IKEA erzählt seine Geschichte
Smaland - die Wiege des schwedischen Einrichtungshauses
In Smaland, historisch gesehen die ärmste Region Schwedens, liegen die Wurzeln von IKEA. Dort, wo die karge Natur die Menschen zu Sparsamkeit, Einfallsreichtum und Unternehmergeist zwang, wurde 1926 der Gründer von IKEA, Ingvar Kamprad, geboren. Im Alter von 17 Jahren gründete er die Firma IKEA. Der Firmenname ist eine Zusammensetzung seiner Initialen sowie des Hofs und des Dorfs, aus dem er stammt: Ingvar Kamprad aus Elmtaryd in Agunnaryd. Agunnaryd ist nur einige Kilometer von Älmhult entfernt, wo sich heute die Unternehmenszentrale von IKEA befindet. Von dort aus werden die Sortimentsgestaltung, die Qualitätskontrolle und die Katalogproduktion für die IKEA Einrichtungshäuser auf der ganzen Welt gesteuert.
IKEA in den 50er und 60er Jahren
1943 gründete Ingvar Kamprad IKEA als eine Versandfirma für die verschiedensten Produkte. Anfang der 50er Jahre konzentrierte man sich dann mehr und mehr auf den Versand von Möbeln. Da viele der Möbel beschädigt beim Kunden ankamen, wurden sie in Einzelteile zerlegt und in flache Pakete verpackt. Den Paketen wurde eine Aufbauanleitung beigefügt, damit die Kunden ihre Möbel selbst montieren konnten. Mit diesem neuen Konzept löste IKEA damals den massiven Widerstand des etablierten Möbelhandels aus. Den Lieferanten von IKEA wurden Boykottmaßnahmen angedroht und IKEA von der großen Möbelmesse in Stockholm ausgeschlossen. Die Kunden aber kamen in Scharen zu IKEA.
1953 wurde in Älmhult eine ständige Möbelausstellung aufgebaut, die von sehr vielen Menschen aus ganz Schweden besucht wurde. Jetzt wurden die Möbel nicht mehr nur über den Katalog bestellt, sondern die Kunden konnten sie gleich mitnehmen. Dadurch entfielen die Versandkosten, was die Möbelstücke preiswerter machte. Oft waren die Autos jedoch zu klein, um alle Einkäufe unterzubringen. So entstand eine neue Idee: IKEA verkaufte Dachgepäckträger zum Selbstkostenpreis, mit denen die Kunden ihre Pakete besser nach Hause transportieren konnten. Vermeintliche Probleme bedeuteten schon immer für IKEA vor allem, neue Möglichkeiten zu entdecken.
Bild: In einem Schuppen auf dem elterlichen Hof in Elmtaryd hat Ingvar Kamprad sein erstes Lager eingerichtet
Schritt für Schritt ging es weiter: 1958 wurde das erste Möbelhaus in Älmhult gebaut, ein Jahr später entstand dort das erste IKEA Restaurant. 1963 eröffnete das erste Möbelhaus außerhalb Schwedens, und zwar in Norwegen. 1965 ging IKEA mit einem ersten Haus in die schwedische Hauptstadt. Gebaut wurde das Haus außerhalb von Stockholm in Kungens Kurva, denn dort waren die Grundstücke größer und günstiger als in der Innenstadt. Das Gebäude hat die Form eines Rundbaus und ist nach dem Vorbild des Guggenheim-Museums in New York gestaltet. 1965 war IKEA in Kungens Kurva das größte Möbelhaus Europas. Die Eröffnung in Stockholm wurde zu einem großen Erfolg: Die Menschen standen stundenlang Schlange, um IKEA zu besuchen. Niemand hatte mit einem solchen Ansturm gerechnet, und dies führte wiederum zu einer ungewöhnlichen Lösung für ein vermeintliches Problem. Es gab zu wenige Mitarbeiter, um die Wünsche der vielen Besucher zu erfüllen. IKEA führte daraufhin als erstes Möbelhaus das Selbstbedienungskonzept ein: Die Kunden sollten sich von nun an selbst bedienen. Ein positiver Nebeneffekt war, dass dadurch die Betriebskosten weiter gesenkt und der Preisvorteil an die Kunden weitergegeben werden konnte.
22 Jahre nach seiner Gründung hatte IKEA das erreicht, was auch heute noch charakteristisch für das Unternehmen ist: Menschen suchen sich ihre Möbel aus, transportieren sie im Auto nach Hause und bauen sie selbst auf. Das spart Geld und hält die Preise niedrig. Aus diesen Gründen kann IKEA bis heute vielen Menschen ein breites Sortiment formschöner und funktionsgerechter Einrichtungsgegenstände zu Preisen anbieten, die sie sich leisten können.
IKEA in den 70er und 80er Jahren
Obwohl die Schweiz in den Augen des schwedischen Unternehmens als der schwierigste Markt galt, eröffnete IKEA 1973 ein Möbelhaus in Spreitenbach in der Schweiz. Wenn man auf diesem schwierigsten Markt bestehen konnte, dann würde man es auch in weiteren Ländern schaffen - so die Idee. Das erste Möbelhaus in Deutschland wurde dann 1974 in Eching bei München eröffnet. Bis heute ist es eines der erfolgreichsten weltweit.
Die erste Umsatzmilliarde erreichte IKEA 1975, im gleichen Jahr wurde das erste Einrichtungshaus in Australien gebaut. 1976 wagte man den Sprung über den großen Teich und eröffnete ein Haus in Kanada. In den folgenden Jahrzehnten expandierte IKEA vor allem in Europa. Seit 1985 ist IKEA auch in den USA vertreten.
IKEA in den 90er Jahren und im neuen Jahrtausend
Nach der politischen Wende im Osten etablierte sich IKEA auch in Polen, Ungarn, in der Slowakei und der tschechischen Republik. 1991 kaufte IKEA eigene Sägewerke und Fabriken unter dem Namen Swedwood. 1996 entstanden die ersten Häuser in Finnland und Spanien hinzu, 1998 wurde IKEA in China eröffnet. Im Jahr 2000 eröffnete das erste Einrichtungshaus in Russland, 2004 in Portugal und 2006 in Japan.
Mit seiner Geschäftsidee hat IKEA eine eigene Nische gefunden: Preiswerte und funktionsgerechte Einrichtungsgegenstände für die vielen Menschen. IKEA will zu einem besseren Alltag beitragen und ist dabei in eigenem Tempo und aus eigener Kraft gewachsen. IKEA hat sich nie ausgeruht. Denn alles kann verbessert werden. Neue Zeiten erfordern auch neue Lösungen. Das Unternehmen verändert sich ständig, bleibt aber seinem einfachen Ursprung treu: Begeisterung, Pioniergeist, Kostenbewusstsein, Verantwortungsgefühl und Einfachheit.
Wichtige Jahre für IKEA International
1943 - Ingvar Kamprad lässt sein Unternehmen unter dem Namen IKEA registrieren.
1951 - Der erste IKEA Katalog erscheint.
1955 - IKEA beginnt mit der Gestaltung eigener Produkte.
1956 - Zum ersten Mal in der Geschichte des Möbelhandels werden Möbelstücke zerlegt und in flache Pakete verpackt. Es ist der Tisch LÖVET.
1958 - Das erste IKEA Einrichtungshaus wird in Älmhult eröffnet.
1960 - In Älmhult wird das erste Restaurant in einem IKEA Einrichtungshaus eröffnet.
1961 - Die polnische Produktion rettet IKEA, nachdem schwedische Möbelhändler die Produzenten aufforderten, IKEA zu boykottieren.
1963 - In Norwegen wird das erste Einrichtungshaus außerhalb Schwedens gebaut. Das IKEA Einrichtungshaus Kungens Kurva in Stockholm wird eröffnet. Der Besucherandrang ist so groß, dass die Lager für Kunden geöffnet werden: Das Selbstbedienungslager ist erfunden.
1969 - Erstes Einrichtungshaus in Dänemark
1973 - Eröffnung des ersten Einrichtungshauses außerhalb von Skandinavien in der Schweiz.
1974 - Erstes Einrichtungshaus in Deutschland