Dr.-Ing. Thomas O. entschied sich für eine Promotion und anschließend für die freie Wirtschaft. Über eine Online-Bewerbung bekam er den Job als Produktmanager im Bereich Traffic Software bei der PTV Group. Entscheidungen, die er immer wieder so treffen würde.
Was haben Sie studiert und warum haben Sie sich für dafür entschieden?
Studiert habe ich technische Kybernetik an der Universität Stuttgart. Ich kam darauf, weil der Name so interessant klang und alphabetisch direkt neben technischer Informatik stand, wonach ich eigentlich gesucht hatte. Nach etwas Recherche stellte ich fest, dass technische Kybernetik als Ingenieurstudium mit Mathe, Regelungstechnik usw. tatsächlich auch inhaltlich in mein Interessensfeld passt.
In welchem Bereich arbeiten Sie heute und was sind Ihre Aufgaben?
Ich arbeite im Produktmanagement für die Real-Time-Produkte der PTV und bin - klassisch - die Schnittstelle zwischen Entwicklung und Vertrieb. Ich unterstütze den Vertrieb bei technischen Fragen zu Ausschreibungen oder Demonstrationen der Software, bewerte und teste unsere Software und versuche diese in Abstimmung mit Entwicklung und Forschung methodisch und praktisch weiter zu entwickeln.
Wie haben Sie Ihre berufliche Laufbahn geplant?
Eigentlich gar nicht. Eine mögliche Vertiefungsrichtung meines Studiums ist die Verkehrstechnik. Ich fand das Thema reizvoll: ein bisschen weg von der harten analytischen Mathematik und Regelungstechnik und mehr hin zu dem (etwas) unberechenbaren Verhalten des Verkehrs bzw. von Verkehrsteilnehmern - wobei sicher auch der Professor dazu beigetragen hat, dieses Thema interessant zu gestalten. Jedenfalls bin ich dann beim Verkehr hängen geblieben. Gegen Ende des Studiums fand ich die Idee, an der Uni zu bleiben und zu promovieren, also auch etwas freier Themen zu erforschen als dies in der Wirtschaft der Fall wäre, immer attraktiver und nutzte die sich dazu ergebende Gelegenheit.
Wann und wodurch beeinflusst fiel die Entscheidung für Ihren Tätigkeitsbereich?
Nach meiner Promotion schien mir ein Arbeitgeber wie die PTV die logische Fortsetzung meines Wegs: Ein Softwareunternehmen, in dem die Produkte anhand aktueller Forschungsergebnisse und -methoden weiter entwickelt werden, interessiert und motiviert mich. Hier verbinden sich für mich Forschung und Wirtschaft. Ich bewarb mich auf digitalem Weg, hatte Glück und zog ins sonnige Karlsruhe.
Wie waren die ersten 100 Tage im Job?
Anders als erwartet, aber gut. Ich ziehe nicht den Vergleich zum Studium, sondern zum Forschungsalltag an der Uni, immerhin auch ein 40-Stunden-Job. Mir fiel auf, dass in der freien Wirtschaft vieles etwas hektischer ist, es gibt mehr Besprechungen und Austausch, dafür etwas weniger Zeit für die aller kleinsten Details. Übrigens hilft es, die Kollegen gelegentlich darauf hinzuweisen, dass man sich gerade noch einarbeitet in das Thema, dazu sollte man nicht zu stolz sein, denn die Hilfsbereitschaft ist groß.
Was würden Sie Studenten für die Planung der beruflichen Orientierung raten?
Mach, was dich wirklich interessiert, das ist das Wichtigste
Auf welche Faktoren sollte ein Berufseinsteiger bei der Auswahl des ersten Jobs achten?
Neben der inhaltlichen Frage ist das Umfeld nicht zu unterschätzen - der Gesamteindruck beim Bewerbungsgespräch. Wenn man jemanden kennt, der bei dem potentiellen Arbeitgeber arbeitet, ist das natürlich besonders hilfreich. Dann kann man sich erkundigen, welches Arbeitsklima, welche Atmosphäre herrscht.
Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?
Nichts. Die Entscheidung für die Promotion und anschließend die freie Wirtschaft war für mich genau das Richtige.
Autor / Werdegang
Dr. Ing. Thomas O.
Studium technische Kybernetik an der Universität Stuttgart
Senior Product Manager bei der PTV