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Erfahrungsbericht - "Internationales Controlling und Rechnungslegung"

Internationales Controlling und Rechnungslegung
Rückblickend ist meine Wahl für das Studium der Betriebswirtschaft bereits in der 11. Klasse gefallen.
Als Schülerin der Höheren Handelsschule wollte ich jedoch erst eine Ausbildung absolvieren, um erste praktische Erfahrung in einem Wirtschaftsbetrieb zu sammeln. Während der Ausbildung zur Bankkauffrau verfestigte sich der Wunsch ein Studium zu beginnen. Die Internationale Betriebswirtschaft hat mich dabei besonders angesprochen, da zum Einen der Schwerpunkt auf Internationale Wirtschaftsbeziehungen gelegt wird und zum Anderen das obligatorische Auslandssemester Fremdsprachenkenntnisse vertieft und den interkulturelle Austausch fördert. Jeder Wirtschaftsbetrieb auch regionale Unternehmen sind den Themen Globalisierung, internationale Arbeitsteilung, Wirtschafts- und Handelszonen, internationale Finanzmärkte ausgesetzt. Die Vielfältigkeit der Themen und die breit gefächerten Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium haben mich in der Entscheidung für das Studium bestärkt.

Zurzeit arbeite ich im Unternehmenscontrolling der Rheinischen Post Mediengruppe in Düsseldorf, ein Verlag, dessen Aktivitäten weit über Düsseldorf und Regionalzeitung hinaus reichen.

Zum Konzern gehören u.a. neben den Zeitungsaktivitäten in Deutschland, auch Radio- und TV Beteiligungen, weltweit publizierte Fachzeitschriften und Zeitungsbeteiligungen in Polen, der Tschechische Republik und Slowakei. Mein erster Aufgabenschwerpunkt war die Betreuung der Beteiligung in Polen und der Aufbau eines Berichtswesens für das Segment der Fachzeitschriften. Heute liegt mein Schwerpunkt in der Betreuung des Konzerns als Ganzes. In Zusammenarbeit mit der Finanzbuchhaltung erstelle ich jeden Monat ein Berichtswesen aller Aktivitäten des Konzerns und einen business-konsolidierten Konzernabschluss für die Holding-Geschäftsführung.

Der Weg ins Controlling war nicht von Beginn des Studiums geplant, da meine persönlichen Interessen breit gefächert sind. Jedoch wusste ich bereits aufgrund meiner Schul- und Ausbildungszeit, dass mir Rechnungswesen, Kostenrechnung und Finanzen besonders liegen. Ab dem 4. Semester war dann die Entscheidung für die Schwerpunkte Internationales Controlling und Rechnungslegung getroffen. Nach einem Praktikum im Controlling, verfestigte sich der Wunsch nach dem Studium im Umfeld des Controllings und der Rechnungslegung zu arbeiten. Controlling hat mich aufgrund der Möglichkeit analytisch und zugleich auch beratend tätig sein zu können besonders interessiert. Durch Aufzeigen von Handlungsalternativen hat man als Controller zudem die Möglichkeit Veränderungen anzustoßen und mit zu begleiten.

Mein Einstieg in den Beruf als Controllerin ist mir leicht gefallen, zum einen weil ich die Kollegen und die Firma bereits aus dem Praktikum kannte und zum anderen weil ich während des Praktikums bereits gemerkt habe, dass die besonders zu Anfang benötigten Fachkenntnisse bereits in den Vorlesungen vermittelt wurden.

Dazu zählen im Controlling die Berechnung und Analyse der Standard Kennzahlen EBIT und EBITDA, Investitionsrechnungen, Erstellung von Deckungsbeitragsberichten etc. Durch meinen weiteren Schwerpunkt der Internationalen Rechnungslegung hatte ich auch direkt einen guten Bezug zu den Themen der Finanzbuchhaltung und den Besonderheiten beim Erstellen eines Konzernabschlusses.

Ich würde jeder/m Studentin/en raten, in jedem Fall ein Praktikum zu absolvieren und zwar bereits vor dem Studium oder am Anfang des Studiums und auch nach der Wahl des Schwerpunktfaches bzw. kurz vor dem Abschluss. Zu Beginn kann man herausfinden, ob die Studienwahl tatsächlich den Vorstellungen entspricht, und kurz vor dem Abschluss kann man das theoretisch erlernte bereits anwenden, Kontakte knüpfen, sich weitere praktische Qualifikationen, wie z.B. Systemkenntnisse, und weitere Softskills aneignen. Praktische Erfahrungen in einem Betrieb geben einem die Sicherheit für den Arbeitsmarkt gut ausgebildet zu sein und stärken das Selbstbewusstsein. Bei der Wahl zum ersten Job sollte man besonders darauf achten, dass man seine Stärken in dem Beruf einsetzen kann. Persönlich denke ich, ist es wichtig lieber eine Stelle zu wählen bei dem die Tätigkeitsschwerpunkte einem auch wirklich liegen und man sich damit gut identifizieren kann und einen Arbeitgeber zu wählen bei dem man ein gutes Gefühl hat. Zweitrangig sind meiner Meinung nach die Faktoren Gehalt oder Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade in den ersten 2 Jahren entwickelt man sich besonders und lernt enorm viel.

Man bekommt ein besseres Gefühl dafür was man alles erreichen will sowohl beruflich (mehr Verantwortung, Personalführung) als auch finanziell. Dann kann man besser eine persönliche Karriereplanung machen und abwägen, ob das Unternehmen für einen diese Entwicklungsmöglichkeiten bietet oder man sich anderweitig orientiert. Auch wenn ich persönliche das Gehalt am Anfang als zweitrangig ansehe, ist es doch wichtig, sich Gedanken darüber zu machen. Denn so lange man in der gleichen Organisation bleibt, sind die Chancen auf große Gehaltssprünge nicht so groß. Eine gute Orientierung für das Einstiegsgehalt sind Tarifverträge, die in der Branche eventuell bestehen, auch wenn die eigene Firma dem nicht angehört. Des Weiteren bieten natürlich Gehaltsvergleichsportale eine Orientierung, jedoch muss man diese auch je nach Branche sehen. Mir haben Gespräche mit Freunden und auch Kollegen aus dem Praktikum geholfen. Nicht zuletzt ist natürlich wichtig, ob man sich mit dem Gehalt identifizieren kann. Wenn man sich nicht ausreichend entlohnt fühlt, wird sich das sehr schnell auf die Arbeitsmotivation auswirken. Als Karrieretreiber würde ich Kommunikation und Eigeninitiative ansehen. Ein freundliches, offenes Auftreten macht es einem einfacher Kollegen kennenzulernen und ein eigenes Netzwerk aufzubauen und sich darüber weitere Fachkenntnisse anzueignen. Besonders am Anfang ist es sehr hilfreich Kollegen aktiv bei der Arbeit zu unterstützen. Karrierekiller sind für mich Unselbstständigkeit. Man sollte nicht darauf warten, dass einem der Vorgesetzte oder der Mentor Aufgaben gibt, Fragen beantwortet oder Fachkenntnisse (z.B. Systemkenntnisse) beibringt. Besonders wenn man am Anfang noch Zeit hat sich einzuarbeiten, sollte man versuchen sich vieles selber anzueignen und sich dann gezielt Feedback zu den Themen holen.

Aus heutiger Sicht würde ich nichts anders machen. Ich bin zum Glück sehr zufrieden mit meinem gewählten Weg. Ich habe mich bewusst nicht zu früh für einen Bereich festgelegt (Schwerpunktfach, Branche) um mir die Zeit zu geben meine eigenen Stärken herauszufinden. Nach 5 Jahren im Controlling habe ich vor kurzem entschieden mich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Denn wie bereits erwähnt, entwickelt man sich in den ersten Jahren und entdeckt noch weitere Stärken an sich. Für den Berufsstart kann ich empfehlen, auf seine eigenen Stärken zu bauen und zu vertrauen. Nach dem Studium und einem oder zwei praktischen Erfahrungen (Praktika, Ausbildung) sind Sie bereits gut ausgebildet um den Berufsstart zu meistern. In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen guten Berufsstart.

Autor / Werdegang
Autor des Erfahrungsberichtes: Nilay Korucu von Rheinische Post
Nilay Korucu

Studium Internationale Betriebswirtschaft
tätig als Absolventin bei der Rheinischen Post Mediengruppe
Bereich Unternehmenscontrolling

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