Die Marke HOERBIGER steht weltweit für Mut und Pioniergeist; in der Gas- und Prozessindustrie, in der Fahrzeugindustrie sowie im Maschinenbau. Die Initialzündung der Erfolgsgeschichte von HOERBIGER war 1894 die Patentierung des von Hanns Hörbiger erfundenen Stahlplattenventils. Es ersetzte die bis dahin zum Beispiel in Hochofengebläsen verwendeten Lederklappenventile. Basierend auf seiner Erfindung gründet Hanns Hörbiger mit dem Ingenieur Friedrich Wilhelm Rogler im Jahr 1900 ein Konstruktionsbüro in Budapest, der Hauptstadt Ungarns und damals Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. 1903 erfolgt die Übersiedlung nach Wien. Aus diesen Anfängen entwickelt sich 1925 die Handelsgesellschaft HOERBIGER & CO.. Sie beschäftigt sich zunächst mit der Entwicklung von Ventilen sowie der Vergabe von Lizenzen, 1931 wird unter Alfred Hörbiger, einem der Söhne Hanns Hörbigers, in Wien-Simmering die Eigenfertigung aufgenommen. Alfred Hörbiger und seine Frau Martina schließen weltweit Lizenzverträge mit den führenden Herstellern von Kolbengebläsen, Kompressoren und Schiffsdieselmotoren ab. Bereits 1937 liegt der Exportanteil von HOERBIGER bei 98 Prozent.
Alfred Hörbiger stirbt 1945. Martina Hörbiger stellt sich den Herausforderungen, die mit dem Wiederaufbau nach der Zerstörung des Hauptwerks in Wien im Zweiten Weltkrieg verbunden sind. Zugleich beginnt die erste Nachkriegsphase der Internationalisierung. Ausgehend von der Ventiltechnologie erfolgt der Einstieg in die Pneumatik und Hydraulik. Mit dem Beginn der Serienproduktion von Kupplungslamellen wird 1957 der Grundstein für die Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie gelegt. Die mit der Ventilproduktion vergleichbare Fertigungstechnologie gibt den Anstoß für die Erschließung des neuen Geschäftsfeldes. 1972 schafft Martina Hörbiger die Basis für den späteren Unternehmensbereich Automatisierungstechnik. Erneut wird aus den Gemeinsamkeiten mit dem Kerngeschäft, der Ventiltechnologie für Kolbenkompressoren, der Einstieg in ein neues Geschäftsfeld gewagt. Schon vor dem Krieg war HOERBIGER international aktiv: Nach Lizenzverträgen mit namhaften Maschinenfabriken im In- und Ausland folgte der Aufbau eigener Verkaufsniederlassungen in Europa. In der Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit nimmt Martina Hörbiger die internationalen Beziehungen wieder auf: 1949 beteiligt sich HOERBIGER an einem Unternehmen in Frankreich. 1950 folgt in Südafrika die erste Neugründung einer Auslandsgesellschaft. Anfang der sechziger Jahre engagiert sich HOERBIGER erstmals in Nordamerika, 1970 in Japan und damit erstmals in Asien.
Nach dem Tod der Firmenchefin und Vorstandsvorsitzenden Martina Hörbiger im August 1989 stellt sich ein Managementteam der Herausforderung, die Unternehmensstruktur schrittweise neu zu ordnen. Die HOERBIGER Stiftung in Basel übernimmt nun die Aufgabe, das Vermögen zu erhalten, zu verwalten und wenn immer möglich durch den Erwerb von weiteren Beteiligungen zu vermehren. In der Schweiz werden in den nächsten Jahren die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Firmengruppe zu einem international aufgestellten Konzern weiterzuentwickeln: 1997 wird die HOERBIGER Holding AG zur Dachgesellschaft der HOERBIGER Firmengruppe.