Bild: 1940: Mitarbeiterinnen an den Mercedes Buchungsautomaten im Postscheckamt Leipzig (Bildnachweis: Museum für Kommunikation, Berlin)
Die erfolgreiche Geschichte der Postbank beginnt bereits am 1. Januar 1909, als die Reichspost 13 Postscheckämter gründet und den Postüberweisungs- und Scheckverkehr einführt. Damit kann jeder Inhaber eines Postscheckkontos erstmals überregional Geld überweisen und Gutschriften erhalten - eine kleine Revolution im Bankgeschäft der damaligen Zeit.
Den Erfolg des Postscheckkontos setzt die Reichspost 1939 mit der Gründung des Postsparkassendienstes und der Einführung des später äußerst beliebten Postsparbuchs fort. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelt sich die Postsparkasse zur Bank des kleinen Mannes.
Heute ist das Sparvolumen der in Bonn beheimateten Postbank auf über 50 Milliarden Euro angewachsen. Das gute alte Postsparbuch heißt mittlerweile Postbank SparCard und begleitet die Kunden gut verzinst auf Reisen in 190 Länder.
Bild: Schaukastenwerbung 1953: Werbung für das Postsparbuch in einem Schaukasten im Theater im Aegi in Hannover (Bildnachweis: Museum für Kommunikation, Berlin)
Die Postbank wird 1990 durch die Teilung der Bundespost in drei Unternehmen (Post, Telekom und Postbank) ein eigenständiges Institut. Noch im selben Jahr wird die Postbank der DDR integriert.
Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft am 1. Januar 1995 erhält die Postbank die Vollbanklizenz. Erstmals kann sie ihr Leistungsspektrum deutlich erweitern, etwa um Privatkredite, Baufinanzierungen und Investmentfonds.
Drei Jahre später führt die Postbank als erste große, bundesweit tätige Bank das kostenlose Girokonto ein. Außerdem ermöglicht sie erstmals Online-Banking im Internet ohne Zusatzsoftware.
Im Januar 1999 erlangt die Post die Aktienmehrheit an der Postbank. Beide Unternehmen beschließen eine gemeinsame Vertriebsstrategie. Im selben Jahr übernimmt die Postbank die Anteile des Bundes an der DSL Bank und wird deren Eigentümerin.
Bild: Ordern per Computer. Brokerage bei der Postbank EasyTrade (Bildnachweis: Postbank)
Die folgenden Jahre sind durch eine rasante Entwicklung der Postbank geprägt: Dem Start des Direct Brokerage folgt 2001 der Einstieg in das Leasing und das Factoring Geschäft und durch den Erwerb der BHF Holding - spätere PB Capital Corporation - in NewYork die Schaffung eines Standbeins für das Firmenkundengeschäft im US-amerikanischen Markt.
Die Postbank Financial Services GmbH wird 2002 in Frankfurt gegründet und damit das Wertpapiergeschäft und die Risikomanagementaktivitäten strategisch weiterentwickelt. Die Gründung der Postbank Vermögensberatung ermöglicht es der Bank, ihre Leistungen mobil zu vertreiben.
Gemeinsam mit SAP entwickelt die Postbank 2003 eine neue Software für den Zahlungsverkehr, die Basis für die Eröffnung eines weiteren Geschäftsfeldes ist: Transaction Banking. Die Postbank erbringt somit für andere Finanzdienstleistungs-Unternehmen Dienste wie Zahlungsverkehrsabwicklung und Kontoführung, sowie Kreditverarbeitung.
2004 bietet die Postbank als erste deutsche Bank die Möglichkeit an, Bankgeschäfte mit dem Handy durchzuführen: Das Mobile Banking ist geboren und wird seitdem konsequent weiterentwickelt. Am 23. Juni 2004 geht die Postbank an die Börse.
Bild: Fußball-Weltrekord im Jahr 2005: Franz Beckbauer (links) und Oliver Bierhoff (rechts) beim Ball-Weltrekord der Postbank in Mönchengladbach. (Bildnachweis: Postbank)
Im Jahr 2006 setzt die Bank gleich mehrere Meilensteine. Der Kauf der BHW Holding wird vollzogen. Gleichzeitig übernimmt die Postbank die 850 attraktivsten Filialen der Post. Zudem schafft die Postbank nur zwei Jahre nach ihrem Börsengang den Sprung in den DAX.
Als im selben Jahr die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft nach Deutschland kommt, engagiert sich die Postbank als einer der Nationalen Förderer für diese Veranstaltung und stellte den gelben Postbank Fußball zur Verfügung. Sie sichert sich mit 142.000 Bällen auf dem Spielfeld des Borussia-Parks in Mönchengladbach einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde.
Im Jahr 2007 erhält die Postbank die Lizenz zur Emission von Pfandbriefen. Außerdem steht das Jahr im Zeichen eines neuen Filialkonzepts. Durch mehr Service, eine bessere Orientierung, neue Produkte, schlankere Prozesse und ein modernes Design werden die Filialen den Ansprüchen der Kunden besser gerecht.
Im September 2008 erwirbt die Bank von der Post eine Minderheitsbeteiligung an der Postbank mit der Option, diese Beteiligung später aufzustocken.
Anfang 2009 verkaufte die Post 22,9 Prozent des Unternehmens an die Bank.
Bild: Servicepoints als zusätzliche Anlaufstelle für die Kunden und Kundinnen der Postbank (Bildnachweis: Postbank)
Die Postbank erweitert 2010 ihr Filialnetz auf 1.100 Finanzcenter und weiht ihre erste SB-Banking Filiale ein. Im November übernimmt die Bank die Mehrheit der Postbank Aktien. Die Postbank bleibt jedoch nach den Plänen der Bank eine eigenständige Aktiengesellschaft mit eigener Marke. Dabei setzt die Bank auf die Stärken der Postbank, auf das Know-how der Mitarbeiter, auf die bewährten Produkte und die breite Vertriebsoberfläche.
Postbank ist seit 25. Mai 2018 eine Marke des deutschen Kreditinstitutes DB Privat- und Firmenkundenbank. Sie war bereits seit 2015 als Deutsche Postbank AG eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bank. Seit der Vollintegration in die Deutsche Bank und Löschung der Aktiengesellschaft aus dem Handelsregister am 25. Mai 2018 tritt die Bank unter Postbank in der Öffentlichkeit. Schwerpunkt der Bankmarke ist das Privatkundengeschäft, daneben ist sie Hausbank der Deutschen Post.