Laufbahn geplant?
Begonnen habe ich mit einem Studium der Elektrotechnik, merkte aber irgendwann, dass mich vieles in dem Umfeld nicht interessierte, mir dafür die Vorlesungen in Physik / Elektrophysik am meisten Spaß machten. Daher wechselte ich mein Studienfach. Dort fand ich theoretische Physik spannend, vor allem die Quantenmechanik, sah aber keine berufliche Perspektive darin. Noch etwas stiefmütterlich behandelt wurden die regenerativen Energien, denen ich mich dann zuwandte. Meine Diplomarbeit zu Solarmodulen erstellte ich dann in einer interfakultativen Gruppe an einem elektrotechnischen Institut (wo ich einige meiner ehemaligen Kommilitonen wiedertraf), worauf ich seitens des Dekans darauf hingewiesen wurde, dass eine Promotion in der Physik nun nicht mehr erwünscht sei.

Leider war die Situation in der Solarbranche (vor dem Energie-Einspeise-Gesetz) zum Zeitpunkt meines Abschlusses (1997) nicht besonders rosig.

Während meines Studiums arbeitete ich als wissenschaftliche Hilfskraft an einem Institut des Rechenzentrums. Auf dieses zweite Standbein wechselte ich dann, um meine berufliche Laufbahn zu starten.

Verlief Ihr Berufseinstieg so, wie Sie es sich vorgestellt haben und fühlten Sie sich in allen Bereichen gut durch das Studium vorbereitet?
Ich begann als Software - Systemanalyst in einem großen Telekommunikations- Unternehmen und hatte dabei das Glück, in einem gerade neu gegründeten, kleinen Bereich zu landen, der gleichzeitig sehr innovativ war. Wir beschäftigten uns z.B. mit Internettelefonie (Voice over IP), als viele Leute noch überhaupt keinen Begriff hatten, was das Internet war und wozu man es nutzen konnte. Und wir tauschten uns dazu mit internationalen Geschäftspartnern und auf Konferenzen aus, weshalb ich bereits ein paar Monate nach meinem Start im Flieger in die USA saß.

Wie haben Sie den Einstieg in das Unternehmen gefunden und wie waren die ersten 100 Tage im Job?
Wir hatten in unserem Team neben Berufseinsteigern wie mir zwei ältere Herren, die kurz vor der Rente noch einmal etwas Neues machen wollten. Abgesehen davon, dass mir diese Haltung sehr imponierte, gab es dadurch auch eine Art Staffelübergabe, wir als Neue konnten sehr viel lernen, über das Unternehmen, über bewährte Methoden, und natürlich auch zu den technischen Systemen, die wir analysierten und in manchen Aspekten weiterentwickelten. Da der Bereich noch relativ klein war, unternahmen wir viel zusammen, von Geburtstagsfeiern im Büro bis zu Kartfahren und Grillen. Und mir wurde von Anfang an viel zugetraut; so meinte mein Chef, ich solle auf seine Wochenberichte, die vom Vorstand kommentiert wurden, doch gleich direkt antworten - es wäre schließlich mein Thema.

Was würden Sie Studenten für die Planung der beruflichen Orientierung raten?
Zum einen sollte man sich grundsätzlich entscheiden, ob man als Physiker in der Forschung und entsprechenden Einrichtungen arbeiten möchte, oder in der freien Wirtschaft sich vielleicht wohler fühlt. Praktika sind in der Physik vielleicht nicht so üblich, wären aber natürlich sehr hilfreich. Und den Physiker als Beruf gibt es eigentlich nicht; von daher: was in der Physik macht Euch Spaß? Und wo kann man mit diesem Profil dann arbeiten? Physiker werden durch ihren Systemblick und ihre Flexibilität auch als Generalisten sehr geschätzt - vielleicht ist das Berufsfeld dadurch größer, als Ihr denkt.

Auf welche Faktoren haben Sie beim Berufseinstieg und bei der Auswahl des ersten Jobs geachtet?
Neben interessanten Themen war es mir auch immer wichtig, mit interessanten Leuten zu arbeiten. Mit beidem beschäftigt man sich einen guten Teil des Tages; und man braucht beides, um sich gut weiterentwickeln zu können. Und ein Team, mit dem man gut arbeiten und gut leben konnte, hat mir sehr beim Start geholfen. Und traut Euch zu, auch mal über den eigenen Schatten zu springen, probiert Sachen aus, auch im Beruf.

Was sind Karrieretreiber, was sind Karrierekiller?
Neben Engagement und Motivation würde ich Lust auf Neues und Veränderungen setzen; nicht nur technisch gesehen, sondern z.B. auch organisatorisch (mal die Abteilung wechseln ...). Und wie auch im wissenschaftlichen Bereich gilt: tue Gutes und rede/ schreibe darüber; das Engagement sollte auch nach außen treten. Softskills spielen hier oft die entscheidende Rolle, wie ich in einem Team agiere, und wie ich mich und mein Thema präsentiere. Fühlen Sie sich in Ihrem aktuellen Tätigkeitsbereich wohl und sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten für sich? Das Thema Projektmanagement begleitet mich schon sehr lange. Es liegt mir sowohl, Themen zu strukturieren und zu planen, als auch ein Projektteam zu leiten und zu unterstützen. Zudem ist es mir zwar wichtig, mich technisch auszukennen und Details nicht außer Acht zu lassen, ich möchte aber trotzdem auch den Blick auf das Ganze behalten (Physiker eben). In diesem Umfeld habe ich mich sowohl praktisch (von kleinen Entwicklungsprojekten bis zu großen organisatorischen Umstrukturierungen und zur internationalen Koordination und Management-Beratung), als auch theoretisch weiterentwickelt (Zertifizierung zum Projekt Management Professional, Teilnahme an Workshops des Project Management Institutes, agile Ansätze wie Scrum).

Ich fühl mich wohl, wenn ich meine Erfahrungen einbringen und dadurch Projekte oder Unternehmensprozesse voranbringen kann. Nach wie vor ist mir dabei Flexibilität und Abwechslung wichtig, deswegen schätze ich es auch, bei der Proventa AG als Berater mit unterschiedlichen Themen und Kunden zu arbeiten. Wobei hier der Aspekt der Kundenbegleitung und nicht der Beratungs- Feuerwehr im Vordergrund steht.

Und wie beim Berufseinstieg schon geschrieben: optimal sind nicht nur interessante Themen, sondern auch interessante Leute. Zudem schätze ich an der Proventa eine Transparenz und Offenheit, wie sie bei größeren Firmen oft verloren geht.

Autor / Werdegang
Autor des Erfahrungsberichtes: Guido Matern von Proventa
Guido Matern

Mein Physikstudium schloss ich mit einer Diplomarbeit im Bereich regenerativer Energien ab. Aber schon 1990 hatte ich meiner erste Email-Adresse und war im Netz unterwegs.
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