Erfahrungsbericht - "Als Maschinenbauer in die unbekannte Welt der Pharmazie"

Auf den allerersten Blick ist für einen Maschinenbauer eine Bewerbung bei einem Gesundheitsunternehmen nicht selbstverständlich. Ich wollte nach meinem Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der TU Darmstadt einen neuen Weg einschlagen und habe mich in die für mich unbekannte Welt der Pharmazie bei Sanofi begeben. Sanofi war für mich durch seinen Stellenwert in der Wirtschaft und natürlich auch durch die unmittelbare Nähe zu meinem Wohnort äußerst attraktiv.

Auf der Homepage wurde ich auf das Trainee-Programm für die Betriebsassistentenstellen aufmerksam und habe mich umgehend beworben. Nach Sichtung meiner Bewerbungsunterlagen wurde zunächst ein Telefoninterview seitens Provadis durchgeführt. Die finale Auswahl der Bewerber hat dann in einem ganztägigen Assessment Center stattgefunden. Dies war mein erstes AC und ich hatte im Vorfeld schon etliche Geschichten über die mir drohenden Stress-Tests aus Erfahrungsberichten im Internet gelesen. Anders als ursprünglich erwartet, merkte ich, dass die im AC anwesenden Mitarbeiter von Sanofi und Provadis nicht nur an fachlichen Fähigkeiten Interesse zeigten, sondern vor allen Dingen an der Persönlichkeit und dem Verhalten der Bewerber. So entstand eine insgesamt angenehm entspannte Atmosphäre, die den Tag wie im Flug vergehen ließ.

Meine erste Station bei Sanofi ist in der Technikabteilung der Site Frankfurt Insulin (SFI) in der PG2 - New Lantus Plant. In diesem Betrieb wird in drei Linien Lantus angesetzt, in Zylinderampullen abgefüllt und abschließend optisch kontrolliert. Gleich vom ersten Tag an durfte ich meine eigenen Projekte betreuen. Das Spektrum meiner Aufgaben ging von sicherheitstechnisch bedingten Modifikationen der Anlagen bis hin zu Prozessoptimierungen und Betreuung spezifischer Anlagenteile. Ein Projekt war beispielsweise, nach geeigneten Massendurchflussmessern für die Silikonisierung der Spritzenzylinder in der Reinigungsmaschine zu recherchieren.

An dem Traineeprogramm reizt mich insbesondere, dass ich die Chance habe, in mehrere Abteilungen des Unternehmens reinzuschnuppern. Ich erhoffe mir davon, einen möglichst umfassenden Überblick über sämtliche Sparten des Unternehmens zu bekommen.

Das von Provadis parallel zur betrieblichen Arbeit organisierte Schulungsprogramm hat mir einen guten Einstieg bei Sanofi ermöglicht, da hier schon einmal vorab Themen wie GMP oder pharmazeutische Technologie beleuchtet wurden. Für mich als Neuling in der Welt der Pharmazie waren diese Schulungen, die größtenteils zu Beginn des Programms angesetzt wurden, sehr hilfreich. 20 Prozent der Arbeitszeit bestehen aus Schulungen, die ich zusammen mit meinen Trainee-Kollegen besuche.

Mein persönliches Highlight war die Schulung zum Thema Präsentationstechniken und Selbstführung. Die Aufnahme und anschließende Beurteilung der selbst gehaltenen Präsentation war ein „eye-opener“ für mich. Es war erstaunlich zu sehen, wie stark sich jeder einzelne von uns Trainees nach der Beurteilung der eigenen Präsentation in einer weiteren Präsentation verbessert hatte.

Ein weiteres Highlight war für mich mein erster Tag im Reinraum an den Abfülllinien. Diesen beinahe vollautomatisierten Produktionsweg vor sich zu sehen (von palettierten Spritzenzylindern zu mit Lantus befüllten und palettierten Zylinderampullen), war für mich als Maschinenbauer schlichtweg beeindruckend.

Individuelle Entwicklungsmöglichkeiten; Balance aus Förderung und Forderung; gesunder Stress.