Das Salz der Erde
Gründerjahre - Wege des Wachstums
Die Wurzeln der K+S Gruppe reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals entstanden in Deutschland die ersten Düngemittelfabriken, die vor allem Phosphat und Superphosphat herstellten. Bald darauf setzten Landwirte das Kali als wirksamen Mineraldünger ein, der zusammen mit Phosphat und Stickstoff die Ernteerträge erheblich steigerte. Die steigende Nachfrage nach diesen Pflanzennährstoffen führte zu einem Boom in der deutschen Kali- und Düngemittelindustrie. In den 1880er Jahren setzte sich die Mineraldüngung endgültig durch und revolutionierte die Landwirtschaft. Daraufhin folgte die Gründung der "Aktiengesellschaft für Bergbau und Tiefbohrung" in Goslar, aus der später die Salzdetfurth AG (1899) – die älteste Vorläuferin der heutigen K+S Aktiengesellschaft – hervorgeht.
Der weltweite Erfolg des Kalidüngers aus Deutschland führte gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Erschließung neuer Kalireviere und zur Gründung einer Vielzahl von Kaliwerken. Mit Unternehmen wie Wintershall, Salzdetfurth und Burbach an der Spitze stieg die deutsche Kaliindustrie zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig auf. Die Kali- und Düngemittelindustrie entwickelte immer wirksamere Mineraldünger und Düngemittelkombinationen und trug maßgeblich zum schnellen Wachstum der deutschen Landwirtschaft um 1900 bei. Kali war aus der deutschen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken und hatte sich zum Exportschlager entwickelt.
Kriege, Krisen, Konkurrenzen
Die drei Jahrzehnte zwischen 1914 und 1945 waren von Kriegen, Wirtschaftskrisen und Diktaturen geprägt. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland mit dem Elsass 1919 auch das Kalimonopol. In der Weimarer Republik kam es zu einer verstärkten Konzernbildung bei den deutschen Kaliwerken. Die Unternehmen steigerten in den 1920er und 1930er Jahren durch einschneidende Modernisierungsmaßnahmen ihre Produktivität. Gleichzeitig wuchs der staatliche Einfluss auf die Kaliindustrie, die nach 1933 ein Teil der staatlich gelenkten NS-Wirtschaft wurde. Die Kali- und Düngemittelindustrie hatte eine wichtige Funktion in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die deutsche Kali- und Düngemittelindustrie in West- und Ostdeutschland getrennte Wege gehen. Ehemals zusammenhängende Unternehmen waren nun geteilt und mussten in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen neu beginnen. In Ost und West wurden stillgelegte Werke wieder in Betrieb genommen. Gleichzeitig verstärkte sich der internationale Wettbewerb. Vor allem in der Sowjetunion und in Kanada entstanden in den 1950er und 1960er Jahren mächtige neue Kali-Konkurrenten. Überkapazitäten waren die Folge. Die westdeutsche Kaliindustrie zog die Konsequenzen, rationalisierte und konzentrierte Kapazitäten.
Zusammenschlüsse und Herausforderungen
Die Entwicklung der deutschen Kaliindustrie in den 1970er Jahren war von zwei wichtigen Zusammenschlüssen geprägt: Um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, schlossen in der Bundesrepublik die Salzdetfurth AG und die Wintershall AG ihre Kali- und Steinsalzaktivitäten in der neu gegründeten "Kali und Salz" unter dem Dach der BASF zusammen.
Im Zuge der allgemeinen Kombinatsbildung konzentrierte die DDR ihre Kaliindustrie im "VEB Kombinat Kali". In den 1970er Jahren setzten sich in der Kaliindustrie in beiden Teilen Deutschlands moderne Abbau- und Verarbeitungsverfahren durch.
Im Westen waren Rationalisierungen und Standortstilllegungen notwendig, um die Konkurrenzfähigkeit zu sichern, während die DDR ihre Kapazitäten ausbaute, um die Exporte zu steigern. In den 1980er Jahren gab es eine erste Annäherung zwischen der ost- und westdeutschen Kaliindustrie.
Zusammen wachsen
Im November 1989 begann mit der Maueröffnung eine neue ära der deutschen Geschichte. Die Wiedervereinigung bot der deutschen Kaliindustrie die einmalige Chance, gemeinsam eine neue Startposition im internationalen Wettbewerb einzunehmen. Die ost- und westdeutsche Kaliindustrie entwickelten zusammen mit der Treuhandanstalt ein zukunftsweisendes Konzept, um unter gemeinsamer Führung und Nutzung der besten deutschen Lagerstätten auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu sein. Dieses Konzept der "wirtschaftlichen und sozialen Vernunft" fand breite Zustimmung auch bei Gewerkschaften und Politik.
Im Zuge der Privatisierung der ostdeutschen Kaliindustrie vereinigten "Mitteldeutsche Kali AG" und "Kali und Salz AG" ihre Kali- und Steinsalzaktivitäten in der "Kali und Salz GmbH".
Bis 1997 investierte das neue Unternehmen mehr als eine Milliarde Mark in die Modernisierung vor allem der ostdeutschen Kaliwerke. 7.500 Arbeitsplätze in Ost- und Westdeutschland wurden gesichert, davon gut 3.000 in den neuen Bundesländern. Die Kalifusion wurde zu einer der erfolgreichsten Privatisierungen der Treuhandanstalt.
Wachstum erleben
Gesundes und nachhaltiges Wachstum zum Nutzen von Anteilseignern, Kunden und Mitarbeitern ist das Ziel der K+S Gruppe. Dank eng vernetzter Geschäftsbereiche, innovativer Produkte und moderner Dienstleistungen hat sich K+S zu einem wachstumsorientierten Anbieter von Spezial- und Standarddüngemitteln, Pflanzenpflege- und Salzprodukten entwickelt. Mit der Übernahme der COMPO und den Gründungen der fertiva sowie der esco hat K+S ihr Portfolio spürbar gestärkt und erweitert.
Das Unternehmen bietet ein umfassendes Leistungsangebot für Landwirtschaft, Industrie und private Verbraucher, das in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Grundlagen für Wachstum schafft.
Zwei-Säulen-Strategie und Aufstieg zum weltweit führenden Salzproduzenten
Seit 2005 hatte sich K+S auf die Zwei-Säulen-Strategie fokussiert, die vorsieht, insbesondere in den Geschäftsbereichen Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz zu wachsen, und die Aktivitäten in Nord- und Südamerika zu erweitern. Damit gelang K+S der Aufstieg zum weltweit führenden Salzproduzenten. Zu dieser Strategie zählte der Erwerb des chilenischen Salzproduzenten SPL (2013 in K+S Chile umbenannt) (2006), des nordamerikanischen Salzproduzenten Morton Salt (2009) und die Übernahme der kanadischen Potash One (2011) mit dem Ziel, ein neues Kaliwerk in Saskatchewan zu errichten. In 2008 wurde K+S außerdem in den DAX aufgenommen.
Fortschreiten der Internationalisierung
In 2012 erfolgte dann der offizielle Spatenstich für die umfangreichen Bauarbeiten des neuen Kalistandorts im Süden der kanadischen Provinz Saskatchewan (Juni).
Am 3. Oktober 2014 wurde K+S 125 Jahre alt. Damals wie heute gewinnt K+S mit handfester Arbeit Rohstoffe und veredeln diese zu Produkten, die weltweit vielfältigen Nutzen stiften.
K+S eröffnet im September 2015 das neue Analytik- und Forschungszentrum (AFZ) der K+S Gruppe in Unterbreizbach. Der Neubau mitten im Werra-Kalirevier bietet für rund 100 Wissenschaftler, Ingenieure und Fachkräfte auf rund 9.000 Quadratmetern Nutzfläche moderne Labor- und Technikumsarbeitsplätze.
In 2016 und 2017 baut K+S seine Aktivitäten international weiter aus. Darunter zählt der 30 prozentige Erwerb des Düngemittelproduzenten Al-Biariq for Fertilizer Plant Co. Ltd. aus Saudi Arabien und der Erwerb des chinesischen Düngemittelherstellers Huludao Magpower Fertilizer Co. Ltd.. Außerdem hat K+S den Planungsprozess zur Errichtung einer Produktionsstätte für Solarsalz in Westaustralien nahe Onslow gestartet.
Im Mai 2017 wurde das neue Kaliwerk in Kanada feierlich eröffnet.
Meilensteine