GASAG erzählt seine Geschichte
Die GASAG-Gruppe
Die GASAG-Gruppe ist deutschlandweiter Partner für Energiedienstleistungen und Effizienz. Die Muttergesellschaft, die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft, ist Garant für die zuverlässige Erdgas- und Wärmeversorgung in Berlin und Brandenburg sowie in ausgewählten Schwerpunkt-Regionen in Deutschland. Mit einem starken Netzwerk spezialisierter Unternehmen ist die GASAG-Gruppe auch für den überregionalen Wettbewerb auf dem Gasmarkt sehr gut aufgestellt. Immer mehr Kunden profitieren vom Know-how des Unternehmens bei effizienten und klimaschonenden Energieanwendungen.
Seit nunmehr über 160 Jahren ist die GASAG als Gasversorger ein fester Teil der Stadtgeschichte Berlins.
Wie alles begann
Bild: Gaswerk Mariendorf
Angefangen hat alles am 01.01.1847, als die städtischen Gaswerke ihre Produktion aufnahmen. Kurz darauf erhellten rund 2000 stadteigene öffentliche Gaslaternen die Innenstadt von Berlin.
In den darauf folgenden Jahren wurde der Gasbedarf in der Stadt immer höher. In Folge dessen wurden zusätzliche Gaswerke in der Stadt erbaut und versorgten im Jahr 1890 schon rund 1,6 Mio. Privatflammen (vergleichbar mit einem Privathaushalt heute) sowie rund 28.000 öffentliche Laternen.
Ein weiterer Meilenstein folgte 1912, als aus den Städtischen Gaswerken die Städtische Gaswerke AG, nun Europas größter Gasversorger, wurde. Bis 1920 wurden weitere Gaswerke erbaut, um den immensen Bedarf von Berlin, zu dieser Zeit zweitgrößte Stadt der Welt mit ca. 3,8 Mio. Einwohnern, abzudecken.
1923 wurden die Städtischen Gaswerke AG (Gasag) mit 16 Gaswerken und rund 11.400 Mitarbeitern gegründet.
Im Jahr 1937 wurde die Gasag in einen Eigenbetrieb der Stadt mit der Bezeichnung Berliner Städtische Gaswerke (Gasag) umgewandelt.
1948 wurde Westberlin auf Anordnung der Alliierten im Zusammenhang mit der Berlin-Blockade von der Gasversorgung abgetrennt, woraufhin die Berliner Gaswerke (GASAG) im Westteil der Stadt gegründet wurden. Nach 1949 trennte sich die Entwicklung in beiden Teilen der Stadt.
Bild: Gasometer
Während im Westteil der Stadt die Berliner Gaswerke als Eigenbetrieb der Stadt gegründet wurden, wurde im Ostteil die Umwandlung von den Berliner Gaswerken in den Volkseigenen Betrieb (VEB) Gasversorgung Berlin vollzogen, einhergehend mit einem Ausbau und einer Modernisierung des Gasnetzes.
1979 begann im Ostteil die Umstellung auf die Nutzung von Erdgas aus der Sowjetunion. Im Westteil begann man erst 1985 mit der Umstellung auf die Verarbeitung von sowjetischem Erdgas zu Stadtgas. Der Beschluss zur vollständigen Umstellung auf Erdgas in Westberlin folgte im Frühjahr 1991. Die Umstellung wurde bis zum Jahr 1996 endgültig umgesetzt.
Nach der Wiedervereinigung
1990 wurde im Osten die Berliner Erdgas AG (BEAG) gegründet. Im Jahr darauf erwarben die Berliner Gaswerke AG (GASAG) als Eigenbetrieb von Berlin 51 der Gesellschaftsanteile der BEAG. Die anderen 49 wurden von privaten Anteilseignern erworben. Es folgte die Umwandlung des städtischen Eigenbetriebs Gasag in die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft durch das Land Berlin und gleichzeitig die Eintragung ins Handelsregister.
In der Folgezeit wurden Konzepte entworfen, wie die GASAG und die BEAG fusioniert werden konnten.
Schließlich war es am 11.06.1993 soweit: mit der Fusion von GASAG und BEAG wurde die Wiedervereinigung der Berliner Gasversorgung nach 44 Jahren vollendet. Zu dieser Zeit war die GASAG das größte kommunale Gasversorgungsunternehmen in Westeuropa mit ca. 840.000 Gasabnehmern und einem Rohrnetz mit einer Länge von rund 6685 km Länge.
In den Folgejahren sollte die vollständige Umstellung auf Erdgas durchgeführt werden, was schließlich auch 1996 mit der Stilllegung des letzten Gaswerks in Mariendorf abgeschlossen wurde.
1997 beschloss der Berliner Senat die Veräußerung des Anteils am Aktienkapital der GASAG in Höhe von 51, die noch im Eigentum des Landes waren. Durch den Übergang dieses Aktienanteils auf ein Konsortium (u.a. Gaz de France, Bewag) im Jahr 1998 wurde die GASAG vollständig privatisiert, da die anderen 49 der Aktien bereits in privaten Händen lagen (u.a. RWE, PreussenElektra AG Hannover).
Ein Konzern für Energiedienstleistungen & Effizienz entsteht
Bild: Shell-Haus
1998 war auch das Jahr, als bei der GASAG die Bildung des Konzerns begonnen wurde. Dessen Kern sollten Gashandel und Gastransport darstellen, die weiteren Unternehmensteile sollten sich eng um dieses Kerngeschäft gruppieren. Die neue GASAG sollte somit flexibler auf veränderte Rahmenbedingungen und Kundenwünsche reagieren können.
In den Folgejahren gab es sowohl Ausgründungen als auch Zukäufe von Unternehmen, die das Dienstleistungsspektrum der GASAG-Gruppe erweiterten.
Dies begann 1999 mit der Gründung der BAS, welche sowohl für den Eigner, aber auch für Drittkunden die Abrechnung von Strom und Gas für Endkunden betreuen sollte.
Um der sich wandelnden Identität des Unternehmens Ausdruck zu verleihen, begann 1999 der komplette Umbau der Berliner Traditionsmarke zu einem vollkommen veränderten Image. Da sich das GASAG-Logo bewährt hatte, wurde nun noch nach einem neuen Schlüsselbild gesucht. Das Bild musste den unternehmerischen Kern widerspiegeln: das Gas- und Wärmegeschäft. So rückte die Sympathiefigur der EHC Eisbären Berlin, deren Sponsor die GASAG bereits zu diesem Zeitpunkt seit mehr als 4 Jahren war, mehr und mehr in den Mittelpunkt. So entstand der orangene Eisbär, der fortan als Schlüsselbild der GASAG fungierte.
Das Jahr 2000 begann mit einem Umzug der GASAG in das geschichtsträchtige Shell-Haus, welches in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz liegt. Von hier aus sollten die GASAG-Geschicke zukünftig gelenkt werden.
2001 folgten die Gründung der BEGA.tec GmbH als Gesellschaft für technische Dienstleistungen sowie die Bündelung sämtlicher Wärmeaktivitäten der GASAG in einer eigenständigen Gesellschaft, der GASAG WärmeService GmbH (GWS).
Ab 2002 richtete die GASAG ihr Augenmerk neben dem Kerngeschäft im Berliner Raum auf das brandenburgische Umland. Durch die Übernahme der Mehrheitsanteile an der EMB Energie Mark Brandenburg GmbH, einem der führenden regionalen Gasversorgungsunternehmen, konnte die GASAG ihre Marktposition rund um Berlin nachhaltig stärken.
Im Jahr 2004 begann sich für die GASAG auch in den Beziehungen zu den Großkunden der anlaufende Gas-zu-Gas-Wettbewerb stärker bemerkbar zu machen. Durch den immer weiter wachsenden Wettbewerb wurden auch die Anforderungen an die GASAG höher. So waren erste Durchleitungsanträge anderer Gasversorgungsunternehmen zu bearbeiten.
Ein weiterer sehr wichtiger Faktor war die EU-Erdgasbinnenmarktrichtlinie von 2003, die eine Entflechtung von Netz und Vertrieb vorschrieb und die bis 2007 umgesetzt werden sollte. Somit beschloss man die Gründung einer eigenständigen Netzmanagement-Gesellschaft, die ihre Geschäftstätigkeit zum 01. Januar 2006 aufnahm.
So ging Anfang 2006 die neu gegründete NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co.KG aus den Netzbereichen der GASAG und EMB hervor. Sie betreibt das Berliner sowie das Netz in Brandenburg (zusammen über 12500 km Leitungsnetz) vollkommen eigenständig.
Bild: Biogasanlage
In den Folgejahren nahm der Wettbewerb im Kerngeschäft der GASAG stetig zu. Dies begriff die GASAG als Chance, selbst überregional tätig zu werden.
So wurde das Produkt BÄRENGAS bereits 2007 sowohl in ausgewählten Städten in Norddeutschland als auch im Ruhrgebiet angeboten. Es wurden Vertriebsstützpunkte in Essen, Frankfurt und Stuttgart aufgebaut.
Des Weiteren vergrößerte sich das Dienstleistungsspektrum des Konzerns durch den Erwerb der NGT Neue Gebäudetechnik GmbH mit Standorten in Erfurt und Essen, die später in zwei Gesellschaften geteilt wurde.
Auch in der Region Berlin/Brandenburg wurden neue Projekte in Angriff genommen. So wurde 2008 in Rathenow (Brandenburg) die erste Biogasanlage der GASAG-Gruppe fertig gestellt. Zudem ergänzen die Stadtwerke Forst seit 2008 und die Spreegas seit 2011 die GASAG-Gruppe.
Im März 2011 war es dann nach 10 Jahren im Shell-Haus soweit: Die GASAG zog in ihr neues Gebäude am Hackeschen Markt ein.
Den Ortswechsel nahm die GASAG zum Anlass für einen neuen Außenauftritt mit dem Claim GASAG - Die Berliner Energie. Der neue, nun weiße Eisbär symbolisiert die Ausrichtung der GASAG auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Nachdem bereits 2008 die Biogasanlage in Rathenow fertig gestellt wurde, verfolgt die GASAG das Thema Biogas konsequent weiter. So wurde im November 2011 eine neue Biogasanlage in Schwedt in Betrieb genommen.