Interviewpartner
Beschreiben Sie bitte welche sozialen Eigenschaften ein für Ihr Unternehmen geeigneter Kandidat - zusätzlich zu den
fachlichen Kompetenzen - mitbringen muss. Bitte begründen Sie!
Wir suchen schwerpunktmäßig, d.h. zu rund 65 Ingenieure der Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, Metallurgie/Werkstoffkunde, Verfahrens-/Chemietechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Schiffbau. Die weiteren 35 entfallen auf die kaufmännischen Bewerber. Dabei ist thyssenkrupp besonders an Absolventen interessiert, die ihr Studium mit einem überdurchschnittlichen Hochschulabschluss der Universität oder Fachhochschule (Diplom, Master- oder Bachelor) absolviert haben. Neben guten Leistungen im Studium legen wir besonderen Wert auf Praxiserfahrung bzw. universitäre und außeruniversitäre Aktivitäten. Denn gerade dies fördert die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen. Dazu zählen für uns Auftreten/Kommunikation, Kooperationsverhalten, Teamfähigkeit und die Überzeugungs-/Durchsetzungsfähigkeit. Für uns ist wichtig, dass ein Kandidat über eine hohe Lernbereitschaft, gerade auch bei den sozialen Kompetenzen verfügt. Soziale Kompetenzen sind ein wesentlicher Bestandteil einer runden Persönlichkeit.
Viele Studenten engagieren sich nicht ehrenamtlich, um ihr Studium schneller zu beenden. Welche Gründe sprechen
Ihrer Meinung nach für das Engagement? Kann man so ein langes Studium oder den fehlenden Auslandsaufenthalt
ausgleichen?
Hier gilt das Motto Learning by doing. Soziale Kompetenzen sind am besten zu erlernen im Umgang mit Menschen im Rahmen von außeruniversitärem Engagement bzw. Praktika. Hierbei ist es wichtig, dass Studenten sich immer wieder ein Feedback zur eigenen Person einholen. Das fällt vielen Menschen zu Beginn schwer. Aber es fördert ungemein den Abgleich zwischen Selbst- und Fremdbild, und ist somit ein hilfreicher Ansatzpunkt zur eigenen Weiterentwicklung. Als Feedbackgeber können Personen fungieren, die einen selbst gut kennen und gleichzeitig die nötige Objektivität wahren. Auch der Zusammenschluss in Lerngruppen ist Ziel führend und das nicht nur auf der inhaltlichen Ebene. Der Kandidat sollte hier bewusst Rollen übernehmen, die einen weiterbringen.
Was sollten Studenten tun, um die genannten Eigenschaften zu erlernen?
In Bezug auf Selbstständigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit ist unserer Meinung nach die Erziehung im Elternhaus ausschlaggebend.
Selbstständigkeit kann weiterhin durch Auslandsaufenthalte, sowie durch frühzeitige Übernahme von Verantwortung erlernt werden.
Zur Ausprägung der Teamfähigkeit trägt die Betätigung in einem Mannschaftssport bei.
Pünktlichkeit sollte schon im Schulalltag vermittelt worden sein.
Wenn Ihnen eine Bewerbungsmappe vorliegt, wie entscheidend ist für Sie der Punkt »Außeruniversitäres
Engagement«?
Außeruniversitäres Engagement stellt für uns einen wichtigen Faktor dar, zumal der Kandidat hier eine hohe Leistungsbereitschaft und damit Eigeninitiative bzw. Verantwortungsbewusstsein zeigt. Bei gleicher Qualifikation von Bewerbern könnte dies das Zünglein an der Wage sein. Ich halte jedoch nichts davon, Engagement nur für den Lebenslauf einzugehen. Es muss authentisch sein und darf auf keinen Fall ein Mittel zum Zweck sein. In der Regel wird so etwas im persönlichen Gespräch auch deutlich.