Einstiegsgehalt - Was Firmen raten?
Dass die Gehaltsfrage bei der Jobsuche ein heikles Thema ist, beweisen die hohen Zugriffzahlen bei redaktionellen Beiträgen und dem Gehaltsanalyser auf unserer Homepage. Gerade Absolventen stehen das erste Mal vor dieser Situation und wissen oft nicht, was richtig und was falsch ist. Grund genug, dieses Thema etwas näher zu beleuchten.
Berufsstart hat über 11.000 große, mittelständische und kleine Unternehmen befragt und die Antworten oder vielmehr die nicht gegebenen Antworten beweisen, dass das Thema auch für Unternehmen nicht ganz OHNE ist.
Von 11.000 Unternehmen haben rund 1/3 auf die Befragung reagiert – meist aber damit, dass sie sich zu diesem Thema nicht äußern wollen oder dürfen. Einige verwiesen auf ihre Homepage, auf der Zahlen genannt werden. Verschwindend wenige Unternehmen haben die gestellten Fragen beantwortet, wobei 36% davon anonym bleiben möchten. Der große Teil mit 64% steht dafür zu 100% zu seinen Antworten.
In unseren Beiträgen können künftige Absolventen einige wichtige Anhaltspunkte zum Thema Gehalt in verschiedenen Branchen oder Unternehmensgrößen ableiten. Die erste Frage, die es zu beantworten galt, lautete: »Welches waren die lustigsten und vielleicht auch frechsten Antworten beim Thema Gehalt?“ Die meisten Unternehmen gaben an, dass dieses Thema für einen Joke viel zu ernst sei und wenn schon lustig und frech, dann sollte es aber charmant sein.
Die nächste Frage: »Wie bewerten Sie keine Angaben zum Gehalt vom Bewerber, obwohl diese explizit im Stellenangebot gewünscht waren?“ wird von den Unternehmen sehr kontrovers diskutiert. Die meisten von ihnen sind sich aber dahingehend einig, dass die Frage nach dem Gehalt unbedingt beantwortet werden soll, um einschätzen zu können, ob der Bewerber grundsätzlich zum Stellenprofil passt. Allerdings gewähren viele Unternehmen den Berufseinsteigern einen gewissen Welpenschutz, wenn sie bei der Höhe völlig danebengegriffen haben.
In der dritten Frage: »Wie kann sich Ihrer Meinung nach der Bewerber auf die Gehaltsfrage vorbereiten? Wo könnte er Antworten auf Fragen dazu finden?“ gaben die Unternehmen wertvolle Tipps und Hinweise zur Beantwortung dieser Frage. Viele verwiesen auf das Internet, auf ihre eigene Homepage und auf soziale Netzwerke sowohl virtuell als auch im wirklichen Leben. Wir empfehlen den Gehaltsanalyser von Berufsstart mit seinen umfragebasierten Ergebnissen zum Thema Einstiegsgehälter.
Bei der vierten Frage: In welcher Phase der Einstellung wird bei Ihnen das Thema Gehalt angesprochen und von welcher Seite soll es angesprochen werden? waren sich die Unternehmen zumeist einig. Das Thema Gehalt wird hier bereits im ersten Gespräch nach dem ersten Kennenlernen angesprochen und meistens auch direkt vom Arbeitgeber angestoßen. Allerdings sollte der Bewerber spätestens jetzt gut vorbereitet sein und alle Möglichkeiten der Informationsbeschaffung ausgeschöpft haben. Einige Unternehmen haben dieses Stressthema auch ziemlich clever gelöst. Sie lassen ihre künftigen Arbeitgeber einen Online-Bewerbungsbogen ausfüllen und da ist die Gehaltsfrage ein Pflichtfeld.
Die fünfte Frage: »Der Bewerber hat seine Gehaltsvorstellungen genannt. Wie werten Sie diese, wenn die Vorstellungen zu hoch oder zu tief angesetzt wurden?“ scheidet die Geister. 65% sahen das als nicht so wichtig an – wobei hier möglicherweise wieder der sogenannte Welpenschutz in Kraft tritt. Für 29% ist das eher negativ und 6% werten es positiv.
Fazit aller Antworten ist jedoch: Wer viel zu niedrig ansetzt, beweist zu geringes Selbstvertrauen in die eigene Arbeitsleistung und hat zumeist Angst, sich selbst durch überhöhte Forderungen ins Aus zu schießen. Eine viel zu hohe Gehaltsforderung wirkt jedoch realitätsfremd und weist auf falsche Selbsteinschätzung hin. Aber was ist viel zu hoch bzw. viel zu niedrig? Hier wird eine Differenz von >25% genannt. Und in einem Punkt sind sich die Unternehmen wieder einig: Wenn der Bewerber zum Unternehmen passt, dann ist auch ein Fehlgriff in der Gehaltsforderung entschuld- und verhandelbar – zumindest bei den Berufseinsteigern.
In der sechsten Frage heißt es: »Neben dem monatlichen Gehalt gibt es die Möglichkeit des geldwerten Vorteiles. Wie machen Sie diese Ihren künftigen Mitarbeitern schmackhaft?“ Der geldwerte Vorteil ist eine sinnvolle Ergänzung zum monatlichen Gehalt – welcher aber genauso versteuert wird, wie das eigentliche Gehalt. Angeboten werden Dienstwagen, vermögenswirksame Leistungen, betriebliche Altersvorsorge und vieles mehr. Nicht uninteressant sind auch Firmenkindergärten, Essenszuschüsse, Fitnesscenter, Weiterbildungszulagen und vieles mehr.
Die letzte Frage lautet: »Gibt es Unterschiede in Ihrem Unternehmen bei Gehältern zwischen Diplom, Master und Bachelor?“ 66% der befragten Unternehmen gaben an, dass es bei ihnen zwischen den Gehältern keinen Unterschied gibt. Es kommt eher auf die Leistung und die fachliche Kompetenz an und nicht auf einen Studienabschluss. Für 34% der Unternehmen gibt es schon einen Unterschied zwischen Bachelor und Diplom/Master. Sie begründen dieses mit einer längeren Studienzeit und somit zwangsläufig einem höheren Einstiegsalter und einer höheren Qualifikation.
FAZIT
Auch für Unternehmen ist das Thema Gehalt kein leichtes und wird sehr ernst genommen. Für dich als Berufseinsteiger heißt dies, sich bestmöglichst auf die Gehaltsverhandlungen vorzubereiten und alle Quellen zur Informationsbeschaffung auszunutzen. Gehaltsverhandlungen mit einem für dich nicht so relevanten Arbeitgeber können eine gute Übung für den Ernstfall bei deinem Wunscharbeitgeber sein. Vergiss bei allen Verhandlungen nicht, dass du künftig mit dem Gehalt deinen Lebensunterhalt bestreiten musst. Wir von Berufsstart wünschen dir alles Gute für deinen Berufseinstieg und das nötige Fingerspitzengefühl bei deinen Gehaltsverhandlungen.
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