Interviewpartner
Beschreiben Sie bitte welche sozialen Eigenschaften ein für Ihr Unternehmen geeigneter Kandidat - zusätzlich zu den
fachlichen Kompetenzen - mitbringen muss. Bitte begründen Sie!
Infineon ist ein stark global ausgerichtetes Unternehmen. Daher ist Offenheit und ein starkes Interesse für andere Kulturen und Arbeitsweisen für die erfolgreiche Zusammenarbeit unabdingbar. Daneben spielen Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit - natürlich auch in Englisch - eine entscheidende Rolle. Nicht nur in der Produktentwicklung wird bei Infineon von Beginn an in Teams und eng mit Kunden zusammen gearbeitet. Wer sich gut in Teams integrieren kann und auch flexible Projekteinsätze nicht scheut, wird seinen Weg machen. Gute Umgangsformen sind dazu aus unserer Erfahrung ebenso eine gute und notwendige Basis.
Viele Studenten engagieren sich nicht ehrenamtlich, um ihr Studium schneller zu beenden. Welche Gründe sprechen
Ihrer Meinung nach für das Engagement? Kann man so ein langes Studium oder den fehlenden Auslandsaufenthalt
ausgleichen?
Gerade bei außeruniversitären Aktivitäten haben die Studenten die Chancen ein anderes Arbeitsumfeld kennen zu lernen und bereits wichtige Erfahrungen in Team oder Projektarbeit zu sammeln. Wer schon einmal eine Jugendgruppe geleitet, eine Sportmannschaft trainiert oder sich in der Lokalpolitik engagiert hat, lernt ganz nebenbei, was es heißt zu überzeugen und zu motivieren. Oft wird auch Organisationsfähigkeit trainiert und nicht zuletzt erlernen die Studenten so auch mit Rückschlägen umzugehen. Ein Auslandsaufenthalt kann nur begrenzt durch Engagement in Deutschland ersetzt werden und sollte auf jeden Fall während des Studiums angestrebt werden.
Was sollten Studenten tun, um die genannten Eigenschaften zu erlernen?
Dort wo es unbequem wird, lernt man am meisten! Das bedeutet, die Studenten sollten versuchen, während des Studiums auch mal den Schritt aus dem „Elfenbeinturm“ zu wagen. Das kann über eine Vernetzung mit Studenten anderer Fakultäten stattfinden oder aber auch der größere Schritt sein, nämlich ein Studium oder Praktikum in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Vietnam anzustreben. Aber auch in einer Studentenorganisation wie zum Beispiel bonding gibt es spannende Herausforderungen und Mitmachmöglichkeiten jenseits des bekannten Uni-Alltags. Sehr wertvolle Erfahrungen für das spätere Berufsleben können die Studenten auch im Rahmen einer Werkstudententätigkeit erlernen. Hier gewinnen die Absolventen bereits früh Einblicke in das spätere Berufsleben.
Wenn Ihnen eine Bewerbungsmappe vorliegt, wie entscheidend ist für Sie der Punkt »Außeruniversitäres
Engagement«?
Es ist ein wichtiger Punkt, wenn auch natürlich nicht der einzig entscheidende. Es zählt der Gesamteindruck der Bewerbung. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass Studenten, die sich während ihres Studiums auf die eine oder andere Weise außeruniversitär engagiert haben, oft auch im Vorstellungsgespräch entsprechend stärker überzeugen. Dort stellt sich aber auch schnell heraus, ob es sich um ein Alibi-Engagement handelt; nach dem Motto, „ich brauch’ was für den Lebenslauf“.